Wojciech Wierzejski

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Wojciech Wierzejski

Wojciech Wierzejski (* 6. September 1976 in Biała Podlaska) ist ein polnischer Politiker. Er ist Vize-Vorsitzender der polnischen Regierungspartei LPR, gegenwärtiger stellvertretender Bildungsminister in Polen und Mitglied des Europäischen Parlaments.

Bekannt ist Wierzejski für seine rechtsextremen Ansichten. Im Jahr 2006 erregte er einen Monat vor der schwul-lesbischen Parada Równości in Warschau Aufsehen, indem er über die Ankündigung deutscher Politiker auf der Parade zu erscheinen kommentierte: „Das sind keine wichtigen Politiker, das sind nur Schwule. Wenn die einmal den Knüppel zu schmecken bekommen, werden sie nicht wiederkommen. Der Schwule nämlich ist von der Definition her feige“^[1]. Er erhielt daraufhin eine Strafanzeige von der Bundesvorsitzenden der Grünen Claudia Roth.

[Bearbeiten] Biographie und politischer Werdegang

Geboren am 06.09.1976 in Biała Podlaska, Polen. Er studierte an der Warschauer Universität Philosophie und Soziologie. 1993 trat er in die Młodzież Wszechpolska (MW) ein, 1995-1997 war er Sekräter des führenden Rates der MW. 1999-2000 hatte er die Funktion des Präsidenten des führenden Rates der MW inne. Seit 2001 gehört er der LPR (Liga polnischer Familien) an, seit 2003 ist er Vorsitzender des Vorstandes der LPR in Mazowice. 2002-2004 war er der Fizemarschal des Kreises Mazowice. Als Abgeordneter im Europaparlament der LPR 2004-2005 war er ein Teil der konstitutionellen Kommission und stellvertretendes Mitglied der Bildungs- und Kulturkommission. Er ist verheiratet.

[Bearbeiten] Kontroverse

Bekannt durch scharfe Attacken auf das homosexuelle Milieu. 2004 hat er sich „aus hygienischen Gründen“ geweigert, den Organisatoren der Parada Równości (Gleichheitsparade) die Hand zu geben. Im selben Jahr publizierte er auf seiner Internetseite eine „Liste von Schwulen und Lesben“, weshalb ihm z.Z. ein Prozess wegen Verstosses gegen den Schutz persönlicher Daten droht. Im Zuge der „Parada Normalności“ (Normalitätsparade, die im Gegensatz zur Gleichheitsparade vom damaligen Warschauer Bürgermeister und heutigen Präsident Polens Lech Kaczyński genehmigt wurde und die von der katholisch- nationalisitschen Młodzież Wszechpolska durchgeführt wurde) stellte er unter Anderem fest:

„Personen, die als aktive Homosexuelle identifiziert wurden, sollten der traditionellen, öffentlichen Intoleranz preisgegeben werden, damit sie später nicht bewusst, erkennbar, öffentlich und mutig herumlaufen und ihre Gesichter zeigen und sich auch noch ihrer Abnormalität rühmen können.“

Des Weiteren rief er dazu auf, Schwule und Lesbische Organisationen für illegal erklären zu lassen.

Außerdem rief er dazu auf, „die Köpfe von Personen, die des Ehebruchs überführt wurden, kaal scheren zu lassen.“

Wojciech Wierzejski steht dazu, dass er ein katholischer Traditionalist ist. Er betont die Notwendigkeit, die Liturgie in lateinischer Sprache abzuhalten und dass der Kaplan die heilige Messe mit dem Gesicht zum Altar statt zu den Gläubigen abhalten sollte.

Die Zeitschrift „Rzeczpospolita“ hat ihm nachgewiesen, dass er über keine Englischkenntnisse verfügt, obwohl er als Vizechef der Sejm-Kommission für Belange der Europäischen Union behauptet hatte, diese zu besitzen.

Er wird zu den „faschistischen“ Mitgliedern der LPR gezählt. In Seiner Jugend war er Mitglied der neofaschistischen Skinheads. Die Zeitschrift „Fakt“ veröffentlichte Fotos von ihm, auf denen er die Hand zum Hitlergruss erhoben hat. Von ihm sind unrühmliche Zitate und Aktionen bekannt, die er im Rahmen von Aktivitäten in seiner Partei und bei der Młodzieżą Wszechpolska an den Tag gelegt hat.

[Bearbeiten] Zitate

- "Die LPR wird ein positives profamiliäres Programm einführen. Einige Kreise sehen das als Diskriminierung der Andersliebenden und da liegen sie gar nicht so falsch. Unser Programm ist eine positive Diskriminierung. Wir wollen eine profamiliäre Haltung fördern und bei der Gelegenheit das Bekämpfen, was der Normalität zuwiderläuft."

Quelle: Internetportal „Polskie Jutro“, 1.August 2005

(Originaltext: "LPR wprowadzi pozytywny program prorodzinny. Niektóre środowiska uznają to za dyskryminację kochających inaczej i za bardzo się nie pomylą. Nasz program to pozytywna dyskryminacja. Chcemy promować postawy prorodzinne, a przy okazji zwalczać to, co sprzeczne z normą.")

- "Kein normaler (Mensch) wählt die Linken. Nur Kranke, Degenerierte und sittliche Primitivlinge."

Quelle: Die Internetseite der LPR, Ende August 2005

(Originaltext: "Nikt normalny na lewicę nie głosuje. Tylko patologia, dewiacja i prymitywizm obyczajowy")

- Kommentar zu Jerzy Urban (polnischer Politiker und Journalist, Wortführer der PRL):

„Mit einem Wort? Eine Kanallie“

(Originaltext: "Jednym słowem? Kanalia.")

- „Das sind keine wichtigen Politiker, das sind nur Schwule. Wenn die einmal den Knüppel zu schmecken bekommen, werden sie nicht wiederkommen. Der Schwule nämlich ist von der Definition her feige.“

Quelle: Im Interview mit der Zeitung "Życia Warszawy" über deutsche Politiker, die ihr Erscheinen bei der "Paradę Równości" angekündigt haben, Mai 2006

(Originaltext: "To nie są żadni poważni politycy, tylko geje. [...] Jak dostaną parę pał, to drugi raz nie przyjadą. Gej to przecież z definicji tchórz.")

- "Jeder Polizist wird ihnen bestätigen, dass Homosexuelle eine Gruppe sind, die sich nahezu 100prozentig mit der der Pädophilen überschneidet. Das ist eine Tatsache, für die man keine Studien braucht."

Quelle: www.gazeta.pl, 16.Mai 2006 .

(Originaltext: "Każdy policjant poświadczy, że homoseksualiści to krąg niemal w 100 proc. pokrywający się z środowiskiem pedofilskim. To fakt, na który nie potrzeba żadnych badań.")