Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Wilhelm Schmidt (Ethnologe) - Wikipedia

Wilhelm Schmidt (Ethnologe)

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Pater Wilhelm Schmidt S.V.D. (* 1868; † 1954) war ein römisch-katholischer Priester, Mitglied des Ordens der Steyler Missionare und Begründer der "Wiener Schule" der deutschen Kulturhistorie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Wilhelm Schmidt begann als Sprachwissenschaftler, wandte sich aber später verstärkt der Ethnologie zu. 1906 rief er am Steyler Priesterseminar St. Gabriel in Mödling bei Wien Anthropos, eine internationale Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde, ins Leben, aus der 1931 das ebenfalls dort ansässige Anthropos-Institut hervorging. Auf der Flucht vor den Nazis verlegte das Institut im März 1938 seinen Sitz nach Froideville in der Schweiz; seit 1962 befindet es sich in Sankt Augustin bei Bonn. Zwischen 1928 und 1938 leitete er als Direktor das "Museo Missionario-Etnologico" in der Vatikanstadt. Von 1942 bis 1948 lehrte er als erster Ethnologieprofessor an der katholischen Universität Freiburg (Schweiz).

Wilhelm Schmidt war zusammen mit Ernst Karl Winter, Alfred Missong, Hans Karl von Zessner-Spitzenberg und August Maria Knoll, die alle in verschiedenen katholischen Verbindungen korporiert waren, gemeinsam jedoch Mitglieder der Landsmannschaft Maximiliana waren, in den 1930er Jahren Begründer der "Österreichischen Aktion", die sich mit paneuropäischen Theorien beschäftigten.

Von den Nationalsozialisten wurde er verhaftet und kam erst durch Intervention des Vatikans wieder frei.

[Bearbeiten] Forschungsinteresse

Schmidt war wie Leo Frobenius ein Vertreter des Diffusionismus und der Kulturkreis-Konzeption. Von der Existenz eines "ursprünglichen Monotheismus" überzeugt, machte er sich auf die Suche nach dem "Ursprung der Gottesidee". So beauftragte er seine Ordensbrüder, während ihrer Missionsreisen empirisches Material zur Untermauerung der Theorie eines idealen Urzustandes der Menschheit, der in früher Zeit geherrscht haben soll, heranzuschaffen. Da, seiner Ansicht nach, auf den Urzustand allerorten nur Degeneration gefolgt sei, hätte einzig die katholische Kirche den Ausweg aus der Misere anzubieten - daher die große Bedeutung der Mission.

Schmidts zwanghafter Nachweis des Urmonotheismus, den er in seinem Lebenswerk "Der Ursprung der Gottesidee" führte, fand in der akademischen Welt keinen Anklang. Die von ihm begründete "Wiener Schule" leitete jedoch ein ethnographisches Forschungsprogramm in die Wege, das von Martin Gusinde und anderen Patres u.a. in Feuerland und Afrika durchgeführt wurde.

[Bearbeiten] Literatur

  • Der Ursprung der Gottesidee. Eine historisch-kritische und positive Studie, Münster 1912-55

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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