Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Wilhelm I. (Württemberg) - Wikipedia

Wilhelm I. (Württemberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wilhelm I.
1781–1864
Wilhelm I.  (Württemberg)
König von Württemberg
Amtszeit 1816-1864
Vorgänger Friedrich I.
Nachfolger Karl König von Württemberg
Vater Friedrich I.
Mutter Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel

Wilhelm I. Friedrich Karl (* 27. September 1781 in Lüben (Schlesien); † 25. Juni 1864 in Stuttgart) war von 1816 bis 1864 der zweite König von Württemberg.

[Bearbeiten] Biografie

Standarte König Wilhelms I. von Württemberg
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Standarte König Wilhelms I. von Württemberg

Er war Sohn von König Friedrich I. von Württemberg und von Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel.

Wilhelm trat 1800 als Freiwilliger in das österreichische Armeekorps, lebte dann aber von 1806 bis 1812 als Kronprinz zurückgezogen zu Stuttgart. 1808 heiratete er Charlotte Auguste Karoline Prinzessin von Wittelsbach, jedoch wurde diese erste Ehe 1815, wegen Nichtvollzugs, durch den Papst annulliert.

Am 24. Januar 1816 vermählte er sich mit seiner Cousine, der Großfürstin Katharina Pawlowna, Witwe von Georg von Oldenburg. Sie verstarb bereits 1819. Mit ihr hatte er zwei Töchter:

  • Maria Friederike Charlotte von Württemberg (* 30. Oktober 1816; † 4. Januar 1887), vermählt seit 1840 mit Alfred Graf von Neipperg
  • Sophie Friederike Mathilde (* 17. Juni 1818; † 3. Juni 1877), vermählt seit 1839 mit Wilhelm III., König der Niederlande

In dritter Ehe heiratete er seine Cousine Prinzessin Pauline von Württemberg und hatte mit ihr drei Kinder:

  • Prinzessin Katharina (1821-1898), Mutter von König Wilhelm II. von Württemberg - verheiratet mit Friedrich von Württemberg († 1870)
  • Kronprinz Karl (1823-1891), ab 1864 König von Württemberg
  • Prinzessin Auguste (1826-1898), später Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach

Nach dem Tod seines Vaters wird er am 30. Oktober 1816 zum zweiten König von Württemberg. Er erließ eine Amnestie, senkte die Steuern und gab 1819 dem Land eine Verfassung.

Wilhelm I. vor der Staatsgalerie Stuttgart
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Wilhelm I. vor der Staatsgalerie Stuttgart
Wilhelma um 1900
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Wilhelma um 1900

Der Regierungsantritt des Königs fiel in eine starke Wirtschaftskrise in Württemberg. (Schwere Missernten und Teuerung 1816/17). Wilhelm I. hegte ein persönliches Interesse an der Landwirtschaft und galt als “König der Landwirte”. Als passionierter Pferdezüchter förderte er die Landwirtschaft maßgeblich, indem er für sein Privatvermögen große Güter ankaufen und diese als Mustergüter betrieben ließ. Zahlreiche Verbesserungen in der Landwirtschaft und im Weinbau während seiner Regierungszeit: Züchtung von Pflanzen und Tieren, Kauf von Domänen und Ausbau als Mustergüter.

Am 20. November 1818 gründete Wilhelm I. die "Landwirtschaftliche Unterrichts- Versuchs- und Musteranstalt" in Hohenheim, aus der später die Universität Hohenheim hervorging.

König Wilhelm I. ließ durch seine Beauftragten im Ausland Rinder und Schafe ankaufen, um sie in Württemberg zu züchten. Berühmt geworden sind seine Araberhengste, die den Grundstock des heutigen Bestandes im Haupt- und Landgestüt Marbach bilden. Bedeutende Verbesserungen initiierte der König auch im Weinbau: Gründung der Gesellschaft für die Weinverbesserung (1825), eines Weinbauvereins (1828); Gründung von Weingärtnergenossenschaften (seit 1854).

Königin Katharina von Württemberg

Er veranlasste in Cannstatt den Bau eines "Gartenhauses mit Wohngebäuden und Ziergewächshäusern im maurischen Stil" - den heutigen Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma.

Am 27. August 1819 erließ er ein Dekret, wonach auswanderwillige Pietisten sich in Korntal niederlassen durften. Er ermöglichte ihnen eine freie Ausübung ihres Glaubens und gab ihnen verschiedene Privilegien (Steuernachlaß; Befreiung vom Militärdienst; Verweigerung des Eides vor Gericht). Damit gelang ihm, die Auswanderungswelle nach Russland und in die USA einzudämmen. Als Gegenzug verpflichetete sich die neu gegründete Evangelische Brüdergemeinde Korntal den König anzuerkennen und ihm gegenüber gehorsam zu sein. Als einzige theologische Grundlinie wurde sie auf das Augsburger Bekenntnis festgelegt. Die Verträge gelten im Grunde von staatswegen immer noch. Die Brüdergemeinde jedoch steht heute nicht mehr auf dem Boden des Augsburger Bekenntnisses (z.B. weitgehende Ablehnung der Kindertaufe, die im AB noch festgelegt war).

König Wilhelm I. starb am 25. Juni 1864 auf dem Schloss Rosenstein in Cannstatt. Sein Grab befindet sich im Mausoleum (Grabkapelle auf dem Württemberg) in Rotenberg, das er zuvor für seine zweite Gemahlin, Königin Katharina Pawlowna, erbauen ließ.

Ihm folgte König Karl I., der Sohn aus der Ehe mit seiner dritten Gemahlin (seit 15. April 1820), Pauline von Württemberg (* 4. September 1800; † 10. März 1873).

[Bearbeiten] Literatur

  • Johannes Grauer: Wilhelm I., König von Württemberg. Ein Bild seines Lebens und seiner Zeit. Stuttgart 1960.
  • Otto-Heinrich Elias: König Wilhelm I. (1816-1864), in: Robert Uhland (Hg.) 900 Jahre Haus Württemberg. Stuttgart 1984.
  • Eberhard Fritz: Die Verbesserung des Weinbaus in Württemberg unter König Wilhelm I. (1816-1864). Tübingen 1994.
  • Eberhard Fritz: König Wilhelm und Königin Katharina von Württemberg. Studien zur höfischen Repräsentation im Spiegel der Hofdiarien. Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 54/1995. S. 157-177.
  • Paul Sauer: Reformer auf dem Königsthron. Wilhelm I. von Württemberg. Stuttgart 1997.
  • Gunter Haug: In stürmischen Zeiten. Historischer Roman. 2003
  • Karl Moersch: Sperrige Landsleute.1996

siehe auch: Stammtafel von Württemberg


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