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Werner Rothmaler

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Werner Rothmaler (* 20. August 1908 in Sangerhausen; † 13. April 1962 in Leipzig) war ein deutscher Botaniker und von 1953 bis 1962 Leiter des Instituts für Agrarbiologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Seine Spezialgebiete waren Pflanzengeografie und Systematik.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lebensstationen

Rothmaler war schon während seiner Schulzeit von der Botanik gefesselt. Seine Studien erlangten beim ihm eine solche Priorität, dass er den Besuch des Gymnasium ohne Abitur beendete. Ab 1927 absolvierte er eine Gärtnerlehre in Weimar und Potsdam. Ein gewisse Zeit arbeitete er berufsfremd als Archivar bei Adelfamilien in der Nähe von Halle (Saale) und in Glauchau.

Während der Potsdamer Zeit kam er in Kontakt mit dem Pflanzengeografen Ludwig Diels, dem Direktor des Botanischen Museums und des Botanischen Gartens in Berlin-Dahlem.
Da wegen des fehlenden Abiturs ein Studium nicht möglich war, wurde Rothmaler angeboten, als Werkstudent in Jena bei den Botanikern Theodor Herzog, Otto Renner und Erwin Brünning zu arbeiten. Sein Mentor aus der Potsdamer Zeit, Ludwig Diehls, verschaffte ihm 1933 den Auftrag zu einer botanischen Sammelexpedition in Spanien. Hieraus sollte ein mehrjähriger Aufenthalt werden. Rothmaler schlug sich während dieser Zeit mit verschiedenen Tätigkeiten an botanischen und pharmazeutischen Instituten durch, war parallel dazu jedoch weiterhin als Sammler von Pflanzen aktiv und entwickelte sich so zu einem exzellenten Kenner der spanischen Flora.

Zu Beginn des Spanischen Bürgerkrieges befand sich Rothmaler auf Urlaub in Portugal, eine Rückkehr nach Spanien war jetzt nicht mehr möglich. Es gelang ihm jedoch auch hier wieder, verschiedene Arbeitsstellen zu bekommen, zuletzt an der Nationalen Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Lissabon. 1940 sah Rothmaler keine Möglichkeit mehr, in Portugal zu bleiben und kehrte mit seiner Frau nach Deutschland zurück. Bald darauf wurde er zum Militär eingezogen. Nach sieben Monaten Kriegsdienst an der Ostfront wurde er wegen einer offenen Lungentuberkulose bereits wieder entlassen.

Es gelang ihm, sich von der ihm fehlenden Reifeprüfung befreien zu lassen und 1943 in Berlin mit der Schrift Vegetationsstudien im südwestlichen Portugal bei Ludwig Diehls zu promovieren.

Während des Kriegsendes war Rothmaler in der Nähe von Stecklenberg im Harz. Dorthin war die Vorgängereinrichtung des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung verlagert worden. Unter dem Einfluß der sowjetischen Kulturoffiziere bekam die Forschergruppe einen großen landwirtschaftlichen Betrieb, die Domäne Gatersleben, in der Nähe von Gatersleben als neuen Standort zugewiesen. Rothmaler erhielt recht bald eine Abteilungsleiterstelle.

1947 habilitierte sich Rothmaler an der Universität Halle mit einer, bis heute noch nicht veröffentlichten Arbeit zu der, in Mittel- und Südamerika verbreiteten, Gattung Lachemilla (Familie der Rosengewächse, Subtribus Alchemillinae). 1949 wurde er in Halle Dozent, 1950 Professor mit Lehrauftrag.

Während der Zeit in Gatersleben und Halle veröffentlichte Rothmaler im Jahre 1950 sein Werk Allgemeine Taxonomie und Chorologie der Pflanzen sowie die erste Ausgabe der Exkursionsflora.

1953 erhielt Rothmaler einen Ruf als Professor mit vollem Lehrauftrag nach Greifswald, wo ihm die Leitung des Instituts für Agrarbiologie übertragen wurde.

Rothmaler war Autor und Herausgeber einer Reihe botanischer Monografien und Lehrbücher. Er veröffentlichte mehr als 190 Schriften, darunter eine Monographie der Gattung Antirrhinum (1956) und sein bekanntestes Werk, die „Exkursionsflora von Deutschland“ (3 Bände) (1966).

[Bearbeiten] Ehrentaxa

Nach Werner Rothmaler ist die Gattung Rothmaleria Font Quer (Rothmaleria granatensis) aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) benannt.

Neben diesem Gattungsnamen erinnern an Werner Rothmaler nachstehende Namen von Pflanzenarten, Unterarten und Bastarden sowie einer Pilzart:

  • Alchemilla rothmaleri
  • Alyssum rothmaleri (= A. minus)
  • Armeria rothmaleri 1987
  • Centaurea paniculata ssp. rothmalerana = C. rothmalerana = Acosta rothmalerana
  • Festuca rubra L. var. rothmaleri = F. rothmaleri
  • Helianthum x rothmaleri
  • Hieracium laevigatum ssp. rothmaleri
  • Lupinus rothmaleri
  • Myrica rothmalerana
  • Phyllosticta rothmaleri
  • Silene rothmaleri

[Bearbeiten] Privates

Rothmaler war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe (mit Wilhelmine Neumann, * 1911) gingen zwei Töchter (Ursula und Susanne), aus der zweiten Ehe (mit Elisabeth Kecker, * 1921; † 1993) zwei Söhne (Valentin und Philipp) hervor.

Rothmaler erhielt ein Staatsbegräbnis in Weimar.

[Bearbeiten] Literatur und Quelle

  • Hanns Kreisel: Wir nannten ihn Vadder. – Werner Rothmaler – ein außergewöhnlicher Hochschullehrer 1908–1962. Greifswalder Universitätsreden, Neue Folge Nr. 90. Greifswald 1999, ISBN 3-86006-131-3 (Abdruck eines Vortrages aus Anlaß des 90. Geburtstages von Werner Rothmaler)

[Bearbeiten] Weblinks

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