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Werlte

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Wappen Karte
Wappen von Werlte
Werlte
Deutschlandkarte, Position von Werlte hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Emsland
Samtgemeinde: Werlte
Koordinaten: Koordinaten: 52° 51′ N, 7° 41′ O 52° 51′ N, 7° 41′ O
Höhe: 32 m ü. NN
Fläche: 63,75 km²
Einwohner: 9734 (30. Okt. 2005)
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner je km²
Postleitzahl: 49757
Vorwahlen: 0 59 51
Kfz-Kennzeichen: EL
Gemeindeschlüssel: 03 4 54 057
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktstraße 1
49757 Werlte
Webpräsenz:
Bürgermeister: Willfried Lübs (CDU)

Werlte ist eine Gemeinde und Verwaltungssitz der Samtgemeinde Werlte im nordöstlichen Landkreis Emsland in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Gemeinde Werlte im Landkreis Emsland

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Gemeinde Werlte liegt Nahe der Mittelradde, östlich der Ems und nördlich der Hase inmitten einer natürlichen Hügellandschaft (Geestrücken), die den Namen "Hümmling" trägt.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Neben dem Hauptort Werlte gehören noch folgende Ortschaften zur heutigen Gemeinde:

  1. Bockholte (mit Gut Einhaus)
  2. Ostenwalde
  3. Wehm (mit dem Menschenberg)
  4. Wieste
Gemeinde Werlte im Landkreis Emsland

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinden Lorup (nicht direkt angrenzend) und Rastdorf, im Osten die Gemeinden Vrees und Lindern (Landkreis Cloppenburg), im Südosten die Stadt Löningen (Landkreis Cloppenburg), im Süden die Gemeinden Lahn und Lähden (Samtgemeinde Herzlake), im Westen die Gemeinden Sögel und Spahnharrenstätte in der Samtgemeinde Sögel.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Werlte verfügt wegen seiner jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Fürstbistum Münster über eine ursprünglich stark römisch-katholisch geprägte Einwohnerschaft. Diese Homogenität wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts aufgebrochen. Im Zweiten Weltkrieg wurden auf den Bauernhöfen als Ersatz für die zum Kriegsdienst eingezogenen Männer zeitweise zwangsrekrutierte Arbeitskräfte aus dem besetzten Polen und Russland eingesetzt. Von den Vertriebenen, die nach dem Krieg gekommen waren, blieb nur ein Teil; viele wanderten bald in dichter industrialisierte Gebiete wie das Ruhrgebiet weiter. Aus dieser Zeit stammt die kleine evangelische Kirche. Ein Gastarbeiterzuzug in den 60er und 70er Jahren fand überhaupt nicht statt. Entscheidend mitgeprägt wurde Werlte durch die in den 90er Jahren eingewanderten Russlanddeutschen überwiegend aus Südsibirien und Kasachstan, deren Integration noch immer nicht ganz abgeschlossen ist. Daneben sind in den letzten 20 Jahren auch Pensionäre aus Ballungsräumen zugezogen, die die Natur und die Ruhe der Umgebung schätzen.

[Bearbeiten] Vorgeschichte und Geschichte

Steingrab von Werlte
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Steingrab von Werlte

Das Ganggrab "De hoogen Stener", 3 km nördlich des Ortes stammt aus der Jungsteinzeit und ist der früheste Beleg einer Besiedlung dieses Raumes. Mit der Kammerlänge von 27,5 m ist es das größte Ganggrab überhaupt. Während die Steine der vermutlich ovalen Einfassung fast völlig fehlen sind die einst 39 Trag- und 15 Decksteine weitgehend vorhanden. Die Ortschaft Werlte wird im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich als werlidde bzw. werelithe als Besitzung des Klosters Corvey um 834/854 erwähnt. Die Ortschaften des Hümmling waren diesem Kloster im hohen Mittelalter Zehnt-pflichtig.

Werlte war wie der gesamte Hümmling bis 1803 Teil des Niederstift Münster. Erst wurde es an das Herzogtum Arenberg angegliedert, dann war es Teil des Kaiserreiches Frankreich (1810-1815) und kam 1815 an das Königreich Hannover, mit diesem 1866 an Preußen. Der Hümmling wurde im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen (auch "Altes Reich" oder "1. Reich") als freier Hümmling bezeichnet, da die Bauern in ihm, auch wohl aufgrund seiner schlechten Erschlossenheit und kargen Lebensbedingungen, nicht persönlich abhängig waren.

Ein bekannter Einwohner Werltes war Albert Trautmann (* 21. Dezember 1867 in Sögel, † 12. September 1920 in Werlte), dem ein Denkmal an der Ecke Kellerstraße/Sögeler Straße gesetzt wurde. Er ist u.a. der Verfasser der "Hümmlinger Skizzen". Viele Einrichtungen tragen heute seinen Namen, so auch die von ihm geleitete Apotheke an der Hauptstraße. [[1]] Er wurde auf dem Alten Friedhof in Werlte begraben.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Mit dem Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden in den Räumen Leer und Aschendorf-Hümmling wurden am 1. Januar 1973 die Gemeinden Bockholte, Ostenwalde, Wehm und Wieste in die Gemeinde Werlte eingegliedert.

Die Struktur der umliegenden Gemeinden ist mehr landwirtschaftlicher Art, während sich der zentrale Ort Werlte nicht zuletzt durch den Emslandplan in den vergangenen Jahrzehnten zu einem beachtlichen Industriestandort und regionalen Einkaufszentrum entwickelt hat.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Werlte zwischen 1821 und 1971
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Einwohnerentwicklung von Werlte zwischen 1821 und 1971

(einschließlich eingemeindeter Ortsteile)

Jahr Einwohner
1821 2074
1848 2202
1871 2085
1885 2179
1905 2255
1925 3119
1933 3406
1939 3832
1946 4588
1950 4676
1956 4316
1961 4441
1971 5445

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 25 gewählte Mitglieder. Ihm gehören seit der Kommunalwahl am 10. September 2006 Ratsfrauen und Ratsherren von zwei Parteien bzw. Wählergemeinschaften an.

  • CDU - 20 Sitze
  • SPD - 5 Sitze

Die nächsten Kommunalwahlen finden 2011 statt.

[Bearbeiten] Wappen

Wappen Werlte

Von Rot und Gold geteilt, darin in verwechselten Farben oben ein Hünengrab, unten ein fünfspeichiges Zahnrad. Werlte, im Jahre 854 als Werelithe bezeichnet, war seit jeher im Besitz des Klosters Corvey. Das Wappen dieses Klosters, der von Rot und Gold geteilte Schild, liegt dem Wappen von Werlte zu Grunde. Im Bereich der Gemeinde gibt es zahlreiche Großsteingräber, darunter die Hoogen Stainer mit der längsten Steinkammer Deutschlands. Als Zeichen für die Haupterwerbszweige der Einwohner (Handel, Gewerbe, eisenverarbeitende Industrie und Textilindustrie) wurde ein Zahnrad gewählt, das mit seinen fünf Speichen die Zusammengehörigkeit der Orte Bockholte, Ostenwalde, Wehm, Werlte und Wieste symbolisiert.

[Bearbeiten] Gemeinnützige Einrichtungen

  • Sportverein SV Sparta Werlte
  • Schützenbrüderschaft St. Sebastianus
  • Kreutzmanns Mühle
  • Heimatverein Werlte
  • Haus der Begegnung
  • Hermann-Droste-Park
  • Kolpingsfamilie Werlte

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Innerhalb der Gemeinde liegen die Naturschutzgebiete Theikenmeer, Bockholter Dose und der Silbersee. Das in den 70er Jahren renaturierte Vogelreservat Theikenmeer ist ein großes Naturschutzgebiet.

Ein wenig außerhalb ist ein Großsteingrab vorzufinden. Bei Ausgrabungen Ende des letzten Jahrhunderts wurden Scherben und Feuersteingeräte gefunden die der Trichterbecherkultur zugeschrieben werden, die in die Zeit von 3.500 bis 2.000 v. Chr. datiert wird.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Werlte ist von Handwerksbetrieben und mittelständischen Unternehmen geprägt. Es dominieren der Maschinenbau und die Zuliefererindustrie für die Fahrzeugfabrik Krone. Weiterhin ist der Handel recht stark, da die nächstgelegenen Mittelzentren alle mindestens etwa 30 km entfernt liegen und dadurch ein großer Teil der Kaufkraft im Ort bleibt. Dennoch musste 2001 – nach einer überdimensionierten Erweiterung – ein großes Möbelhaus aufgeben, das erst kürzlich im neuen Gewand wieder öffnen konnte.

Schwer getroffen wurde Werlte zuletzt durch den Verlust des Bundeswehr-Transportbataillions in der örtlichen Hümmling-Kaserne (1968 bis 2003), in die zuletzt im Jahr 2000 noch 4 Mio. EUR für die Einrichtung einer Ausbildungskompanie investiert worden waren.

Außerdem wurden bis Anfang der 90er Jahre die kleinen Textilfabriken geschlossen. Die Landwirtschaft ist ebenfalls fast ganz verschwunden; lediglich in den Ortschaften Wehm, Wieste und Bockholte gibt es noch mehrere Haupterwerbsbetriebe.

Getragen wird die wirtschaftliche Entwicklung sehr stark von der positiven Grundeinstellung der Menschen, deren Mentalität in manchen Dingen dem Schwäbischen sehr ähnlich ist. Die meisten sind sehr bodenständig, sparsam, ehrgeizig und schaffen es dadurch immer wieder, auf die Beine zu kommen, selbst wenn die äußeren Umstände widrig erscheinen mögen. Dies zeigt sich insbesondere in meist sehr großzügig gebauten Eigenheimen, wie diese sonst mit den vorhandenen Mitteln nicht möglich wären.

[Bearbeiten] Bekanntes Unternehmen

  • Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH

Krone ist in Europa der zweitgrößte Produzent von Lkw-Anhängern und Sattelaufliegern. Am Standort Werlte werden 650 Mitarbeiter beschäftigt. Nach der Übernahme des Großteils des ehemaligen Kasernengeländes werden auf einer Fläche von 70 ha jährlich etwa 20.000 Fahrzeug-Einheiten gefertigt. Darin enthalten sind vor allem Sattelauflieger (Trailer), Lkw-Anhänger und Aufbauten. In der Produktentwicklung liegt der Schwerpunkt auf die Verbesserung der Sicherheitseigenschaften (Schutz von anderen Verkehrsteilnehmern) und ferner auf neue Trailer mit erhöhter Kapazität („Krone Mega Liner“).

Die Auslieferung der Sattelauflieger führt zu einer erheblichen Verkehrsbelastung im Zentrum, da alle Trailer vom westlich gelegenen Industriegebiet durch den Ortskern hindurch in Richtung Osten zur Autobahn A 1 abtransportiert werden müssen.

[Bearbeiten] Sonstiges

Eine kulinarische Werlter Spezialität ist der Original-"Bookweiten Janhinnerk", ein Pfannkuchen ("Pannekauken") aus dem Samenmehl des Buchweizen und Ei, der mit Apfelmus serviert wird.

Eine traditionsreiche Spirituose hat ebenfalls in Werlte ihren Ursprung: "Echter Werlter Korn", oder einfach der "Echte Werlter", wird seit vielen Jahrzehnten in Werlte an der Hauptstraße in der familieneigenen Kornbrennerei von Walter Deitermann gebrannt.

Der Hümmling um Werlte ist touristisch erschlossen und wird als Erholungsgebiet geschätzt. Zu den Ausflugszielen des Hümmlings gehören der Eleonorenwald, das Schloss Clemenswerth (Sögel), die Papenburger Meyer-Werft, die Magnetschwebebahn "Transrapid" (Lathen) sowie weitere Museen und Kulturdenkmäler.

[Bearbeiten] Literatur

  • Heinrich Hömme: Werlte und Umgebung in alten Bildern. Band 1. Goldschmidt-Druck, Werlte 2005, ISBN 3-927099-95-3
  • Emil Goldschmidt (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Handels- und Gewerbevereins Werlte 1914 - 1988. 75 Jahre Handels- und Gewerbeverein Werlte. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. H. Goldschmidt, Werlte 1989, ISBN 3-927099-09-0

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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