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Weltliche Trauerfeier

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Der Ausdruck weltliche Trauerfeier bezeichnet die Gedenkzeremonie für einen Verstorbenen vor dessen Bestattung, die auf die Gestaltungsmerkmale einer religiösen Trauerfeier bewusst verzichtet. Sie orientiert sich an den nicht religiösen Bedürfnissen und Lebensauffassungen des Verstorbenen bzw. seiner Angehörigen, aber historisch durchaus auch an den Gattungen der Leichenpredigt und des Nekrologs.

Das Zentrum der weltlichen Trauerfeier bildet die Erinnerung an das Leben des Verstorbenen, seine Persönlichkeit und seine Besonderheiten. Wichtiges Element der Trauerfeier ist daher die Trauerrede, die sich am Leben und Sterben des Toten orientiert. Der Trauerredner bringt stellvertretend für und im Auftrag von Hinterbliebenen das Leben und Schaffen eines Verstorbenen zur Sprache.

Weitere Elemente: ggf. eine "Verabschiedung" unter Nennung des Namen des Toten neben seinem Geburts- und Sterbedatum, Auswahl und Verwendung freier Symbole.

Freie Symbole können sein (z.T. angelehnt an Symbole der religiösen Trauerfeier): Musik (z.B. ein Trauermarsch), Kerzen, Blumen, Kränze, Fotos und gemalte Bilder, Düfte, Gesten, auch besondere Worte, sogar Luftballons oder kreatives Geschehen als eine persönlich begründete Auswahl der Mitgestaltenden.

Die Wahl einzelner Symbole für eine weltliche Trauerfeier ist frei von liturgischen Ordnungen. Ihre Freiheit ist allein durch die Örtlichkeit, deren Trägerschaften und ihre Maßgaben oder durch öffentliche Ordnungen eingeschränkt. Der Trauerredner berät u.U. bei der Auswahl der Symbole. Anders als die religiöse Feier, die Trost zu spenden beabsichtigt, will die weltliche Feier stets ein Ausdruck der Bewältigung der Trauer sein – in der Gesamtheit aller Symbole ein Ritual zum Abschied von Menschen, individuell gestaltet und ausgerichtet auf die Beteiligten, einschließlich deren Bedürfnisse nach gemeinsamem Erleben und Gestalten.

Die weltliche Trauerfeier spricht die gesellschaftlichen Veränderungen - namentlich die Reduktionserfahrungen der Hinterbliebenen - an, die mit den Tod eines Menschen einhergehen und bezieht sich nicht auf eine religiöse Gemeinschaft oder deren Dimension. Ein Mensch ist gestorben und hinterlässt den Ehepartner verwitwet, - ein Kind als Waise - einen Partner als "Single" - Eltern als "kinderlos": Die weltliche Trauerfeier veröffentlicht den Tod eines Menschen vor der Welt ohne religiöse Deutung. Sie spricht dabei jedem Beteiligten vor seiner weltlichen Öffentlichkeit einen neuen Status zu. Insgesamt fokussiert sie den Übergang aller Hinterbliebenen von alter Lebensweise mit einem Menschen hin zu neuer Lebensweise nach dem Tod dieses Menschen ohne ihn.

Weltliche Trauerfeiern verstehen sich generell als "öffentlich", selbst bei einer sogenannten „Bestattung in kleinstem Kreis“, der dennoch jene Öffentlichkeit repräsentiert, der die Hinterbliebenen eine Hilfe für ihre Bewältigung des Abschiedes zutrauen. In der von den Hinterbliebenen hier als "privat" bezeichneten Sphäre sieht die weltliche Trauerfeier die letzte Instanz der Öffentlichkeit.

Die weltliche Trauerfeier ist mit der Kirchenaustrittsbewegung im 19. Jahrhundert aus praktischen Notwendigkeiten entstanden. Sie versteht sich nicht als Konkurrenz zu einer Religion, sondern sieht sich getragen vom Bedürfnis jeder Gesellschaft und ihrer Menschen zu allen Lebensübergängen nach Ritualen. Das Gegenstück zur "weltlichen Trauerfeier" sieht sie daher in "keiner Feier". „Keine Feier“ wäre eine zwischenmenschlich nicht inszenierte, nicht individuell gestaltete, sondern schlichte Verbringung eines Leichnams oder der letzten menschlichen Überreste z.B. auf einen Friedhof, auch dort ohne zeremonielles Gedenken.

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