Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Wai (Gruß) - Wikipedia

Wai (Gruß)

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Der Wai ist eine traditionelle Geste, die in Thailand üblich ist. Sie ist sowohl eine Grußhandlung als auch ein Zeichen besonderen Dankes oder der Entschuldigung.

Sie besteht aus einer angedeuteten oder deutlichen Verbeugung mit gleichzeitigem Aufeinanderlegen der Handflächen vor dem Oberkörper oder dem Kopf. Diese Geste ist die der Andacht während buddhistischer Zeremonien sehr ähnlich.

Der Grad der Verbeugung und vor allem die Höhe der Hände ist von mehreren Faktoren abhängig: dem Alter, der sozialen Rolle und dem Geschlecht. Je ehrwürdiger die Person ist, desto deutlicher ist die Verbeugung und desto höher werden die Hände gehalten.

Die Geste als Dank ist bei vielen Gelenheiten des Alltags üblich, z.B. beim Einkaufen. Der Wai als Begrüßung oder Verabschiedung ist dagegen nicht immer üblich, es kommt auf die Umstände (Wertigkeit des Gegenübers) an.

Der Wai ist mehrere tausend Jahre alt und zeigte anderen damals seine Waffenlosigkeit.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Wai zwischen fremden Personen und Gleichgestellten

Hierbei werden die Hände eng am Körper gehalten, die Fingerspitzen befinden sich dabei in Brusthöhe, wobei der Kopf dabei gerade gehalten wird. Ein Lächeln dabei erleichtert jeden neuen Kontakt. Dieser Wai ist dann üblich, wenn man sich noch nicht kennt und der gegenseitige soziale Rang noch nicht einstuft werden kann. In einem Ausländer (Farang) sieht man meistens eine höher gestellte Person, entsprechend kommt es oft vor, das ein Ausländer zuerst oder immer mit einem hohen Wai begrüßt wird. Dies bedeutet aber nicht, das man als Ausländer grundsätzlich und automatisch mit höchster Ehrerbietung und hohem Wai begrüßt wird. Auch kann man morgen schon, wenn der soziale Status des Ausländer eingeschätzt wurde, schon mit einem gleichrangigen Wai. Dazu wird auch das Äußere eines Ausländers abgeschätzt, z.B. gepflegte passende Kleidung oder seine Höflichkeit. Manche Thais bezeichnen diesen Wai auch als den schnellen Wai, wenn man eine Person zwar aus Höflichkeit begrüßt, auch wenn man diese Person aus irgendeinem Grund nicht mag oder es Unstimmigkeiten gab oder gibt.

[Bearbeiten] Der Wai von höher gestellten Personen gegenüber niedrig gestellten Personen

Dabei werden die Hände eng am Körper gehalten, die Fingerspitzen bleiben in Brusthöhe und der Kopf maximimal wenig geneigt. Ein freundliches Lächeln oder zurücklächeln entspannt solch einen Kontakt. Hier gelten die ungeschriebenen Regeln, das es durchaus nicht üblich ist, Dienstpersonal, Taxifahrer, Arbeiter, Kinder und Personen sozial niedriger Herkunft mit einem Wai zu begrüßen bzw. deren Gruß zu erwidern. Wer es trotzdem aus eigener Höflichkeit macht, könnte ungewollt eine Situation der Verlegenheit entstehen lassen. Wer zum Beispiel beim Besuch in einer thailändischen Familie aus Unwissenheit den Wai des Hausmädchen erwidert, bringt nicht nur das Hausmädchen in Verlegenheit, sondern kann sich sogar lächerlich machen, was noch damit verstärkt wird, wenn die Höhe des Wai nicht beachtet wird. Aufgrund der Höflichkeit wird das natürlich vom Gastgeber toleriert, aber schon ist man ins berühmte Fettnäpfchen getreten. Es kann durchaus vorkommen, das eine Kassiererin, ein Verkäufer oder Verkäuferin in einem Kaufhaus oder Geschäft nach dem Bezahlen einer Ware sich mit einem Wai für den Kauf bedankt. Auch hier grüßt man nicht mit einem Wai zurück, da reicht ein Lächeln und Kopfnicken.

Wenn sich ein Thai mit einem Wai für etwas bedankt, reicht ein kurzes Kopfnicken oder Lächeln vollkommen aus. Umgekehrt bedankt man sich ebenfalls mit einem Wai für eine Gefälligkeit oder Geschenk, ungeachtet des sozialen Ranges. In ländlichen Gegenden ist es schon schwerer, einen freundlichen Wai nicht zu erwidern. In manchen Gegenden sah man entweder wenige oder gar keine Ausländer. Bei solchen Begegnungen liegen Neugierde, Scheu und Misstrauen nahe beieinander. Sollte also jemand hier mit einem freundlichen Wai grüßen, macht man es nie verkehrt, mit einem Wai in Brusthöhe zurück zu grüßen!

[Bearbeiten] Der Wai niedrig gestellter Personen gegenüber höher gestellten Personen

Dabei werden die Hände aneinander gelegt, die Fingerspitzen erreichen die Höhe der Nase oder höher und der Kopf wird dabei gesenkt. Bedankt sich ein Kellner für das Trinkgeld oder Kassierin für den Kauf einer Ware mit einem Wai, entwidert man dies nicht mit einem Wai, sondern antwortet mit einem Lächeln. So grüßt auch ein Angestellter seine Vorgesetzten, der Vorgesetzte aber nicht unbedingt den Untergebenden bzw. mit einem niedriger angesetzten Wai. So grüßt man auch hohe Beamte von Behörden und Ämter, und so begrüßen die Jüngeren die Älteren. In einem Ausländer sieht man meistens eine höher gestellte Person, deshalb ist dies in der Regel der am meisten angewandte Wai gegenüber Ausländern.

[Bearbeiten] Der Wai gegenüber Mönchen

Dieser Wai gegenüber Mönchen ist ein Zeichen von großer Hingabe, hohem Respekt und religiöser Verehrung. Dabei werden die Hände aneinander gelegt, die Fingerspitzen erreichen die Höhe der Stirn oder das Kopfende, der Kopf und Oberkörper werden nach unten gebeugt. Den Mönchen wird die höchste Verehrung entgegengebracht, und auch ihre Majestäten, der König und die Königin, begrüßen Mönche mit hohem Respekt und hoher religiöser Verehrung. Mönche grüßen auch niemals mit einem Wai zurück.

[Bearbeiten] Der Wai gegenüber Buddha-Abbildern im Wat

Die Fingerspitzen der gefalteten Hände werden bis zur Stirnhöhe oder zum Kopfende gehalten. Danach neigt man insgesamt dreimal den Oberkörper nach vorne, wobei die Handflächen jedes Mal, wenn der Kopf fast den Boden berührt, auf den Boden gelegt werden. Da die Buddha-Statue ein Symbol ist für den Buddha selbst, ist dieser Wai jedoch keineswegs eine Geste der Anbetung eines Götzen, sondern die hoher Verehrung der „Drei Juwelen“.

[Bearbeiten] Der Wai als Entschuldigung

Auch kann der Wai nicht nur Ausdruck zum Dank sein, sondern auch zur Entschuldigung und Vergebung. So können Kinder genauso gut mit einem Wai ihren Eltern, Erwachsenen und Lehrern um Verzeihung für etwas bitten, als auch Erwachsene gegenüber anderen Erwachsene wie u.a. Polizeibeamten oder Vorgesetzten. Nehmen wir als Beispiel eine leichten Unfall mit Blechschäden. Der Unfallverursacher versucht die für ihn unangenehme Situation mit einem Lächeln und Wai gegenüber dem Unfallgeschädigten zu entspannen. Es gibt viele mögliche Situationen, wo der Wai als Entschuldigungsgeste angewendet wird.

[Bearbeiten] Sonstige Wais

Während des Vorbeifahrens an einen Wat, einer Buddha-Abbildung oder an einer markanten Unfallstelle, wo viel Geisterhäuser stehen, machen Thais einen Wat am Fenster.

Taxi- oder Autofahrer begrüßen eine neu gekaufte Blumengirlande am Innenspiegel mit einem Wai, damit das Auto von Unfällen verschont bleibt und der Fahrerin oder dem Fahrer Glück beim Autofahren beschieden ist.

Eine ähnliche Begrüßung ist der Namaste in Indien.

[Bearbeiten] Weblinks

  • www.baanthai.com Artikel über Statusse von Menschen in Thailand und wie man ihnen begegnet.
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