Wadi Halfa

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Wadi Halfa im Bundesstaat asch-Schamaliyya

Wadi Halfa (arabisch: وادي حلفا Wādī Ḥalfā) ist eine Stadt im Norden des Sudan im Bundesstaat asch-Schamaliya am Nubia-See, dem sudanesischen Teil des Nassersees.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Wadi Halfa hat 15.338 Einwohner (Berechnung 2006).

Bevölkerungsentwicklung:

Jahr	Einwohner^[1]
1973 (Zensus)	5.701
1983 (Zensus)	7.973
2006 (Berechnung)	15.338

[Bearbeiten] Geschichte

Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert gegründet. Zwischen 1895-1898 befand sich in der Stadt das Hauptquartier der durch die Briten angeführten Truppen, die den Mahdi-Aufstand von Muhammad Ahmad bekämpften. Deshalb begannen die Briten 1887 mit dem Bau der Eisenbahnlinie nach Khartum, um die militärischen Operationen logistisch zu unterstützen. Die Eisenbahnlinie reichte über Atbara und al-Ubayyid bis in den Süden und Westen des Sudans.

Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt ein Kommunikationsposten der Alliierten Streitkräfte in Afrika.

Nach der Fertigstellung des Assuan-Staudamms 1976 war die Stadt durch das Wasser des neu entstehenden Nubia-Sees bedroht. Deshalb sah die Regierung in Khartum eine Umsiedlung der Einwohner nach New Halfa, eine neue Stadt für die Umsiedler in der Nähe des Roseires-Damms am Atbara, und Entschädigungszahlungen vor.

Einige Einwohner, d.h. rund 600 Familien, wollten allerdings nicht umziehen, da sie zum einen ihre Heimat nicht verlassen wollten und zum anderen das neue Klima und die neue Vegetation sehr gewöhnungsbedürftig fanden. Die Militärregierung unter General Ibrahim Abbud fühlte sich unverstanden und versuchte, die Einwohner durch Abschneiden aller Verkehrswege und Dienstleistungen des Staates doch noch zum Umzug zu bewegen. Die harte Haltung erzielte nicht den gewünschten Erfolg: die Einwohner gründeten die Wadi-Halfa-Kooperative^[2], die eine eigene Verwaltung der Stadt darstellte und die Versorgung mit Lebensmitteln, Schulen und ein Krankenhaus organisierte. Das ansteigende Wasser zwang zum ständigen Weiterzug und zerstörte nach und nach das alte Wadi Halfa.

Mit dem Sturz der Militärregierung begann der Staat Sudan sich wieder um die verbliebenen Einwohner zu kümmern und stellte auch die Eisenbahnverbindung mit dem Rest des Landes sowie den Schiffsverkehr mit Ägypten wieder her. Die Stadt Wadi Halfa war allerdings überflutet, so dass das heutige Wadi Halfa das Ergebnis der Wadi-Halfa-Kooperative und späterer Ansiedlung ist. Deshalb finden sich auch keine historischen Gebäude oder ähnliche Sehenswürdigkeiten in der heutigen Stadt.