Vincent Gallo

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Gallo bei einem Konzert 2005

Vincent Vito Gallo (* 11. April 1962 in Buffalo, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Musiker, Fotograph und Maler, der sich bevorzugt im künstlerischen Underground bewegt. Einem breiten Publikum wurde er durch eine Vielzahl von Skandalen bekannt, insbesondere durch wiederholte rassistische Ausfälle.

[Bearbeiten] Biographie

Gallos Eltern sind gebürtige Sizilianer, die vor seiner Geburt in die USA einwanderten. Gallo begann nach eigenen Angaben mit 9 Jahren, Schlagzeug und Gitarre zu spielen. Er war zunächst in einer Reihe lokaler Bands in Buffalo aktiv, erstmals öffentlich in Erscheinung trat er nachdem er im Alter von 16 Jahren nach New York gezogen war Ende der '70er Jahre in einer Band namens Gray, zu deren Mitgliedern auch Jean Michel Basquiat, ein früh verstorbener Maler aus dem Umfeld Andy Warhols, gehörte. In Julian Schnabels Film Basquiat spielte Gallo sich im Jahr 1996 selbst. Mit Gray trat er erstmals in größeren Clubs wie dem CBGB's auf. Nach der Trennung der Band schloss er sich verschiedenen Projekten an, darunter auch eine Band namens Bohack, mit der er 1983 sein erstes Album veröffentlichte. Nachdem auch diese Gruppe sich kurze Zeit später getrennt hatte widmete er sich verstärkt dem Film, sowohl als Schauspieler wie auch als Komponist von Filmmusik. 1998 erschien seine erste Regiearbeit, der viel gelobte Bufallo 66 mit Christina Ricci und Mickey Rourke, dessen Drehbuch er auch geschrieben hatte und in dem er in der Hauptrolle zu sehen ist. Auf Festivals war der Film ein großer Erfolg und Gallo erhielt unter anderem eine Nominierung für den Großen Preis der Jury des Sundance Film Festivals. Die Tatsache dass er bei diesem Festival nie etwas gewinnen konnte führte zu einer Reihe von kontroversen Aussagen Gallos, darunter das berühmt gewordene "Ich will einen Film machen mit einer behinderten, schwarzen jüdischen Lesbe als Protagonistin, damit ich einen Filmpreis in Sundance gewinnen kann" ^[1]. Zu Beginn des 21. Jahrhundert widmete er sich wiederum verstärkt der Musik und veröffentlichte in kurzer Folge drei Alben. Sein zweiter Film The Brown Bunny (2003) wurde einerseits auf der Viennale mit einem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet, gilt andererseits allerdings als Desaster und Auslöser verschiedener Kontroversen (s.u.).

Gallo werden eine Reihe von Beziehungen zu und Affären mit Berühmtheiten nachgesagt. Unter anderem soll er mit Asia Argento und PJ Harvey zusammen gewesen sein, nach eigenen Angaben hatte er außerdem eine Affäre mit Paris Hilton^[2]. Seine Beziehung zu Chloë Sevigny war insbesondere durch die Zusammenarbeit in dem Film The Brown Bunny im Gespräch.

[Bearbeiten] Die Brown-Bunny-Kontroverse

Der Film The Brown Bunny aus dem Jahr 2003 führte zu einer Reihe von Kontroversen. Zum einen, weil er eine explizite Fellatio-Szene zwischen Gallo und Sevigny enthält, die man laut Süddeutscher Zeitung „sonst nur (von) professionelle(n) Pornodarsteller(n)“ zu sehen bekomme ^[3] und die als Grund für die Absagen der ursprünglich für den Film verpflichteten Kirsten Dunst und Winona Ryder gilt. Zum anderen entspann sich um den Film ein inniger Kampf zwischen Gallo und dem Filmkritiker Roger Ebert, der den Film als „schlechtesten in der Geschichte der Filmfestspiele von Cannes“ bezeichnet hatte ^[4]. Gallo bezeichnete Ebert in der Folge als „fettes Schwein“, was dieser konterte indem er darauf hinwies, dass er immerhin die Möglichkeit habe abzunehmen, während Gallo bis in alle Ewigkeit der Regisseur von The Brown Bunny bleibe. Daraufhin wünschte Gallo ihm Krebs ^[5]. Eine von Gallo umgestaltete Version des Films bewertete Ebert später für viele überraschend relativ wohlwollend ^[6].

Berichte, Gallo habe sich bei seinen Geldgebern für den Film entschuldigt, entkräftete er mit der Erklärung, er habe sich nie für irgend etwas entschuldigt und einem weiteren rassistischen Ausfall: „Es tut mir leid, dass ich nicht schwul oder jüdisch bin, deshalb gibt es keine Fachgruppe von Journalisten, die mich unterstützt“ ^[7].

[Bearbeiten] „Merchandise“

Gallo betreibt eine eigene Seite für Merchandise^[8], auf der er unter anderem Frauen für 50.000 US-Dollar seine Begleiterdienste anbietet. Außerdem sind dort verschiedene Devotionalien aus seiner Kindheit, von ihm signierte aufblasbare Charles-Manson-Puppen und verschiedene seiner Werke zu erstehen. Besondere Aufmerkamkeit in den Medien erhielt sein Angebot, sein Sperma für 1.000.000 $ zu verkaufen. Insbesondere seine im Begleittext enthaltene Weigerung, an Schwarze zu verkaufen und das Einräumen eines Rabatts für arische Frauen wurden in der Presse scharf kritisiert ^[9] ^[10].

[Bearbeiten] Diskographie

1983: It Took Several Wives (als Mitglied von Bohack)
1992: The Way It Is The Original Soundtrack Recording (Rojo Records)
1998: Buffalo 66 The Original Motion Picture Soundtrack (will records)
2001: When (Warp Records)
2002: Recordings of Music for Film (Warp Records)
2002: So Sad (Warp Records)
2004: The Brown Bunny Motion Picture Soundtrack (tulip records)

Außerdem ist er bei Sage Francis' Album A Healthy Distrust als Autor und bei John Frusciantes Shadows Collide With People als Photograph geführt.

[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)

1986: The Gunlover (Kurzfilm) - Regie, Schauspieler
1990: Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia - kleine Nebenrolle
1993: Das Geisterhaus - Schauspieler
1993: Arizona Dream - Schauspieler
1995: Palookaville - Schauspieler
1996: Das Begräbnis (OT: The Funeral; Abel Ferrara) - Schauspieler
1997: Ort der Wahrheit (Kiefer Sutherland) - Schauspieler
1998: Buffalo '66 - Regie, Schauspieler
1999: Freeway II – Highway to Hell (OT: Freeway II: Confessions of a Trickbaby) - Schauspieler
2000: Hide and Seek - Schauspieler
2002: Stranded - Schauspieler
2003: The Brown Bunny - Regie, Produzent, Schauspieler, sonstiges