VD 18
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Das VD 18 (Kurzform für Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 18. Jahrhunderts) ist eine geplante retrospektive deutsche Nationalbibliographie für das 18. Jahrhundert.
Im Rahmen der retrospektiven nationalbibliografischen Verzeichnung in Deutschland wurden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft bisher zwei Datenbanken aufgebaut: das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16) und das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17).
Seit März 2006 wird an der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle eine Projektstudie für ein dem VD 16 und VD 17 entsprechendes Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 18. Jahrhunderts (kurz VD 18) erarbeitet. Ziel ist es, alle deutschsprachigen Drucke und alle im historischen deutschen Sprachgebiet gedruckten und verlegten Werke (unabhängig von ihrer Sprache) in elektronischer Form zu erfassen und zu erschließen. Ausgenommen sind Notendrucke (Musica practica), Landkarten, Nachdrucke, Faksimiles und Mikroformen.
Die Bibliotheken mit historischen Beständen stehen heute in besonderer Weise vor einem Umbruch und einer Neuorientierung. Das identitätsstiftenden Kulturgut Buch muss auch in Zukunft allen Wissenschaftlern und Interessierten möglichst unkompliziert zur Verfügung stehen. Die Bedeutung eines VD 18 liegt (teilweise wie schon beim VD 16 und VD 17) vor allem darin, dass
- es aus historischen Gründen in Deutschland keine Nationalbibliografie gibt,
- die Bestände auf mehrere größere und kleinere Bibliotheken verteilt sind,
- die bestehenden Bibliografien und Kataloge noch gewisse Defizite aufweisen,
- die Literaturproduktion im 18. Jahrhundert gewaltig ansteigt und
- die große Zeit der deutschen Klassik beginnt.
Die Studie ist eine Machbarkeitsstudie; sie soll Aussagen machen unter anderem über
- die Gesamtmenge der Drucke (die Schätzungen gehen von mindestens 600.000 Drucken aus),
- die Anzahl der nur in einem Exemplar nachweisbaren Drucken,
- Art und Umfang der Erschließung,
- Auswahl der zu erfassenden Bestände,
- mögliche Methoden für den Aufbau des VD 18,
- die Digitalisierung der Drucke.
Die Studie wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet und soll im März 2007 abgeschlossen sein.
[Bearbeiten] Literatur
- Gerd-J. Bötte: Das deutsche Schrifttum des achtzehnten Jahrhunderts und seine bibliographische Verzeichnung. Perspektiven für ein VD18. In: Tagungsband des 94. Deutschen Bibliothekartags. Düsseldorf 2005 (Volltext)
- Heiner Schnelling (Hrsg.): VD 18 - Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 18. Jahrhunderts. Beiträge eines DFG-Rundgesprächs in der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle (Saale), veranstaltet am 05.05.2004. (= Schriften zum Bibliotheks- und Büchereiwesen in Sachsen-Anhalt; 86). Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2004, ISBN 3-86010-740-2
