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Valangin NE

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das NE ist das offizielle Kürzel des Kantons Neuenburg und wird verwendet, um Verwechslungen mit gleichlautenden Einträgen zu vermeiden.
Wappen
Wappen von Valangin
Basisdaten
Kanton: Neuenburg
Bezirk: Val-de-Ruz
BFS-Nr.: 6485
PLZ: 2042
Koordinaten: 47° 1' n. Br.
6° 54' ö. L.
Höhe: 651 m ü. M.
Fläche: 3.77 km²
Einwohner: 415 (31. Dezember 2005)
Website: valangin.ne.ch
Karte
Karte von Valangin

Valangin ist eine politische Gemeinde im Distrikt Val-de-Ruz des Kantons Neuenburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name Valendis wird heute nicht mehr verwendet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Valangin liegt auf 651 m ü. M., 3 km nordwestlich der Kantonshauptstadt Neuenburg (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Tal des Seyon an der Mündung des Seitenbachs Sorge im Süden des Val de Ruz im Neuenburger Jura. Es befindet sich am oberen Eingang in die Gorges du Seyon, dem Durchbruchstal des Seyon durch die vorderste Jurakette.

Die Fläche des 3.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Süden der Senke des Val de Ruz. Der Seyon und seine Zuflüsse, darunter die Sorge, sind in diesem Bereich des Beckens in bis zu 80 m tiefen Tälern eingesenkt. Unterhalb von Valangin tritt der Seyon in eine Schlucht ein, welche die Kette des Chaumont im Osten von der bewaldeten Höhe der Combe Perroud im Westen trennt. Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 800 m ü. M. am Westhang des Chaumont. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 51 % auf Wald und Gehölze, 40 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % auf unproduktives Land.

Zu Valangin gehören die Weiler La Borcarderie, 674 m ü. M. im Tal des Seyon, und Bussy (746 m ü. M.) im Becken des Val de Ruz westlich des Dorfes sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Valangin sind Coffrane, Boudevilliers, Fontaines, Fenin-Vilars-Saules, Neuenburg und Peseux.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Mit 415 Einwohnern (Ende 2005) gehört Valangin zu den kleineren Gemeinden des Kantons Neuenburg. Von den Bewohnern sind 87.0 % französischsprachig, 5.5 % portugiesischsprachig und 3.5 % deutschsprachig (Stand 2000).

[Bearbeiten] Wirtschaft

Valangin war lange Zeit ein hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute leben die Bewohner vom Handwerk, vom lokalen Kleingewerbe (Sägerei und Schlosserei) und vom Tourismus. Zahlreiche Erwerbstätige sind auch Wegpendler und arbeiten vor allem in Neuenburg.

[Bearbeiten] Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie wird von der autobahnähnlich ausgebauten Schnellstrasse, welche die Städte Neuenburg und La Chaux-de-Fonds verbindet, umfahren. Hier zweigt die Kantonsstrasse von Neuenburg nach Dombresson von der Schnellstrasse ab. Durch die Buslinie, die von Neuenburg via Cernier nach Villiers verkehrt, ist Valangin an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte des Städtchens Valangin ist eng mit derjenigen des gleichnamigen Schlosses verbunden. Die Herrschaft Valangin wird erstmals um 1150 in einer Schenkungsurkunde der Abtei Fontaine-André in Hauterive erwähnt. Um 1215 gelangte die Herrschaft an die Familie Aarberg-Valangin, einen Zweig der Grafen von Neuenburg aus dem Hause Fenis. Die Herrschaft Valangin umfasste das gesamte Val de Ruz und reichte bis La Chaux-de-Fonds und Les Brenets. Es kam aber bald zu Streitigkeiten zwischen Valangin, das seine Unabhängigkeit gegenüber Neuenburg wahren wollte und sich deshalb an den Bischof von Basel anlehnte, und dem Grafen von Neuenburg. In der Schlacht bei Coffrane errang Rudolf von Neuenburg 1296 einen Sieg gegen Valangin. Weil der Bischof von Basel danach versuchte, die Herrschaft Valangin an sich zu bringen, zerstörte Rudolf von Neuenburg auch den Flecken La Bonneville.

In der Folgezeit gehörte die Herrschaft Valangin teils den Grafen von Neuenburg, teils den Grafen von Montbéliard, bis sie 1592 endgültig an Neuenburg kam. 1536 schlossen sich die Bewohner von Valangin der Reformation an. Seit 1648 war Neuenburg Fürstentum und ab 1707 durch Personalunion mit dem Königreich Preussen verbunden. Der König von Preussen erhob Valangin im gleichen Jahr zur Grafschaft. 1806 wurde das ganze Gebiet an Napoleon abgetreten und kam 1815 im Zuge des Wiener Kongresses an die Schweizerische Eidgenossenschaft, wobei die Könige von Preussen bis zum Neuenburgerhandel 1857 auch Fürsten von Neuenburg blieben. Bis ins 19. Jahrhundert war Valangin Standort eines Berufungsgerichts der Drei Stände und einer politischen Körperschaft (Bourgeoisie de Valangin), die 1852 aufgelöst wurde.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Das Städtchen (Le Bourg) hat sein spätmittelalterliches malerisches Ortsbild bewahrt. Es nimmt eine Grundfläche von ungefähr 70 mal 50 m ein und besitzt eine Hauptgasse, die von Häuserreihen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert flankiert und im Norden von einem Stadttor abgeschlossen wird, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde.

Den südlichen Abschluss des Städtchens bildet der isolierte Burghügel mit dem Schloss Valangin. Dieses wurde in mehreren Etappen vom 13. bis zum 16. Jahrhundert errichtet und mit einer Ringmauer mit sechs halbrunden Türmen versehen. Der heutige Bau des Palas stammt aus dem 15. Jahrhundert. Er beherbergt heute das Regionalmuseum mit zahlreichen Ausstellungsobjekten zur Geschichte des Kantons Neuenburg.

Nördlich des Städtchens steht die reformierte Kirche, die ehemalige Stiftskirche Saint-Pierre, die 1500-05 erbaut wurde. Im Rahmen der umfassenden Restauration in den Jahren 1839 bis 1841 wurde der spätgotische Bau verkürzt und zeigt nun die Form eines griechischen Kreuzes. Im Innern der Kirche befindet sich das Grabmal des Kirchengründers und seiner Frau, Claude d'Aarberg und Guillemette de Vergy. Die 1588 erbaute Maison Touchon neben der Kirche beherbergt eine Kunstgalerie.

Ein schlossartiger Herrensitz befindet sich im Weiler La Borcarderie.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 47° 1' N, 6° 54' O

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