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Uveitis

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Uveitis mit Eiteransammlung im unteren Teil der Vorderkammer des Auges (Hypopyon) sichtbar als gelbliches Exsudat
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Uveitis mit Eiteransammlung im unteren Teil der Vorderkammer des Auges (Hypopyon) sichtbar als gelbliches Exsudat


Als Uveitis wird im engeren Sinne eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea) des Auges , bestehend aus der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris), sowie des Glaskörpers bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Klassifikation

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den im ersten Moment kaum zu überblickenden Bereich der Uveitis (ca. 50 verschiedene Krankheitsbilder werden hier zusammengefasst) einzuteilen. Eine Möglichkeit ist die nach der anatomischen Lokalisation (wo ist die Entzündung im Auge lokalisiert?). Man stellt sich hierbei die Frage: Wo ist die Dichte freier Entzündungszellen im Auge am höchsten?

In Abhängigkeit vom Befallsmuster der werden verschiedene Formen unterschieden:

  1. die anteriore Uveitis ist eine Entzündung des vorderen Bereichs der Uvea, vor allem der Iris und des Ziliarmuskels. Sind nur Zellen in der Augenvorderkammer spricht man von einer Iritis, sind auch wenigen Zellen hinter der Linse v.a. im vorderen Glaskörper spricht man von einer Iridozyklitis. Begleitend können hier ein Makulaödem und ein Papillenödem auftreten.
  2. die intermediäre Uveitis betrifft den mittleren Teil der Uvea. Man findet hier die höchste Dichte freier Entzündungszellen im Glaskörper. Es können aber auch wenige Zellen in der Vorderkammer vorhanden sein. Eine Sonderform der intermediären Uveitis ist die Pars planitis, bei der man entzündliche Ablagerungen (snowbank) besonders am unteren Übergangsbereich zwischen Netzhaut und Ziliarkörper findet. Ballen sich die Entzündungszellen im Glaskörperraum zusammen, spricht man von snowballs. Begleitend können hierbei eine Periphlebitis retinae (Gefäßentzündung von Netzhautvenen, Vaskulitis), ein Makulaödem und ein Papillenödem auftreten.
  3. die posteriore Uveitis umfasst jetzt auch Veränderungen (Infiltration mit Entzündungszellen) an der Netzhaut und Aderhaut. Man spricht dann je nach Befall von Retinitis, Chorioiditis und Chorioretinitis.
  4. die Panuveitis zeigt in allen 3 Bereichen Entzündungszellen, sagt aber nichts über die Schwere der Entzündung aus.


Außerdem kann man bei der Einteilung der Uveitis nach Erklärungsmodellen vorgehen. Man stellt sich hierbei die Frage: Ist das Befallsmuster am Auge einer definierten Erkrankung zuordenbar?

Hierbei werden folgende Formen unterschieden:

  1. die primäre Uveitis ist, von der anatomischen Zuordnung (s.o.) abgesehen, nicht weiter erklärbar (ca. 40% der Patienten). Man nannte diese Form früher auch endogen oder idiopatisch
  2. die sekundäre Uveitis (ca. 60% der Patienten), die sich weiter unterteilt in assoziiert mit Systemerkrankung, Infektion und okuläres Syndrom

Von beiden Formen muss man die Masquerade-Formen (Pseudo-Uveitis) abgrenzen. Diese sehen im ersten Moment nur so aus; bei weiterer Diagnostik stellt man jedoch fest, dass es sich hierbei z.B. um Tumoren im Auge (z.B. okulozerebrales Lymphom) handelt. Die vermeintlichen Entzündungszellen sind hierbei Tumorzellen. Andere Pseudo-Uveitiden sind u.a. die Retinitis pigmentosa und das Pigmentdispersionssyndrom.

[Bearbeiten] Symptome

Diese Unterscheidung spiegelt sich im Schweregrad der Erkrankung wieder: Die Entzündung hinterer Aderhautanteile (Posteriore Uveitis/Panuveitis) führt häufiger zu einer dauerhaften Herabsetzung der Sehschärfe (akut: Wolkensehen, Verschwommensehen) als eine anteriore Uveitis, bei der die Augenrötung im Vordergrund steht. Ferner treten auf: Schmerzen, Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit, Tränenfluss. Generell gilt: je weiter vorne und außen die Entzündung anatomisch im Auge lokalisiert ist, desto mehr Beschwerden bereitet sie dem Patienten. Die typischen Symptome einer Uveitis anterior sind rotes Auge, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit; die Symptome einer Uveitis intermedia sind hingegen Schleier- und Punktesehen bei äußerlich weißem Auge; die Beschwerden einer Uveitis posterior können für den Patienten entweder minimal (die Infiltrate liegen außerhalb der Stelle des schärfsten Sehens) oder eine sich nicht bewegende Wolke vor der Stelle des schärfsten Sehens sein.

[Bearbeiten] Sekundäre Formen

Unter sekundären Formen einer Uveitis fasst man Krankheitsbilder einer intraokularen Entzündung zusammen, denen man - neben der Zuordnung zur anatomischen Lokalisation (s.o.) - einen definierten Namen geben kann. D.h. es treten bestimmte Befundkonstellationen (z.B. am Auge, bei den Laborwerte oder andere Erkrankungen außerhalb des Auges) auf, mit denen man im Sinne eines Puzzlespiels die einzelnen Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann, denen man dann einen Erkrankungsnamen zurweisen kann. Dies ist aus Patientensicht eine sehr viel sinnvollere Einteilung, da jetzt klare Aussagen bezüglich Therapiemöglichkeiten, Prognose, evtl. Befall des noch gesunden Partnerauges, Verlauf usw. gemacht werden können. Bislang war man irrtümlicherweise davon ausgegangen, dass "zuerst die Ursache der Uveitis gefunden werden muss, bevor man überhaupt therapieren kann". Hierbei war die Definition der sog. Ursache unklar.

Oftmals verstand man darunter einfach Erkrankungen außerhalb des Auges, in deren Gefolge bekannt ist, dass im Verlauf auch eine Mitbeteiligung des Auges auftreten kann. Gemeint sind sogenannte Systemerkrankungen oder autoimmunologischen Erkrankungen wie Sarkoidose, Morbus Bechterew oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auf (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).

Eine "Ursache" kann aber auch eine Infektionserkrankung sein, wie Toxoplasmose, Herpes, Tuberkulose oder Borreliose. Hierbei muss der eigentliche Erreger gar keine Rolle mehr spielen. Oftmals sind immunologische Begleit- oder Folgereaktionen der Grund der u.U. hartnäckig am Auge auftretenden Entzündung.

Auch die okulären Syndrome, also bestimmte Befundkonstellationen, die nur am Auge auftreten bei sonst i. d. R. gesunden Patienten (z.B. Fuchs'sches Uveitissyndrom, Birdshot-Chorioretinopathie, HLA-B27-positive akute anteriore Uveitis) werden nach dieser Klassifikation sinnvollerweise auch zu den sekundären Formen gezählt, weil der erfahrene Augenarzt sie aufgrund des klinischen Befundes erkennen und dem Patienten ein Therapiekonzept anbieten kann.

[Bearbeiten] Therapie

Die Akutbehandlung erfolgt in der Regel mit Kortikosteroiden (bei einer anterioren Uveitis als Augentropfen, ansonsten als Tabletten). Zusätzlich werden in der Akutphase Mydriatica empfohlen, welche zur Pupillenerweiterung dienen und dadurch Verwachsungen von Iris und Linse verhindern sollen. Bei wiederholten Schüben wird eine dauerhafte Therapie mit niedrigdosierten Kortikosteroiden oder/und eine systemische Immunsuppression (z.B. Methotrexat, Cyclosporin A, Mycophenolat Mofetil etc.) empfohlen. Eine Beeinflussung des Krankheitsbildes durch Klimakuren am Toten Meer ist sehr umstritten und konnte bislang in fundierten wissenschaftlichen Studien nicht gezeigt werden.

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