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Uracher Wasserfall

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Koordinaten: 48° 28' 56" N, 9° 22' 4" O

Der Uracher Wasserfall im Sommer
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Der Uracher Wasserfall im Sommer
Brücke über den Brühlbach oberhalb des Wasserfalls
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Brücke über den Brühlbach oberhalb des Wasserfalls
Absturz des Wasserfalls über die Tuffnase
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Absturz des Wasserfalls über die Tuffnase
Gischtschleier im Sonnenlicht
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Gischtschleier im Sonnenlicht
Der Wasserfall zur Zeit der Schneeschmelze
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Der Wasserfall zur Zeit der Schneeschmelze

Der Uracher Wasserfall befindet sich am südwestlichen Stadtrand Bad Urachs im Maisental, einem Seitental der Erms. Hier stürzt der Abfluss der am Rande der Schwäbischen Alb entspringenden Quelle des Brühlbachs 37 m frei in die Tiefe, schlägt auf einer Kalktuffstufe auf und fließt weitere 50 m über ein steil abfallendes moosbewachsenes Kalktuffpolster ab. Je nach Wassermenge bilden sich dabei mehrere Wasserarme, die dann wieder als Brühlbach zusammen- und weiterfließen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft und Menge des Wassers

Die Quelle entspringt in einer Höhe von 623 m etwa 4 km von Würtingen entfernt. In der Umgebung Würtingens sickert Regenwasser durch die kalkhaltigen Gesteinsschichten. Dabei nimmt das kohlensäurehaltige Wasser Kalk auf und sammelt sich auf der darunter liegenden wasserundurchlässigen Mergelschicht. Als Karstquelle tritt es ungefähr 28 Stunden nach seiner Versickerung auf einer Hochwiese der Albhochfläche zu Tage und bildet schon wenige Meter weiter den Wasserfall.

Die Wasserausschüttung der Quelle variiert abhängig von Wetter und Jahreszeit von ca 70 l/s, beispielsweise im Hochsommer, bis zu 420 l/s bei starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze.

[Bearbeiten] Kalkablagerungen

Farne auf Tuff-Fels neben dem Wasserfall
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Farne auf Tuff-Fels neben dem Wasserfall

Beim Austritt der Quelle wird der Kalk wieder abgeschieden. Ein zerklüftetes Kalktuff-Plateau umgibt die Quelle. Die Rinne des Baches kurz vor der Absturzstelle des Wasserfalls entstand nicht durch Abtragung, sondern durch Ablagerung, bei jedem Überschwappen des Baches setzt sich Kalk am Rande ab. In der Mitte des fließenden Wassers ausgefällter Kalk wird dagegen von der Strömung mitgenommen und bildet unterhalb des Wasserfalls die Tuffstufen.

Durch die beim Auftreffen des Wassers auf die Kalkstufen entstehende Gischt verteilen sich feine kalkhaltige Wassertröpfchen auch auf Blätter, Moos, Baumstämme, Steine und anderes in der Umgebung des Wasserfalls und überziehen diese so mit einer Kalkschicht.

An der Absturzstelle des Wasserfalles bildet sich durch den dort abgelagerten Kalk ein über den Rand der Hochfläche hinausragender Tuffsteinvorsprung, der immer weiter anwächst. Durch ihr Eigengewicht bricht diese Tuffnase von Zeit zu Zeit ab und stürzt in die Tiefe.

[Bearbeiten] Heutiger Zustand

Tuffwand am Wasserfall
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Tuffwand am Wasserfall

Ursprünglich floss das Wasser in mehreren Fällen ins Tal. Durch die Zusammenführung zum heutigen einzelnen Wasserfall veränderte sich dessen Erscheinungsbild grundlegend.

Die Nutzung der Kalkterrasse des Uracher Wasserfalls als Steinbruch zur Gewinnung von Baumaterial wurde eingestellt. Der Tuff wurde unter anderem für den Bau der Uracher Amanduskirche verwendet.

Auf der rechten Seite des Wasserfalls wurde ein Weg angelegt, auf dem man zur Hochfläche hinauf gelangt.

Ein im 19. Jahrhundert am Wasserfall betriebenes Teehaus existiert nicht mehr.

[Bearbeiten] Sonstiges

Eduard Mörike

In seinen Gedichten und in Briefen an seine Freunde erwähnt Eduard Mörike auch den Wasserfall, beispielsweise im Gedicht „Besuch in Urach“. Seinem Freund Johannes Mährlen schrieb er über den Uracher Wasserfall diese Verse:

“Ein Wasserfall, mein Freund
uns beiden wohlbekannt.
Wie manchmal standen wir davor,
An ihm berauschend Aug und Ohr
Da wir noch andre Burschen waren...”

Steinbock Fritz

Etwa ein Jahr lang hielt sich ein Steinbock in der Nähe des Wasserfalls auf. Das „Fritz“ genannte Tier begleitete Wanderer und ließ sich ab und zu auch streicheln. Dank seiner Zutraulichkeit war Fritz sehr beliebt und trotz seiner intensiven Kontaktsuche zu Menschen nicht als Bedrohung eingestuft. Am 13. Juli 2006 wurde er in die Stuttgarter Wilhelma umgesiedelt, um in Gesellschaft seiner Artgenossen zu kommen. Die Herkunft des offensichtlich zahmen Tieres ist nach wie vor rätselhaft.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Uracher Wasserfall – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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