Unterstützungskommando
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Das Unterstützungskommando (USK) zählt zu den Spezialkräften der bayerischen Polizei und wird hauptsächlich bei Demonstrationen und Großveranstaltungen eingesetzt. Aber auch die Unterstützung der örtlichen Dienststellen im täglichen Dienst zählt zu seinen Aufgaben.
Gegründet wurde das USK zum Jahreswechsel 1987/88 als Reaktion auf die Auseinandersetzung von Atomkraftgegnern mit der teilweise überforderten bayerischen Polizei in Wackersdorf. Die bayerische Regierung holte Mitglieder der Berliner Sondereinheit EbLT (Einsatzbereitschaft für besondere Lagen und einsatzbezogenes Training) zu Hilfe. Nach deren Muster wurde das USK mit verändertem Konzept gegründet und bald darauf in Wackersdorf eingesetzt.
Um die erhöhten körperlichen Anforderungen für die Auseinandersetzung mit gewaltbereiten Demonstranten und deren Festnahme zu gewährleisten, bekommt der USK-Beamte eine speziellere (taktische) Ausbildung als die sog. Einsatzzüge der Bereitschaftpolizei. Unter anderem erhalten die Beamten eine Ju Jutsu-Ausbildung und lernen, gezielt mit dem Schlagstock (Tonfa) umzugehen.
Vermehrt wird das USK auch im Kampf gegen organisierte Kriminalität, beispielsweise bei Razzien oder Festnahmen potentieller Gewalttäter eingesetzt, ähnlich dem Spezialeinsatzkommando.
Ähnlich dem USK sind die sog. Beweis- und Festnahme-Einheiten (BFE) z.B. in Baden-Württemberg. Trotzdem unterstützen bayer. USK-Einheiten oft andere Bundesländer bei sog. Großlagen da sie in der Polizei bundesweit als die effektivsten Kommandos gelten.
Polizeihauptkommissar Georg Rieger formulierte 1988 in einem Artikel über die Einsatztechnik: "Die USKs wenden sich vom statischen Einsatz weitgehendst ab und gehen grundsätzlich offensiv vor; sie lassen sich nicht in defensive Positionen drängen. Angriff ist die beste Verteidigung!"
Trotz dieser direkten Aussage, sind die USK-Einheiten nach eigenen Aussagen, darauf trainiert, bei Demonstrationen ausschließlich die gewaltbereiten Straftäter zu erkennen und festzunehmen, sofern eine Gefahr von ihnen ausgeht. Kritiker werfen dem USK oft Gegenteiliges vor. Gerade bei Großdemonstrationen kann es öfters vorkommen, dass das USK durch Stress und mangelnden Überblick Unbeteiligte angreift.
Unvergesslich sind vielen Teilnehmern an den Demonstration gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage im opferpfälzischen Wackersdorf die Einsätze des bayerischen USK, das durch extrem harte Vorgehensweise auffiel. Noch heute ist in der Oberpfalz davon die Rede, dass wegen der harten Vorgehensweise der bayerischen USK's, Polizeibeamte aus anderen Bundesländern, welche vor Ort waren, Demonstranten vor dem Zugriff ihrer bayerischen Kollegen zu schützen versuchten.
