Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Unbefugter Gebrauch eines Fahrzeugs - Wikipedia

Unbefugter Gebrauch eines Fahrzeugs

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Der Unbefugte Gebrauch eines Fahrzeugs ist ein Straftatbestand im deutschen Strafgesetzbuch. Er ist in § 248b StGB geregelt. Die Vorschrift ist eine Ausnahme der grundsätzlichen Straffreiheit von Gebrauchsanmaßung (furtum usus) im deutschen Recht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Tatbestand

(1) Wer ein Kraftfahrzeug oder ein Fahrrad gegen den Willen des Berechtigten in Gebrauch nimmt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.

(2) Der Versuch ist strafbar.

(3) Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt.

(4) Kraftfahrzeuge im Sinne dieser Vorschrift sind die Fahrzeuge, die durch Maschinenkraft bewegt werden, Landkraftfahrzeuge nur insoweit, als sie nicht an Bahngleise gebunden sind.

Dieser Tatbestand wurde 1953 ins deutsche StGB eingefügt. Geschützt werden soll nach gefestigter herrschender Meinung das Gebrauchsrecht am Fahrzeug.

[Bearbeiten] Tatbestandsmerkmale

Geeignete Tatobjekte sind Kraftfahrzeuge, wie sie in Abs. 4 definiert sind, und Fahrräder, wobei auch Dreiräder darunterfallen, Mofas, Mopeds oder Fahrräder mit Hilfsmotoren sind zu den Kraftfahrzeugen zu rechnen. Tathandlung ist das Ingebrauchnehmen, das jedoch nicht bereits mit der Inbetriebnahme des Fahrzeugs, sondern durch Benutzung zur Fortbewegung. Dabei muss nicht zwingend eine besondere Ortsveränderung stattfinden, es reicht nach einer Ansicht bereits das Gebrauchen, um das Einparken zu üben. Umstritten ist dagegen, ob die Unbefugtheit sich auf die Art und die Dauer beschränken kann (so die Rechtsprechung). Einen Gewahrsamswechsel setzt der Tatbestand nicht voraus. Der Verbrauch an Motorleistung und Kraftstoff genügt jedoch nicht, statt des Tatbestandes des § 248b, nunmehr einen Diebstahl (§ 242 StGB) oder die Entziehung elektrischer Energie tatbestandsmäßig werden zu lassen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Ingebrauchnahme sich gegen den Willen des Berechtigten (des Eigentümers) richtet. Wird während der Ingebrauchnahme die Erlaubnis zur Nutzung widerrufen, so bleibt der Tatbestandsausschluss weiterhin bestehen: die Ingebrauchnahme ist dann nicht tatbestandsmäßig.

Vorsatz ist erforderlich. Er erstreckt sich auch auf das Merkmal des Willens des Berechtigten. Irrtümer schließen folglich den Vorsatz nach § 16 StGB als Tatbestandsirrtümer aus.

[Bearbeiten] Besonderheiten

Auch der Versuch ist strafbar. So genügt das Aufbrechen des Schlosses, um zur Ingebrauchnahme anzusetzen, wenn der Täter sich jedenfalls mit dem Fahrzeug fortbewegen will. Das Delikt dauert an, bis der Gebrauch des Fahrzeugs beendet ist. Das Delikt ist absolutes Antragsdelikt. Antragsberechtigt sind ausschließlich Eigentümer und Gebrauchsberechtigter.

Wird das Fahrzeug mit Gewalt gegenüber dem Eigentümer oder Gebrauchsberechtigten in Gebrauch genommen, so liegt ein Fall der Erpressung nach § 253 StGB vor. Ist eine Zueignungsabsicht feststellbar, so ist stattdessen ein Raub nach §§ 249ff. StGB oder eine räuberische Erpressung nach § 255 StGB gegeben.

[Bearbeiten] Konkurrenzen

Gegenüber allen anderen Taten, sofern es sich dabei nicht um die Diebstahlskonstellation wie oben geschildert handelt, ist die unbefugte Ingebrauchnahme von Fahrzeugen subsidiär. Werden während der unbefugten Ingebrauchnahme weitere Straftatbestände verwirklicht, so liegt Tateinheit nach § 52 StGB vor.

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