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Ulrepforte

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Kölner Ulrepforte, vorne hell die Caponniere, dahinter die beiden Halbtürme, dazwischen der Bogen des ursprünglichen Tores und der Mühlenturm
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Kölner Ulrepforte, vorne hell die Caponniere, dahinter die beiden Halbtürme, dazwischen der Bogen des ursprünglichen Tores und der Mühlenturm

Die Ulrepforte wurde im frühen 13. Jahrhundert als Teil der mittelalterlichen Stadtmauer von Köln errichtet. Es wird urkundlich das erste Mal 1245 erwähnt. Die Ulrepforte ist mit starken baulichen Veränderungen erhalten und befindet sich am heutigen Sachsenring.

Die Ulrepforte war mit vier Metern Weite das kleinste der landseitigen Stadttore. Da sich feldseitig keine Landstraße anschloss, wird das Tor vermutlich keine Bedeutung für den Verkehr gehabt haben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Benennung

Der Name geht auf die hier im Mittelalter tätigen „Ulner“ (auch Üler, Euler = Töpfer) zurück, die ihr Handwerk wegen der Brandgefahr in unbewohnteren Gegenden ausüben wollten. Dieser Bereich war bis Anfang des 19. Jahrhundert gärtnerisch oder bäuerlich genutzt.

[Bearbeiten] Baugeschichte

Die Ulrepforte, ursprünglich auch als (kleineres) Doppelturmtor ausgelegt, wurde im 14. Jahrhundert verschlossen und schließlich zur „Kartäuser Windmühle“ umgebaut. Dazu wurde – erstmals 1446 erwähnt – ein 23,50 Meter hoher Mühlenturm stadtseitig an den nördlichen Halbturm angesetzt. Der umgebende Mühlengang wird ähnlich der Gereonsmühle von acht Kreuzgewölben getragen und erforderte auf der Feldseite eine – noch heute gut erkennbare – Erhöhung der Mauer um einen Meter.

Dem Tor wurde – wahrscheinlich im 15. Jahrhundert – eine zweigeschossige rechteckige Caponniere im Graben vorgesetzt.

1841 ging die Karthäuser Mühle aus städtischem in Privatbesitz über. Im Besitz des Industriellen Guilleaume, der in der Nähe produzierte und auch wohnte, wurden Turm und Caponniere 1886 von Dombaumeister Vinzenz Statz zu einem Ausflugslokal umgebaut. Die Caponniere wurde als Weinkeller genutzt und mit Gasträumen überbaut. Der Turm erhielt einen Aussichtraum mit umlaufender Galerie und einem höherem spitzeren Dach. Diesser Turmausbau wurde nach dem 2. Weltkrieg wieder hergestellt.

Heute beherbergt die Pforte das Quartier der Karnevalsgesellschaft Rote Funken von 1823, die sich in ihrer Tradition und Uniform auf die alten Kölner Stadtsoldaten beziehen.

[Bearbeiten] Erhaltene mittelalterliche Stadtmauer am Sachsenring

Kölner Stadtmauer am Sachsenring, nördlicher Wehrturm und Mauer
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Kölner Stadtmauer am Sachsenring, nördlicher Wehrturm und Mauer

200 Meter nördlich der Ulrepforte ist am Sachsenring ein Teil der mittelalterlichen Stadtmauer mit zwei Wehrtürmen erhalten. Ebenso wie beim Fragment an der Gereonsmühle lässt sich hier die Bauweise der Stadtmauer ablesen. Sogar der Graben vor der Mauer ist hier noch erhalten.

Im südlichen der beiden Wehrtürme befinden sich heute die Vereinsräume der Karnevalsgesellschaft „Blaue Funken", die sich ebenso wie die „Roten Funken“ auf die früheren Kölner Stadtsoldaten beziehen. Die Blauen Funken wurden 1870 gegründet.

[Bearbeiten] Denkmalrelief

Denkmal zur Schlacht an der Ulrepforte auf der Kölner Stadtmauer, Sachsenring
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Denkmal zur Schlacht an der Ulrepforte auf der Kölner Stadtmauer, Sachsenring

Das Denkmalrelief wurde im Jahre 1360 in die oben beschriebene Stadtmauer eingefügt und mehrfach erneuert. Es handelt sich um Kölns, eventuell sogar Deutschlands, ältestes Denkmal. Heute befindet es sich feldseitig neben dem nördlichen Turm.

Die Darstellung erinnert an den 15. Oktober 1268. Laut einer Geschichte, die der Stadtschreiber Gottfried Hagen in seiner Reimchronik der Stadt Köln erzählt, drangen unter Herzog Adolf V. von Limburg und dem Grafen Dietrich VII. von Kleve 5000 Mann durch einen unter der Mauer herführenden Tunnel in die Stadt ein. Sie kamen dem Kölner Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg zu Hilfe, der mit den Kölner Bürgern in Fehde lag. Das Relief ist in goldenen Lettern unterschrieben mit: „Anno Domini MCCLXVIII up der heilger more naicht do wart hier durch de mure gebrochen“ (Im Jahre 1268 in der Nacht des heiligen Mohren (Hl. Gregorius Maurus, 15.10.) wurde hier durch die Mauer [eine Bresche] gebrochen). Die alarmierten Kölner Bürger setzten sich jedoch unter der Führung von Matthias Overstolz heftig und schließlich erfolgreich zur Wehr. Dem Denkmal dürfte der Erhalt dieses Teils der Kölner Stadtmauer zu verdanken sein.

Diese Überwindung der Kölner Stadtmauer sollte einmalig bleiben.

[Bearbeiten] Literatur

  • Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln., Zweiter Band, IV. Abteilung, Die profanen Denkmäler.; Hrsg.: Paul Clemen, 1930

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 50° 55' 31,27" N 6° 57' 2,29" O

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