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U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz

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Der U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz ist seit 1986 mit Farbtafeln zur Berliner U-Bahngeschichte ausgestattet
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Der U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz ist seit 1986 mit Farbtafeln zur Berliner U-Bahngeschichte ausgestattet

Der U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz ist eine Station der Linie U2 der Berliner U-Bahn. Der Bahnhof befindet sich unter dem Kaiserdamm und südlich des Sophie-Charlotte-Platzes, er wurde am 29. März 1908 eröffnet.

[Bearbeiten] Geschichte

Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts entwickelten sich zahlreiche Kolonien am Rande des Berliner Großraumes, zu dem damals unter anderem noch die selbständigen Städte Wilmersdorf, Charlottenburg, Schöneberg und Rixdorf gehörten. Die Kolonie Westend, westlich von Charlottenburg gelegen, hatte in der Bauentwicklung einige Defizite, was nicht zuletzt auch an der nicht vorhandenen Verkehrsverbindung lag. Da zu jener Zeit bereits ein "Ast" der Berliner Hoch- und Untergrund-Bahn zum damaligen Knie (heute Ernst-Reuter-Platz) gebaut wurde, entstand bei der Terraingesellschaft Westend die Idee, die U-Bahn bis in die Kolonie zu verlängern. Nach einigen Verhandlungen schlossen die Terraingesellschaft, deren Investor Deutsche Bank, die Stadt Charlottenburg sowie die Hochbahngesellschaft am 23. Juni 1906 einen Vertrag für den Bau der Strecke vom Bahnhof Bismarckstraße (heute Deutsche Oper) zum in Westend gelegenen Reichskanzlerplatz.

Bis 1937/38 schmückten große Portale die Eingänge zum U-Bahnhof. Aufgrund der „Germania“-Planungen mussten diese abgerissen werden. Im Hintergrund ist die noch geringe Bebauung Westends im Jahr 1908 zu sehen
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Bis 1937/38 schmückten große Portale die Eingänge zum U-Bahnhof. Aufgrund der „Germania“-Planungen mussten diese abgerissen werden. Im Hintergrund ist die noch geringe Bebauung Westends im Jahr 1908 zu sehen

Die 2,6 Kilometer lange Strecke beinhaltete den Bau dreier Bahnhöfe (Sophie-Charlotte-Platz, Kaiserdamm und Reichskanzlerplatz) sowie den Umbau beziehungsweise die Umplanung des noch im Bau befindlichen Bahnhofes Bismarckstraße. Alle planerischen und gestalterischen Aufgaben übertrug die Hochbahngesellschaft ihrem Hausarchitekten Alfred Grenander. Die Station Sophie-Charlotte-Platz entwarf er wie die anderen Bahnhöfe mit zwei Seitenbahnsteigen; die Wände erhielten weiße, kleinteilige Fliesen. Über den beiden Bahnsteigen ließ Grenander Oberlichter installieren, sodass der Bahnhof tagsüber ohne künstliches Licht ausgekommen sein soll. Der Bahnhofsname erinnert an Sophie Charlotte von Hannover, Mutter des späteren so genannten Soldatenkönigs. Die Strecke Bismarckstraße - Reichskanzlerplatz eröffnete Kaiser Wilhelm II. auf der so genannten "Kaiserfahrt" bereits am 19. März 1908; die eigentliche Betriebsaufnahme fand erst zwei Wochen später am 29. März 1908 statt.

Bis in die Dreißiger Jahre veränderte sich kaum etwas am Bahnhof. Erst 1938 ließ Albert Speer im Rahmen der so genannten "Germania-Planungen" eine Ost-West-Achse errichten, die wichtige Hauptverkehrsachsen innerhalb Berlins miteinander verbinden und unter anderem auch Militärparaden eine Möglichkeit der Zurschaustellung geben sollte. Bei diesen Bauarbeiten mussten unter anderem die Eingänge zum Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz, die sich zuvor noch auf der Mittelpromenade befanden, auf die seitlichen Bürgersteige verlegt werden. Außerdem ließ Speer die Oberlichter des Bahnhofes schließen.

Im Zweiten Weltkrieg traf es den Bahnhof insbesondere am 15. Februar 1944 schwer; eine Fliegerbombe durchschlug die Decke des Bahnhofes, sodass der Betrieb zeitweilig ausgesetzt werden musste. Aufgrund des nahenden "Endkampfes" und der schlechten Energieversorgung stellte die BVG den Betrieb auf der Strecke Wittenbergplatz - Ruhleben zum 25. April 1945 ein. Im Gegensatz zu vielen anderen Strecken im Berliner U-Bahnnetz hatte der Streckenast zwischen Ruhleben und Knie relativ wenig Schaden erlitten, sodass bereits zum 17. Mai 1945 erste Pendelverkehre aufgenommen werden konnten; die komplette Linie AI auf der Strecke Ruhleben - Pankow fuhr ab dem 15. September 1946 wieder.

Wieder folgte für den Bahnhof eine Zeit der alltäglichen Kontinuität. Veränderungen gab es nur bei den Streckenzielen, die ab 1961 zu erreichen waren. Nach der Spaltung Berlins konnte nun vom Bahnhof aus nicht mehr der östliche Teil der Stadt mit der Endstation Pankow angefahren werden: nun fuhren die Züge der Linie 1 nur noch bis zum in Kreuzberg gelegenen Schlesischen Tor.

Südöstlicher Eingang zum U-Bahnhof
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Südöstlicher Eingang zum U-Bahnhof

Im Jahre 1986, ein Jahr vor der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin, erhielt der Bahnhof eine Komplettsanierung. Dabei ließen die Berliner Verkehrsbetriebe unter anderem die weißen Fliesen gegen hellgraue austauschen. Außerdem schmückten nun Farbtafeln mit historischen Ansichten und Zeichnungen der Berliner U-Bahngeschichte den Bahnhof. Thematisch ergänzen dies alte Holzbänke und Feuerlöschkästen aus jener Zeit. Damit stellte die Station Sophie-Charlotte-Platz quasi ein Pendant zum in Ost-Berlin gelegenen Bahnhof Klosterstraße dar, der ebenfalls zum 750-jährigen Jubiläum Emailletafeln mit der Historie des Berliner Verkehrs erhielt.

Erst in den letzten Jahren traten im alltäglichen Leben des Bahnhofes neue Veränderungen auf. Aufgrund eines Brandes im Jahre 2001 im Bahnhof Deutsche Oper beschloss die BVG, alle Bahnhöfe, die nur einen Zugang hatten, mit einem weiteren auszustatten. Hierzu zählte auch der Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz. Die Bauarbeiten für zwei Zugänge zum Bahnhof begannen Ende 2005, und der südwestliche Ein- und Ausgang zur Witzlebenstraße konnte am 4. Mai 2006 eröffnet werden. Der nordöstliche zum Kaiserdamm harrt noch seiner Vollendung. [1] Ein Aufzugeinbau könnte jedoch noch auf sich warten lassen, da der Bahnhof nicht zu den führenden Einträgen der so genannten Prioritätenliste für den Einbau von Aufzügen gehört. Erst im Rahmen einer Grundsanierung des Bahnhofes ist es geplant einen Aufzug einzubauen, die Finanzierung ist jedoch offen[2].

[Bearbeiten] Quellen

  1. Zweiter Zugang für Bahnhöfe, Berliner Morgenpost 10. Mai 2006
  2. Schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Michael Cramer bzgl. des Aufzugseinbaus, Prioritätenliste im Anhang, 1. Dezember 2003, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

[Bearbeiten] Weblinks


Vorherige Station Berliner U-Bahn Nächste Station
Kaiserdamm   U2   Bismarckstraße


Koordinaten: 52° 30' 39" N, 13° 17' 48" O

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