Treibgut

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Als Treibgut werden Gegenstände bezeichnet, welche sich im Wasser befinden oder auf der Oberfläche treiben. Diese Gegenstände können natürliche Materialien sein, welche beispielsweise durch Hochwasser in das Gewässer eingespült wurden (z.B. Äste) oder durch Strömung mitgerissen wurden (Bäume, Wasserpflanzen). Vom Menschen verursachtes Treibgut besteht aus Müll (Plastikabfälle, Getränkedosen, Flaschen), Wrackteilen aufgegebener Schiffe, sowie verlorenem Frachtgut (insbesondere Container, deren Überbordgehen bei Sturm in Kauf genommen wird).

[Bearbeiten] Gefahren und wirtschaftlicher Schaden

Größeres Treibgut kann ein Schifffahrtshindernis und für kleinere Fahrzeuge eine Gefährdung darstellen, sowie die Ausrüstung von Fischereifahrzeugen beschädigen.

An wasserwirtschaftlichen Anlagen (z.B. Wasserkraftwerke) kann Treibgut erhebliche Schäden verursachen. Die Betreiber solcher Anlagen schützen sich vor Treibgut, indem sie vor dem Einlauf einen sogenannten "Rechen" (Metallstäbe mit einem definierten Abstand) installieren, an dem das Treibgut hängen bleibt und regelmäßig entfernt werden muss.

Bei Hochwasser sammelt sich Treibgut häufig an Brücken, was auch als Verklausung bezeichnet wird, und sorgt so für einen zunehmenden Druck auf das Bauwerk, die Belastung kann dabei so groß werden, dass die Brücke zerstört wird, obwohl sie einen vergleichbaren Wasserstand und auch eine vergleichbare Strömung ohne Belastung durch Treibgut unbeschädigt überstanden hätte. Die Entfernung von angestautem Treibgut ist daher eine wichtige Maßnahme zur Erhaltung einer betroffenen Brücke, zumal Flüsse bei Hochwasser vermehrt Treibgut führen.

[Bearbeiten] Geschichte

Früher stellte Treibgut von gesunkenen Schiffen eine zusätzliche Einkommensquelle für Bewohner von Landstrichen dar, in deren Nähe häufiger Schiffe untergingen bzw. strandeten (Strandgut). Dies wurde zum Teil forciert, in dem z.B. Leuchtfeuer manipuliert wurden (Strandpiraterie).