Tora Bora

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Tora Bora ist ein Höhlenkomplex in den Bergen Afghanistans, 50 km von der nächsten Ortschaft entfernt. Der größte Teil des kilometerlangen Höhlenkomplexes befindet sich unter dem fast 4000 Meter hohen Berg Tora Bora (Schwarzer Staub), von dem die Bunkeranlage ihren Namen hat. Unter Fachleuten galt die Anlage als bombensicher und uneinnehmbar, außerdem seien ihre zahlreichen Eingänge und Gänge mit Stahltüren befestigt und unter Felsvorsprüngen in zerklüftetem Gebiet gelegen, so dass es fast unmöglich schien, diese durch Luftaufnahmen zu entdecken.

Innerhalb von Tora Bora könnten sich bis zu 2000 Personen aufhalten. Mit Wasser getriebene Generatoren sicherten die Stromversorgung für hunderte von luxuriös eingericheteten Schlaf- und Aufenthaltsräume und für das Lüftungssystem. Ebenfalls sollen sich dort Bereiche für Fahrzeuge und Treibstoff-/Munitionslager befunden haben.

Tora Bora ist in der westlichen Welt vor allem deshalb bekannt geworden, weil Osama bin Laden hier in der Zeit nach den Anschlägen vom 11. September vermutet wurde.

Afghanische und US-Streitkräfte haben im Dezember 2001 Tora Bora erobert. Sie konnten keine großen unterirdischen Festungen finden, nur kleine Bunker, Außenposten und wenige kleine Trainingscamps (siehe Artikel des Time Magazine). Den meisten der gegnerischen Kämpfer gelang die Flucht nach Pakistan durch das rauhe Gelände. Es ist unklar, ob Tora Bora jemals eine Festung war. Wahrscheinlicher ist, dass es ein zweckmäßiger Weg zum Verstecken und Flüchten vor einer feindlichen Invasion war. Diese Möglichkeiten wurden schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts von Guerilla-Kämpfern genutzt.