Toerring
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Das Geschlecht der Toerring (auch Törring) ist ein bayerisches Adelshaus, das erstmals um 1120/1130 urkundlich erwähnt wird.
Die Stammburg der Ritter von Toerring lag in der Nähe des Waginger Sees bei der oberbayerischen Ortschaft Törring (heute zu Tittmoning gehörig). Im Jahr 1210 wurde den Toerringern vom Erzbischof von Salzburg gestattet, an dieser Stelle eine Burg zu erbauen. 1421 wurde sie bei Streitigkeiten mit Heinrich dem Reichen von Bayern zerstört und die Steine zum Ausbau der Burg zu Burghausen verwendet.
Im 12. Jahrhundert teilte sich das Geschlecht in die Zweige Toerring-Jettenbach, Toerring-Seefeld und Toerring-Stein. Seit 1630 führen die Toerring den Grafentitel.
Mitglieder der verzweigten Familie wurden häufig in den engsten Umkreis der bayerischen Herrscher oder in führende klerikale Positionen berufen.
Im Besitz der Familie befinden sich heute ausgedehnte Ländereien mit Land- und Forstwirtschaft, außerdem Brauereien und Kiesabbauunternehmen. Gegenwärtiger Familienchef ist Hans Veith Graf zu Toerring-Jettenbach (* 1935).
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[Bearbeiten] Persönlichkeiten aus der Familie
- Albert von Toerring-Stein (1578–1649), Bischof von Regensburg von 1613 bis 1649
- Adam Lorenz von Toerring-Stein (1614–1666), Bischof von Regensburg von 1663 bis 1666
- Philipp Joseph von Toerring-Seefeld (1680–1735), Haushofmeister von Kurfürst Maximilian II. Emanuel
- Ignaz Felix von Toerring-Jettenbach (1682–1763), Bayerischer Minister und Feldmarschall
- Max Emanuel von Toerring-Jettenbach (1715–1773), Geheimer Rat und Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von 1762 bis 1768
- Anton Clemens von Toerring-Seefeld (1725–1812), Geheimer Rat, Kämmerer und Obersthofmeister
- August von Toerring-Seefeld (1728–1802), Kurfürstlicher Kämmerer und Revisionsrat
- Maximilian Prokop von Toerring-Jettenbach (1739–1789), Erzbischof von München und Freising von 1788–1789 und Regensburg 1787/1789
- Joseph August von Toerring-Gronsfeld zu Jettenbach (1753–1826), Kurfürstlicher Kämmerer und Hofkammerrat, Präsident des Staatsrats, Theaterschriftsteller
- Clemens Maria von Toerring-Jettenbach (1826–1891) gehörte des Kommission an, die den entmündigten König Ludwig II. in Neuschwanstein abholen sollte
[Bearbeiten] Literatur
- Jolanda Englbrecht, Drei Rosen für Bayern – die Grafen zu Toerring von den Anfängen bis heute, Pfaffenhofen 1985 (ISBN 3-778-73264-1)
- Stephan Kellner, Die Hofmarken Jettenbach und Aschau in der frühen Neuzeit : Studien zur Beziehung zwischen Herrschaft u. Untertanen in Altbayern am Beispiel e. adeligen Herrschaftsbereiches, Kallmünz 1986 (ISBN 3-769-69937-8)