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Timuriden

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Die Timuriden (Persisch: تيموريان Tīmūriyān; Eigenbezeichnung Gurkāni - persisch: گوركانى - ursprünglich aus dem mongolischen kürügän, "Schwiegersohn", als Anspielung auf die Heirat des Dynastiebegründers in die Familie Dschingis Khans) waren eine muslimische Dynastie mongolischer Abstammung, die von 13631506 in Mittelasien herrschte, wobei die Zentren ihrer Herrschaft im Gebiet der heutigen Staaten Afghanistan, Iran und Usbekistan lagen.

Begründer der Dynastie war Timur Lenk (13361405), der mit dem türkisierten Mongolenstamm Barlas seit 1363, im Bündnis mit verschiedenen Machthabern, mit der Unterwerfung von Transoxanien begann. 1370 in Transoxanien allgemein als Herrscher anerkannt, regierte er im Namen der Tschagatai-Khane, die aber völlig entmachtet wurden (bis 1402/03).

Das Reich Timurs
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Das Reich Timurs

Nachdem Timur Mogulistan und Choresm unterworfen hatte, begann seit 1380 die Eroberung des Südens von Khorassan, Mittel- und West-Persiens und des Irak, wobei die lokalen Dynastien wie die Kartiden, Sarbadaren, Muzaffariden und Dschalairiden beseitigt wurden. Er schlug 13941395 die Goldene Horde, 1400 die Mamelucken und 1402 die Osmanen (Schlacht bei Ankara) und sicherte dadurch das Reich dauerhaft gegen mächtige Gegner. Auch das Sultanat von Delhi wurde durch die Eroberung von Delhi 1398 erheblich geschwächt. Während Timurs Feldzüge zu erheblichen Zerstörungen führten, wurde Samarkand als Hauptstadt prächtig ausgebaut und durch die Förderung von Kunst und Kultur zu einem bedeutenden Kulturzentrum in Mittelasien.

Nach dem Tod Timurs brachen Machtkämpfe aus, in denen sich Schah-Ruch (14071447) durchsetzen konnte. Unter ihm wurde Herat neue Hauptstadt des Reichs und zum kulturellen Zentrum Persiens ausgebaut.

Allerdings ging die Herrschaft über Anatolien, den Kaukasus, den Irak und den westliche Iran wieder an die Dschalairiden bzw. die Kara Koyunlu verloren. Im östlichen Persien und Mittelasien konnten sich die Timuriden, trotz immer wieder ausbrechender Machtkämpfe, weiter behaupten.

Unter den Timuriden kam es zu einem erheblichen kulturellen Aufschwung in Mittelasien und Khorasan. Insbesondere durch ihre literarisch interessierte Geisteshaltung vermischten sich die turkomongolischen Traditionen mit der iranisch-islamischen Kultur. Es entstand Literatur in Persisch und Tschagataisch, den beiden linguae francae der timuridischen Elite, sowie in Arabisch, der traditionellen Sprache der islamischen Welt. Offizielle Hof-, Administrations- und Gelehrtensprache der Timuriden war Persisch.

Auch die Wissenschaft erlebte eine Hochblüte. Bekannt war unter anderem der Astronomenprinz Ulug Beg, ein Sohn Schah-Ruchs (* 1393, †1449). Ulug Beg stellte die Wissenschaft über den Glauben und wurde deswegen durch die Geistlichkeit unter Beteiligung seines Sohnes gestürzt bzw. ermordet (vgl. Blütezeit des Islams).

Der ehrgeizige Abu Said (1450-1469) übernahm schließlich die Macht in Mittelasien und stellte 1457/58 auch die Ordnung in Khorassan wieder her, kam aber auf einem Winterfeldzug gegen die Turkmenen Uzun Hasans in Aserbeidschan 1468/69 um Sieg und Leben. Mit den folgenden Machtkämpfen begann der unaufhaltsame Abstieg der Dynastie.

Seit Sultan Ahmad Mirza (14691494) wurden die Timuriden zunehmend von den usbekischen Scheibaniden bedrängt. Diese eroberten 1500 Semerkent und setzten ihre Herrschaft in Transoxanien gegen den heftigen Widerstand Baburs durch. In Herat kam es unter Hussain Baiqara (14691506) zu einer letzten kulturellen Blüte, bevor die Timuriden auch in Khorasan von den Scheibaniden 1507 gestürzt wurden.

Die Dynastie der Timuriden wurde von Babur fortgeführt, der 1526 das Sultanat von Delhi in Indien eroberte und das Reich der Großmoguln begründete. Die Nachfahren Baburs regierten in Indien bis zum Sturz durch die Briten 1857.

[Bearbeiten] Die wichtigsten Timuriden

  • Timur Lenk 1370-1405
  • Pir Muhammad 1405
  • Khalil Sultan 1405-1406
  • Schah-Ruch 1406-1447
  • Ulug Bey 1447-1449
  • Abd al-Latif 1449-1450 in Samarkand
  • Abdallah Mirza 1450-1451 in Samarkand
  • Abu'l-Qasim Babur 1447-57 in Herat
  • Abu Said 1451-1469 in Samarkand und Herat
  • Ahmed Mirza 1469-1494 in Samarkand
  • Hussain Baykara 1469-1506 in Herat

[Bearbeiten] Weblinks

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