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Timoleon

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Timoleon (* um 411 v. Chr., † nach 337 v. Chr. in Syrakus) aus Korinth war ein griechischer Politiker und General. Als Sieger auf griechischer Seite gegen Karthago ist er eng mit der Geschichte Siziliens verbunden, insbesondere der von Syrakus.

Als sein Bruder Timophanes, dessen Leben er in einer Schlacht gerettet hatte, sich der Akropolis von Korinth bemächtigt und zum Herrn der Stadt erklärt hatte, duldete er – nach einem erfolglosen Protest – stillschweigend dessen Tötung durch die Freunde, die ihn begleitet hatten. Die öffentliche Meinung anerkannte seine Haltung als patriotisch; die Flüche seiner Mutter und die Entrüstung seine Verwandten brachten ihn jedoch für zwanzig Jahre dazu, sich zurückzuziehen.

345 v. Chr. oder 344 v. Chr. kamen Boten aus Syrakus nach Korinth, um die Mutterstadt um Hilfe bei den fruchtlosen Fehden zu bitten, unter denen die Stadt und alle sizilischen Griechen litten. Auch Karthago, ihr alter erbitterter Gegner intrigiere mit den lokalen Despoten. Korinth konnte die Unterstützung nicht verweigern, auch wenn die Oberhäupter der Stadt es ablehnten, die Verantwortung für den Versuch zu übernehmen, eine stabile Regierung in der von Parteien zerrissenen Stadt zu errichten.

Timoleon, von unbekannter Seite ins Spiel gebracht, wurde in der Volksversammlung einhellig ausgewählt, die Mission zu leiten, und brach mit einigen wenigen der führenden Korinther und einer kleinen Truppe griechischer Söldner nach Sizilien auf. Er wich einer karthagischen Schwadron aus und landete in Tauromenion (Taormina), wo er freundlich aufgenommen wurde. Zu dieser Zeit war Hiketas, Tyrann von Leontinoi, auch Herr von Syrakus mit Ausnahme der Insel Ortygia, die von Dionysios II., dem nominellen Tyrannen, besetzt gehalten wurde.

Hiketas wurde bei Adranon, einer Stadt im Landesinneren, geschlagen und auf Syrakus zurückgeworfen. 343 v. Chr. übergab Dionysios Ortygia unter der Bedingung freien Geleits nach Korinth. Hiketas erhielt nun Unterstützung aus Karthago (60.000 Mann), aber fehlende Erfolge führten zu Differenzen, woraufhin die Karthager Hiketas fallen ließen, der nun in Leontinoi belagert wurde und sich gezwungen sah, aufzugeben. Timoleon war jetzt Herr von Syrakus.

Er begann die nötigen Arbeiten zur Wiederherstellung der Stadt, holte neue Siedler aus Korinth und anderen Teilen Griechenlands, setzte eine Volksregierung auf der Basis demokratischer Gesetze des Diokles ein. Die Zitadelle wurde geschleift, an ihrer Stelle ein Gerichtshof eingerichtet. Der amphi-polos oder Priester des Zeus von Olympia, der jährlich aus einer von drei Familien gewählt wurde, wurde als oberster Magistrat eingesetzt. Timoleons Reformen scheinen so nachhaltig gewesen zu sein, dass sie bis in die Zeit des Augustus gültig blieben.

Hiketas brachte Karthago erneut (340/339 v. Chr.) dazu, eine Armee, diesmal 70.000 Mann, zu senden, die in Lilybaion (Marsala) landeten. Nach der schnellen Aushebung von 12.000 Mann, zumeist Söldnern, marschierte Timoleon westwärts durch die Insel bis in die Nähe von Selinus und erkämpfte in der Schlacht am Krimisos einen entscheidenden Sieg, bei dem Timoleon selbst die Infanterie anführte. Die Niederlage der Gegenseite wurde durch einen Hagelsturm vollständig gemacht. Dieser Sieg gewährte den Griechen viele Jahre Frieden und Sicherheit auf der Insel.

Karthago startete einen weiteren Versuch und sandte einige Söldner, um wenigstens den Konflikt zwischen Timoleon und den Tyrannen zu verlängern. Dieser Versuch endete jedoch 338 v. Chr. mit Hiketas’ Niederlage, der dabei auch gefangen genommen und dann getötet wurde. Durch einen Vertrag wurde Karthagos Herrschaft in Sizilien auf das Gebiet westlich des Flusses Halykos (Platani) beschränkt.

Timoleon zog sich nun ins Privatleben zurück, führte keinen Titel mehr und hatte auch kein Amt mehr inne, blieb aber praktisch die oberste Entscheidungsinstanz, nicht nur in Syrakus, sondern auf der gesamten Insel. Ungeachtet aller Zwietracht scheint Sizilien in dieser Zeit ruhig und friedlich gewesen zu sein. Einige Zeit vor seinem Tod erblindete er, bestand jedoch darauf, die Versammlungen weiterhin zu besuchen und seine Ansicht beizutragen, die dann auch üblicherweise einstimmig akzeptiert wurde. Er wurde auf Kosten der Bürger von Syrakus begraben, die ein Monument zu seinen Ehren auf dem Marktplatz errichteten, das später mit Säulengängen umgeben wurde, sowie ein Gymnasion, das Timoleonteon genannt wurde.

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