Tian Zhuangzhuang

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Tian Zhuangzhuang (Familienname: 田 Vorname: 壯壯, * 1952 in Beijing, China) ist ein chinesischer Regisseur.

Der Sohn von Tian Fang, einem bekannten Schauspieler der 30er Jahre, der nach der Machtübernahme der KP Chef des Pekinger Filmstudios wurde, und Yu Lan, einer Schauspielerin, die später auch Leiterin des nationalen Kinderfilmstudios wurde, wuchs in einer privilegierten Umgebung auf. Er machte mit anderen berühmten Filmemachern wie Chen Kaige und Zhang Yimou als erster Jahrgang nach der Kulturrevolution 1982 seine Abschluss an der Pekinger Filmhochschule und ist ein Vertreter der 5. (Filmemacher-)Generation.

Seine Filme On the Hunting Ground (1984), The Horse Thief (1986) und The Blue Kite (1993) stechen aus den übrigen Werken vor 1993 heraus, die eher kommerzieller Natur sind. Nachdem die ersten beiden, die sich schon mit der Rolle der Autoritäten auseinandersetzten (sie spielen im mongolischen und tibetischen Teil Chinas), wegen der Zensur nur in geringer Zahl vertrieben wurden, schaffte er das Material zu Blue Kite unbemerkt aus dem Land und ließ es in Tokio schneiden, wo es beim Filmfest anschließend insgesamt fünf Preise gewann. Aus der Sicht eines Jungen wird das Schicksal einer chinesischen Familie während der 50er und 60er Jahre erzählt. In den Episoden "Rechtsabweichlerkampagnie", "Grosser Sprung nach vorne" und "Kulturrevolution" wird gezeigt, wie sich die eigentliche Familie voneinander wegentwickelt und die KP den Platz der Familie einnimmt und sie zur Zweckgemeinschaft ohne Gefühle werden lässt.

In China wurde Tian daraufhin mit einem Kooperationsverbot belegt. Keiner sollte ihm mehr helfen Filme zu drehen. Deswegen arbeitete er 10 Jahre als Filmproduzent in Pekinger Studios, bevor 2003 mit Springtime in a Small Town, einer Wiederverfilmung von 1948, wieder ein eigener Film von ihm erschien. 2004 arbeitete er als erster in China mit dem HDTV-Format, um eine Dokumentation ("delamu") über ethnische Minderheiten in Yunnan und Tibet zu realisieren.