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Thoraxdrainage

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Eine Thoraxdrainage dient zum Ableiten von Luft bzw. Blut aus dem Pleuraraum. Dabei wird der Thoraxraum eröffnet und ein Drainageschlauch eingeführt. Typische Platzierungen sind dabei der zweite Zwischenrippenraum in der Medioklavikularlinie (Monaldi-Drainage) oder der sechste Zwischenrippenraum in der mittleren bis hinteren Axillarlinie (Bülau-Drainage).

Wesentliche Indikationen für die Thoraxdrainage stellen zum einen Luftansammlungen im Pleuraspalt dar, die durch Traumata, aber auch spontan auftreten können. Sie werden als Pneumothorax bezeichnet. Führt ein Ventilmechanismus zu einer lebensbedrohlichen Zunahme des Druckes im Pleuraspalt, verbunden mit einer Verschiebung des Mediastinums auf die (gesunde) Gegenseite, so spricht man vom Spannungspneumothorax. Weiterhin kann eine Drainage auch bei Flüssigkeitsansammlungen im Pleuraspalt indiziert sein. Je nach Qualität des angetroffenen Sekretes spricht man vom Hämatothorax, Serothorax, Chylothorax oder auch Infusionsthorax. Seröse Flüssigkeit im Pleuraspalt wird nach Herkunft und Zusammensetzung unterschiedlich als Transsudat oder Exsudat bezeichnet. Schließlich treten auch Mischformen [Hämatopneumothorax]] auf. Sie sind typisch für schwere Traumata. War die Thoraxdrainage historisch v.a. bei schweren Entzündungen durchgeführt worden und dem Krankenhaus vorbehalten, hat sie sich im Rahmen der Entwicklung des modernen Rettungsdienstes und aufgrund der häufig bei Verkehrsunfällen gefundenen schweren Traumata auch präklinisch durchgesetzt.

In der Regel wird die Thoraxdrainage mittels einer Minithorakotomie durchgeführt. Das alternative Anlegen der Drainage mittels Punktion durch einen Trokar birgt die Gefahr von Verletzungen des Lungengewebes und nachfolgenden Blutungen.

[Bearbeiten] Drainagesysteme

Thoraxdrainagen entwickelten sich vom Einflaschensystem (Unterwasserschloss und Sekretkammer in einer Kammer) hin zum Dreiflaschensystem (mit oder ohne aktiver Saugung). Die Funktionsweise der heutzutage häufigsten Einwegsysteme ist an das Dreiflaschensystem angelehnt.

Einflaschen - Drainage Das erste und einfachste Thoraxdrainagesystem bestand aus einer Flasche. Ziel war es,sowohl Luft als auch Sekret aus dem Pleuraspalt zu entfernen, aber zu verhindern, dass die Luft wieder zurück in den Pleuraspalt kommt. Man benötigte ein Einwegventil und konstruierte dieses in Form eines Unterwasserschlosses. Ein spontan atmender Patient kann in der Exspiration Luft aus dem Pleuraspalt durch das Unterwasserschloss „drücken“,die Luft kann aber nicht wieder zurück. Das Einflaschsystem war dann gut zu gebrauchen, wenn der Patient kein Sekret aus dem Pleuraspalt verlor. Hier konnte ein kontinuierlicher Sog aufrechterhalten werden. Bei Sekretfördenden Erkrankungen versagte das System, da nicht nur Luft, sondern auch Sekret in die Flasche drainiert wurde und somit keine Sogkonstanz mehr gewährleistet werden konnte. Hieraus entwickelte man also die

Zweiflaschen - Drainage Diese Form der Thoraxdrainage besteht aus dem o.g. Wasserschloss und vorgeschalteter Flasche, in die das Sekret fließen kann. Die Funktion des Wasserschlosses wird dadurch nicht verändert.

Häufig reicht die Sogwirkung des Wasserschlosses nicht aus, um den Pleuraraum wieder ausreichend zur Entfaltung zu bringen. In diesem Fall muss zusätzlicher Sog aufgebracht werden. Hierfür ist die

Dreiflaschen - Drainage gedacht. Die dritte Kammer dient der Regulierung des Sogs. Durch individuelle Befüllung einer Wassersäule in der dritten Kammer kann verhindert werden, dass zu starker Sog schädigend auf die Gewebe des Thorax einwirken können. Ist der Sog (gemessen in Zentimeter Wassersäule, cmH2O) stärker als erwünscht, d.h. höher als die Gewichtskraft der zuvor gefüllten Wassersäule, so wird diese in die Ausgleichskammer niedergesaugt, und Luft kann nachströmen. So wird der maximal erwünschte Sog stets beibehalten. Typisch für diese Systeme ist das stete "Blubbern".

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