Thiuda

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Thiud(-a/e/o)/Theud(-a/e/o)/Theod(-a/e/o)/Thiod(-a/e/o) - bzw. Thiut(-a/e/o)/Theut(-a/e/o)/Theot(-a/e/o)/Thiot(-a/e/o) - ist ein gotisch-fränkisch Wort, das im Altfriesischen und Altsächsischen "Thiad(a/o)", im Althochdeutschen "diot"/"deot" und im Mittelhochdeutschen "diet"/"det" (auch: "deit") entspricht. Gemeinhin wird die Bedeutung mit "Volk"/"Menge"/"Haufen" wiedergeben.

Auch das Wort "deutsch" wird indirekt von "thiuda" hergeleitet. Siehe Etymologie des Begriffs Deutsch. Vgl. auch Teutonen für ein germanisches Volk, das um 325 v. Chr. vom griechischen Seefahrer Pytheas erwähnt wurde. Das Wort für die Sprache taucht dann aber erst im 8. Jahrhundert in lateinischer ("theodiscus") und dann im 11. Jahrhundert in hochdeutscher Form ("diutisc") im Annolied auf.

[Bearbeiten] In Vornamen

Als Silbe Bestandteil vieler Vornamen:

• Dietbert/-pert - Ditbert/-pert oder Detbert/-pert (auch Didbert/-pert oder Dedbert/-pert, kurz Depert) - Diotbert/-pert - Deotbert/-pert - Theudebert/-pert (auch: Theudobert/-pert) - Theodebert/-pert (auch: Theodobert/-pert; kurz: Theobert/-pert) - Thiadebert/-pert
• Dietbrand/-prand - Ditbrand/-prand oder Detbrand/-prand (auch Didbrand/-prand oder Dedbrand/-prand, kurz Deprand) - Diotbrand/-prand - Deotbrand/-prand - Theudebrand/-prand (auch Theudobrand/-prand) - Theodebrand/-prand (auch: Theodobrand/-prand, kurz Theobrand/-prand)
• Dietbold/-bald/-pold/-pald - Ditbold/-pold oder Detbold/-pold (auch Didbold/-pold oder Dedbold/-pold, kurz Depold) - Diotbold/-bald/-pold/-pald - Deotbold/-bald/-pold/-pald - Theudebald/-pald (auch: Theudobald/-pald) - Theodebald/-pald (auch: Theodobald/-pald, kurz Theobald/-pert) - Thiadebald/-pald
• Dietmar/Deitmar - Ditmar oder Detmar (auch Didmar/Dedmar, kurz: Demar) - Diotmar - Deotmar - Theudemar (auch: Theudomar) - Theodemar (auch: Theodomar, kurz: Theomar) - Thiademar
• Dietrich/Deitrich - Ditrich oder Detrich (auch Didrich/Dedrich, kurz: Derich) - Diotrich - Deotrich - Theuderich (auch Theudorich) - Theoderich (Theodorich, kurz: Theorich)

Historisch finden sich unter anderem:

• Theudelinde
• Theudebert
• Theudebald
• Theoderich, siehe vor allem west- und ostgotische Könige des 5. Jahrhunderts.

Da der Name Theoderich mit Kaiser Theoderich der Große (*455, †526) von Ravenna (letzte weströmische Hauptstadt) auch nach Ostrom verweist und die Namen Theodor und Theodora/Theodosia (Gottesgeschenk) im byzantinischen Sprachraum verbreitet ist, könnte theoretisch auch eine Herleitung von griechisch "Theos" in Frage kommen. Dem würde dann die "Eindeutschung" mit "Diet" entsprechen oder die direkte Wiedergabe in Namen wie:

• Gottfried

Die Übernahme der Vorsilbe "Theodo" in den fränkisch-germanischen Sprachraum könnte die Namensänderung im Zuge der Christianisierung der Goten sein, die ab dem 4. Jahrhundert Anhänger von Arius waren, mit Theudelinde sich aber dem Papsttum annäherten.