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Theatralität

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Mit dem Begriff Theatralität wurde ein prägendes Denkmuster in den aktuellen Wissenschaftsdiskurs eingeführt. In vielen europäischen Sprachen tauchte er erstmals um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auf.

In den Geisteswissenschaften ging man lange Zeit von einem grundsätzlichen Unterschied zwischen den modernen westlichen und unmodernen nicht-westlichen Kulturen aus. Das Selbstverständnis dieser nicht-westlichen Kulturen formulierte sich neben Texten und Monumenten vorrangig in theatralen Prozessen wie Ritualen, Zeremonien, Festen, Spielen, Wettkämpfen usw. Man ging außerdem davon aus, dass in den westlichen Kulturen diese Funktion allein von Texten und Monumenten erfüllt würde. Diese Darstellung wurde jedoch durch kulturwissenschaftliche Forschungen stark in Frage gestellt, nachdem erwiesen wurde, dass westliche Feste, politische Zeremonien, Straf- und Begräbnisrituale usw. in ihrer Funktion und Wichtigkeit jenen der nicht-westlichen Kulturen stark ähneln.

Ganz allgemein unterscheidet man heute beim Begriff „Theatralität“ zwei verschiedene Auffassungen. Einerseits ist die Reichweite des Theaters als autonome Kunstform oder soziale Institution gemeint, andererseits die Theaterkonzeption eines Regisseurs beziehungsweise dessen Wahrnehmung und Darstellung der Realität.

In der ersteren Definition des Begriffes „Theatralität“ finden sich klare Kriterien, nach denen sich das Theater als spezielle Kunstform von anderen Kunstformen abhebt. Gemeint ist hier die Ganzheit aller Materialien beziehungsweise Zeichensysteme, welche im Theater Verwendung finden und dessen Eigenart ausmachen. Theatralität gilt hier als kulturerzeugend.

Viele Definitionen des Begriffs – wie etwa jene von Elisabeth Burns, die Theatralität als Wahrnehmungsmodus sieht, welcher von der Position des Rezipienten abhängt - stellen implizit eine Verbindung von Theater und theatralen Prozessen außerhalb des Theaters dar.

[Bearbeiten] Literatur

Fischer-Lichte Erika (Hrsg.): Ritualität und Grenze. Francke: Tübingen, Basel 2003

Fischer-Lichte, Erika (Hrsg.): Theatralität und die Krisen der Repräsentation. Metzler: Stuttgart, Weimar 2001

[Bearbeiten] Weblinks

  • [1] Das Konzept 'Theatralität' am Beispiel von Thomas Bernhards 'Holzfällen. Eine Erregung.'

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