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The Heart of Neolithic Orkney

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Übersicht über das Weltkulturerbe The Heart of Neolithic Orkney (Schottland, UK) ohne die Siedlung Skara Brae (ca. 6 km nordwestlichdes Ausschnitts)
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Übersicht über das Weltkulturerbe The Heart of Neolithic Orkney (Schottland, UK) ohne die Siedlung Skara Brae (ca. 6 km nordwestlichdes Ausschnitts)
Midsummer Sunset at Brodgar (16. Juni 2003 gegen 22:30) - Der Sonnenstand bei Untergang genau zwischen zwei markanten Steinen ist ein rein graphisch/ästhetisches Moment und darf in diesem Falle nicht missverstanden werden als Interpretation möglicher alignments zur Erklärung von Brodgar als Sonnen- (oder auch Mond- oder sonstwie -observatorium) im Sinne von A. Thom u.a.
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Midsummer Sunset at Brodgar (16. Juni 2003 gegen 22:30) - Der Sonnenstand bei Untergang genau zwischen zwei markanten Steinen ist ein rein graphisch/ästhetisches Moment und darf in diesem Falle nicht missverstanden werden als Interpretation möglicher alignments zur Erklärung von Brodgar als Sonnen- (oder auch Mond- oder sonstwie -observatorium) im Sinne von A. Thom u.a.

Ende 1999 erhielten einige der bedeutendsten Kulturdenkmale auf Orkney (Schottland, GB) unter der Bezeichnung The Heart of Neolithic Orkney von der UNESCO den Status als Weltkulturerbe zuerkannt. Dem war ein mehr als 10 Jahre andauerndes Antragsverfahren vorausgegangen, in dem sich sich Grundlagen der Antragstellung mehrfach änderten.

Die ursprüngliche Antragstellung bezog sich nur auf die Stones of Stennes, den Ring of Brodgar und den Maeshowe Chambered Cairn. Später kamen die verstreut zwischen den Großobjekten liegenden Standing Stones hinzu, um das Gesamtensemble der Brodgar-Stennes-Conservation Area zu erfassen.

Nach einer abschließenden Begehung im Frühjahr 1999 bestätigte der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS-International Council on Monuments and Sites) das Konzept, brachte aber gleichzeitig sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass die jungsteinzeitliche Siedlung von Skara Brae im bisherigen Verfahren keine Berücksichtigung gefunden hatte. In der Folge wurde Skara Brae mitsamt der umgebenden conservation area nach nationalem Recht in die endgültige Designation des Weltkulturerbes The Heart of Neolithic Orkney aufgenommen.

Das ursprünglich als Neolithic Heart of Orkney bezeichnete Denkmal ist gemäß Artikel 1 der World Heritage Convention von 1972 als group of sites kategorisiert und erfüllt als Gesamtdenkmal die Widmungskriterien I bis IV der Convention. Wörtlich heißt es dazu in der Designation:

The monuments represent masterpieces of human creative genius (criterion i), in that they exhibit an important interchange of human values during the development of the architecture of major ceremonial complexes in Britain (criterion ii), in that they bear unique or exceptional testimony to an important indigenous cultural tradition which flourished over a period of between a millennium and half a millennium but disappeared by about 2000 BC (criterion iii), and as an outstanding example of a type of architectural ensemble and archaeological landscape which illustrates that significant stage of human history during which the first large ceremonial monuments were built (criterion iv).

Aufgrund dieser Beurteilung wurde The Heart of Neolithic Orkney als damals zweiter von heute vier Komplexen in Schottland als Weltkulturerbe bestätigt.[1]

Die Kategorisierung als Gruppe von Einzelobjekten und die räumliche Bindung an die beiden conservation areas nach nationalem Recht veranlasste Scottish Executive gleich nach der offiziellen Bestätigung zu einer einseitigen Protokollnotiz, die es so bis dahin noch nicht gegeben hatte: Scottish Executive erklärte als eine Art von Selbstverpflichtung alle Kulturdenkmale der betreffenden Areale dem Weltkulturerbe im engeren Sinne gleichzustellen und sie entsprechend zu schützen – unabhängig davon, ob sie zum Zeitpunkt der Erklärung bereits bekannt waren oder erst zukünftig noch zu entdecken sind. Eine erste praktische Konsequenz hatte dies für die jungsteinzeitliche Siedlung in der Gemarkung Barnhouse etwas nordwestlich der Stones of Stennes: Bei der ersten Antragstellung war Barnhouse zwar lokalisiert, aber noch nicht ausgegraben und erforscht. Die Siedlung findet in der Begründung für die Erhebung zum Weltkulturerbe nur nachrichtlich und eher beiläufig Erwähnung, wird heute aber allgemein dem Weltkulturerbe zugerechnet.

Inzwischen sind Scottish Executive und Historic Scotland als zuständige management agency im Sinne der World Heritage Convention noch einen Schritt weitergegangen: Zur Zeit läuft ein Antrag auf eine ganz wesentliche Erweiterung des räumlichen Geltungsbereichs, der insbesondere dazu dienen soll, das henge monument des Ring of Bookan mitsamt der benachbarten cairns, den Unstan Cairn aus dem 3. Jt. v.Chr. und die etwa 3 km entfernten, nordwestlich von Maeshowe gelegenen Knowes of Trotty (Barrows) aus dem 2. Jt. v.Chr. einzubeziehen.

Aufgrund der sehr spezifischen Thematik dieses Weltkulturerbes, die immer nur einen begrenzten Interessentenkreis ansprechen wird und der isolierten Lage, die vom interessierten Besucher immer einen deutlich höheren Reiseaufwand und auch Reisekosten abverlangen wird, hat sich das orkadische Weltkulturerbe inzwischen zu einem beliebten Studienobjekt zur Abschätzung von Folgewirkungen solcher Maßnahmen mit Weltgeltung entwickelt.

Für die wissenschaftliche Forschung hat sich die Ausweisung in jeder Hinsicht gelohnt. Allein in die archäologische Feldforschung flossen seit der Ernennung etwa dreimal mehr Mittel als in den Vergleichjahren zuvor. Dies versetzte etliche Teams in die Lage, weitgehend frei vom früher allgegenwärtigen Kostendruck mit dem Einsatz modernster Technologie zu forschen. So wurden allein durch die geophysikalischen Untersuchungen der Jahre 2004 und 2005 Ergebnisse offenkundig, die langfristig wohl zu einer vollkommenen Neubewertung der Situation auf der Brodgar-Halbinsel führen werden. So ist man z.B. ziemlich sicher, innerhalb eines dykes, der sich nordwestlich von Bookan quer über die Halbinsel zieht und der bisher als wesentlich jüngerer field dyke (d.h. Feld- oder Gemarkungsgrenze) interpretiert wurde, mindestens eine weitere, bisher völlig unbekannte neolithische Siedlung entdeckt zu haben (wahrscheinlich sogar zwei), ferner mehrere cairns und einige im Erdreich liegende, bisher unbekannte Objekte, wahrscheinlich auffallend große Steine mit unbekannten Verwendungszweck.

Auch touristisch ist das Weltkulturerbe ein voller Erfolg. Orkney weist mit rund 20-prozentigen Zuwächsen pro Jahr, die beinahe höchsten Zuwachsraten in ganz Schottland auf. Wesentlich beteiligt ist das Aufkommen an Besuchern von Kreuzfahrten, das sich im fraglichen Zeitraum nahezu verdoppelt hat – und sie alle haben das Weltkulturerbe als festen Bestandteil im Landprogramm.

Gleichzeitig stellten sich damit aber auch die ersten massiven Probleme für den Unterhalt und die zukünftige Konservierung der Anlagen ein. Die Schwitzwasserprobleme im Maeshowe z.B. entwickelten sich derartig dramatisch, dass seit der Sommersaison 2006 die täglichen Besucherzahlen limitiert werden mussten. Ganz ähnliche Probleme zeichnen sich für die Außenanlagen von Skara Brae und selbst das neu errichtete Visitor Centre am dortigen Standort ab, obwohl man das benachbart gelegene Herrenhaus Skaill House seit seiner Öffnung für die Allgemeinheit gleichrangig mit vermarktet, um die Besucherströme in Skara Brae zu entzerren.

Beschreibungen der einzelnen Objekte finden sich auf den nachstehend aufgeführten Seiten:

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Die anderen Weltkulturerbe-Denkmale in Schottland sind: New Lanark, Edinburgh Old and New Town sowie St. Kilda, das vorher schon den Status als Weltnaturerbe zuerkannt erhalten hatte.

[Bearbeiten] Weblinks

[1] Orkneyjar-Seite zum Weltkulturerbe mit ständiger Aktualisierung und diversen Abbildungen

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