Teufelsanbetung
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Teufelsanbetung bezeichnet die rituelle Verehrung des Teufels, der im christlichen Glauben das Böse symbolisiert. Die Vorstellung einer Teufelsanbetung zur Erlangung übernatürlicher Kräfte und zum Schaden guter Menschen erhielt im Mittelalter im Zuge des so genannten Hexenwahns seine größte Ausformung, wird aber auch bis in die Gegenwart von Massenmedien und christlichen Kirchen für ihre Zwecke instrumentalisiert. Dabei werden oft Teufelsanbetung und Satanismus gleichgesetzt, obwohl sich die meisten Satanisten gegen die Vorstellung wehren, sie würden den Teufel rituell verehren.
In Kunst und Literatur wird Teufelsanbetung immer wieder zum Gegenstand genommen, besonders in der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts (etwa „Là bas“ von Joris-Karl Huysmans) oder in Filmen wie „Rosemaries Baby“. Obwohl es immer wieder Meldungen von sogenannten „Schwarzen Messen“ gibt, ist die Existenz eines organisierten Teufelskultes weder historisch noch gegenwärtig nachweisbar. In der jüngeren Vergangenheit sind zumindest Aspekte davon in manchen okkulten Bewegungen und jugendlichen Subkulturen zu erkennen etwa im Zusammenhang mit Death- und Black Metal.
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[Bearbeiten] Fremde Religionen
Christen deuten häufig fremde Religionen als Teufelsanbetung indem sie fremde Götter mit dem Teufel gleichgesetzen [1]. So geht, zum Beispiel, die volkstümliche Vorstellung vom Teufel auf den griechischen Gott Pan zurück und auch Luzifer bezeichnete ursprünglich einen römischen Gott.
Die Anschuldigung der Teufelsanbetung dient dabei zur Diffamierung und Verteufelung Andersgläubiger. Selbst nicht religiöse Personen, die an die Existenz eines Teufels genausowenig glauben, wie an die Existenz eines Gottes, werden mit diesem Vorwurf konfrontiert.
[Bearbeiten] Verschwörungstheorie
Insbesondere in amerikanisch-christlichen Kreisen wird häufig die Verschwörungstheorie verbreitet, dass Teufelsanbeter, welche mit Satanisten gleichgesetzt werden, den Staat unterwandert hätten. Einige Argumente der Verschwörungstheoretiker sind:
- Das Siegel der USA zeige auf der Rückseite den Turm zu Babel.
- Berichte von satanistisch-rituellen Vergewaltigungen und Morden die durch die Recovery-Paradigma-Methode gewonnen wurden, werden als False-Memory-Syndrom dargestellt.
- Die Mitgliedschaft Regierender in vermeintlich „unchristlichen“ Vereinigungen (etwa die Freimaurerei) wäre keine Seltenheit.
- Die Illuminaten seien Ursprung einer satanischen Philosophie.
Die Theorien stellen sich als nicht falsifizierbar dar, weil sie die Gegenargumentatoren meist in den Kreis der Verschwörer rückt.
Siehe auch: Taxil-Schwindel, 666, Hostienfrevel
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Elaine Pagels: Satans Ursprung, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-39368-5,
- Ulrich Dreikandt (Hg.): Schwarze Messen, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-38817-7,
- Joachim Schmidt: Satanismus – Mythos und Wirklichkeit, Marburg 2002, ISBN 3-927165-66-2
- Charles Baudelaire / Joris-Karl Huysmans / Octave Mirbeau: Die Blumen des Bösen/ Tief unten/ Der Garten der Qualen, Erftstadt 2004, ISBN 3-89996-071-8
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Catholic Encyclopedia: Devil Worship (englisch)