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Terran

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Ein Terran ist ein durch umgrenzende tektonische Störungen und einheitliche Lithologie gekennzeichneter Krustenbereich von regionaler Ausdehnung.

Solche Terrane finden sich innerhalb eines Gebirgsgürtels (Orogen) von aktiven Kontinentalrändern (Subduktionszonen) und unterscheiden sich durch ihre abweichende Lithologie bzw. Mineralparagenese von angrenzenden Bereichen.

Man geht deshalb davon aus, dass es sich bei Terranen um durch die plattentektonische Bewegung angeschweißte ortsfremde Bruchstücke anderer Kontinente (Mikroplatten), Inselbögen oder Tiefseeberge handelt. Die Krustenteile werden nicht subduziert, sondern von ihrer Unterlage abgeschert und auf den Kontinent geschoben (aggregiert), am meerzugewandten Terranrand zeigt sich dann oft ein schmaler Saum obduzierten also aufgeschobenen Meeresbodens. Ein Terran kann bis zu seiner Akkretion eine große Distanz zurücklegen. Die nordamerikanischen Kordilleren bestehen zu einem großen Teil aus solchen exotischen Krustenblöcken, in den kanadischen Kordilleren wurden Terrane erstmals festgestellt und wissenschaftlich untersucht.

Ein Terran besitzt ein in sich geschlossenes geologisches Gesamtbild, das durch Stratigraphie, Fauna/Flora, Strukturen, Alter und Art der Metamorphose, magmatische Gesteine, Metallogenie, Paläomagnetik und geophysikalische Eigenschaften bestimmt wird. Es ist auf allen Seiten von Störungen oder Überschiebungen begrenzt, die Gesteine eines Subduktionsgrabens wie Mélangen oder Ophiolite enthalten können. Es kann allein aus einer Deckeneinheit ohne Krustenwurzeln bestehen.

Exotisches Terran: Driftete durch ein ozeanisches Becken und enthält ein geologisches Gesamtbild, das sich von der Region unterscheidet, an die das Terran akkretiert wurde. Diese Unterschiede können nicht durch Fazieswechsel erklärt werden. Beispiele sind Mikro-Kontinente und Inselbögen.

Proximales Terran: Löste sich von einem Kontinentalrand und wurde entlang desselben Kontinentalrandes über > 100 km verschoben. Die begrenzende Seitenverschiebungszone kann durch darauf folgende Kollision verändert sein (z.B. überdeckt durch Deckenkomplexe; rotiert während der Kollision; der ursprüngliche Bewegungssinn ist invertiert; die Seitenverschiebung hat sich teilweise in eine Auf- oder Überschiebung verwandelt). Ein proximales Terran kann ein geologisches Gesamtbild zeigen, das der Region ähnelt, neben die es versetzt wurde.

Ein besonderes Problem liegt im Erkennen von proximalen Terranen, für die eine Minimalverschiebung von 100 km angegeben wird, wobei das Ausmaß der Verschiebung nur schwer fassbar ist. Weite Teile Westeuropas bestehen aus Terranen, die am nördlichen Rand Gondwanas über Distanzen von 1000-4000 km während des Oberdevons und Unterkarbons verschoben wurden. Diese Terrane wurden bei der Kollision von Gondwana mit Laurussia im Karbon an Laurussia angeschweißt, als der Superkontinent Pangaea entstand. Sie sind daher als proximal in Bezug auf Gondwana (z.B. NW-Afrika) anzusprechen, und als exotisch in Bezug auf Laurussia (z.B. Britische Inseln – Norddeutschland – Nord- und Ostpolen).


[Bearbeiten] Literatur

  • Keppie, J. D. (1989): Northern Appalachian terranes and their accretionary history. Geological Society of America, Special Paper, 230, pp. 159-192
  • Oczlon, M. S. (2006): Terrane Map of Europe. Gaea Heidelbergensis, v. 15

[Bearbeiten] Weblinks

Free Download-Version der Terrane Map of Europe

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