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Terra Sigillata

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Römische Terra Sigillata
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Römische Terra Sigillata

Terra Sigillata (TS) ist der moderne Name für eine bestimmte Form römischen Tafelgeschirrs, die Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. in italischen Werkstätten (Arezzo) entwickelt wurde. Die Römer haben „das gute Tafelgeschirr“ in Handwerksbetrieben (Manufakturen) hergestellt, die ihre Ware mit einem Manufaktursiegel versahen.

Das Geschirr zeichnet sich durch einen glänzend roten Überzug aus. Neben glatter Ware gibt es reliefverzierte, mit Modeln hergestellte Gefäße. Mit einzelnen Stempeln wurde die Verzierung im Model gestaltet und anschließend ausgeformt. Vor allem Schalen wurden so verziert. Die verzierte Zone wird nach oben in der Regel durch einen sogenannten Eierstab abgeschlossen. Die Stempel - sowohl die Herstellerstempel als auch die Bildstempel - sind für die Archäologie eine wichtige Hilfe zur chronologischen Einordnung, die Erforschung der Terra Sigillata hat in der Archäologie daher eine lange Tradition. Die erste Einteilung entstand 1896 durch Hans Dragendorff.

Von Italien kam die Produktion in die Nordprovinzen, zunächst nach Südfrankreich. Es entstanden Werkstätten im mittleren Gallien (z. B. La Graufesenque, Lezoux) und im östlichen Gallien (z. B. Rheinzabern). Der ostgallische Produktionsort Rheinzabern in der Pfalz hatte Ende des 2. Jahrhunderts mehrere Filialgründungen, in denen die sogenannte schwäbische Ware hergestellt wurde. Sie befanden sich in Nürtingen, Waiblingen und Stuttgart-Kräherwald. Weitere Manufakturen östlich des Rheins befanden sich in der Provinz Raetia, z.B. in Pfaffenhofen am Inn und Westerndorf. In England ist lediglich aus Colchester eine TS-Manufaktur bekannt. In der Spätantike entstanden neue Werkstätten in den Argonnen, die die alte modelgeformte Reliefverzierung aber nicht mehr weiter führten, sondern einfache Rollstempelverzierungen direkt auf den Gefäßen bevorzugten. Bedeutung gewannen nun vor allem auch Nordafrikanische Werkstätten, deren Produkte auch im Rheinland zu finden sind. Die Verzierung besteht hier vor allem aus Medaillons, die häufig christliche Szenen zeigen (Guter Hirte, etc.).

Heute werden Terra-Sigillata-Gefäße teilweise wieder im keramischen Kunsthandwerk hergestellt (z. B. vom niederrheinischen Künstler und Keramiker Anton van Eyk).

[Bearbeiten] Literatur

  • Jochen Garbsch, Terra Sigillata. Ein Weltreich im Spiegel seines Luxusgeschirrs . Ausstellungskat. Prähist. Staatssamml. 10 (München 1982 )
  • Oswald, F. / Pryce, T.D. : An Introduction to the Study of Terra Sigillata (London 1920 , Reprint 1965 ) . - im Detail veraltet, aber immer noch die umfassendste Gesamtdarstellung des Phänomens TS
  • Eleni Schindler Kaudelka, Ulrike Fastner und Michael Gruber: Italische Terra Sigillata mit Appliken in Noricum, mit einem Beitrag von Gerwulf Schneider (Archäologische Forschungen Band 6 - Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse Band 298), Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2002, 205 S., 105 Taf., CD-ROM, ISBN 3-7001-3025-2
  • Rainer Schreg: Keramik aus Südwestdeutschland. Eine Hilfe zur Beschreibung, Bestimmung und Datierung archäologischer Funde vom Neolithikum bis zur Neuzeit. Lehr- und Arbeitsmaterialien zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (Tübingen 1998. 2. Aufl. 1999) 168ff., ISBN 3-9806-5330-7

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