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Tekknozid

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Tekknozid war zwischen Anfang 1990 bis Ende 1991 die erste Reihe typischer Techno-Raves in Ostberlin und einflussreich für viele spätere Techno-Veranstaltungen.

Um den neuen Sound der Tekknozid-Partys zu beschreiben erfanden die Veranstalter den Begriff Tekkno der besonders in Deutschland Anfang der 1990er großteils übernommen wurde.

Veranstalter der Tekknozid Tekkno-Raves war Wolfram Neugebauer, als DJ unter dem Namen Wolle XDP bekannt. Die ersten Berührungen mit der „etwas anderen Musik“ bekam Wolle XDP Anfang der 80er Jahre, als er sich der Breaker-Szene anschloss. Dieses Hobby verfolgte er so zielstrebig, dass er es mehrfach zum DDR-Vizemeister schaffte. Nach dem Fall der Mauer widmete er sich ganz der Musik und dem Gestalten und Organisieren von Partys. Mit dem X-tasy Dance Project initiierte er ein innovativ-experimentelles Vorhaben, das durch seine Machart das Berliner Techno-Geschehen der nächsten Jahre maßgeblich prägte. Nirgends wurde nach dem Fall der Mauer im wiedervereinigten Berlin so radikal gefeiert wie an den Tekknozid-Raves im Haus der Jungen Talente in der Klostersraße in Berlin-Mitte.

Tekknozid wurde mit dem Ziel konzipiert, ekstatischen Tanz auf Massenbasis zu erzeugen. Das radikale Konzept von Tekknozid stand der normalen Disco konträr gegenüber. Darum wurden auch potentielle Besucher dieser Veranstaltungen auf einem Tekknozid-Flyer mit dem folgenden Text gewarnt: „Warnung: Tekknozid ist kein neues Synonym für Disco. Härteste Techno-Beats aus House, Industrial, Hip-Hop, Electronic Body Music (E.B.M.), New Beat und Acid wirken im Zusammenspiel von psychedelischen Licht- und Effektinstallationen auf das Unterbewusstsein. In totaler Ekstase verlieren sich die Grenzen von Zeit und Raum. Visionen aus dem Unterbewusstsein eröffnen den Blick in den Cyberspace, jenen undefinierbaren Datenraum hinter Monitoren, Synthesizern und Satellitenantennen.

Bei den Tekknozid-Raves gab es grundsätzlich nur eine Tanzfläche. Die Lichteffekte waren auf Laser, viele Stroboskope und mehrere Nebelmaschinen reduziert. Zudem wurde bewusst versucht, das Aufkommen einer klassischen Disko-Atmosphäre zu vermeiden. Um die Tanzfläche standen Podeste, auf denen die Tänzer erstmals mit Leuchtstäben für rhythmische Lichteffekte sorgten. Die Soundinstallation bestand aus einer 4-Punktbeschallung und einer zusätzlichen Bassinstallation, der „Magic Bassline“. Mit ihr wurde die neuronale Wirkung von Subbassfrequenzen erforscht.

Die Tekknozid-Partys waren die ersten großen Raves in Berlin, an denen mehrere Tausend Personen stundenlang ekstatisch tanzten und dabei bündelten sich Energien zwischen den DJs und den Tanzenden in einem zuvor nie dagewesenem Maße. Die damit verbundene intensive Erlebnisqualität gab vielen eine neue kulturelle Identität und ein neues Selbstwertgefühl.

Das künstlerische Konzept des X-tase Dance Projektes basierte auf den Erfahrungen des Cyberspace Techno Club von DJ Tanith, wobei eine reduzierte Wahl von Requisiten und ein maximales Ausreizen dieser minimalistischen Stilmittel charakteristisch für Tekknozid-Raves waren. Tanith engagierte sich stark im X-tase Dance Projekt und war auch Stamm-DJ auf den Tekknozid-Partys. DJ Roland, auch unter dem Namen Roland 138 BPM bekannt, war der zweite Stamm-DJ bei diesem Projekt. Zudem beehrten die unterschiedlichsten in- und ausländische Diskjokeys und Musiker die Gäste an den Tekknozid-Raves, so u.a. Frankie Bones aus New York, Energy 52 (Gemeinschaftsprojekt von Cosmic Baby und Kid Paul), Futurerhythm (Gemeinschaftsprojekt von Cosmic Baby und Jonzon), Kid Paul, LX Empire (Alec Empire/Atari Teenager Riot), Psychick Warriors of Gaia, Rokki, Peter Rubin und Talla 2XLC. Neben den zwei Resident-DJs Roland 138 BPM und Tanith waren stets nur ein Gast-DJ und maximal zwei Live Acts gebucht. Im Zeitraum vom 28. April 1990 bis zum 21. Dezember 1991 fanden zehn Tekknozid-Raves statt.

Das letzte Tekknozid fand am 21. Dezember 1991 in Form eines Festivals in der Halle Weissensee statt. Dabei wurden insgesamt 6 kurze Liveacts in den Mix der DJs integriert.

Die Promotion für diesen Rave lief in Konkurrenz zur ersten Mayday. Im Wettbewerb um die Gunst der Besucher entwickelte die Firma Low Spirit zusammen mit dem Technomagazin Frontpage ein völlig neues Ravekonzept: Alle zu dieser Zeit bekannten DJs und Produzenten wurden auf den Rave gebucht und wechselten stündlich. Die Mayday fand nur eine Woche vorher in derselben Location statt und war in der Anzahl der Besucher fortan der erfolgreichste Rave Deutschlands. Das Mayday-Rave-Konzept wurde damit zum Standard fast aller Raves und eine Fortsetzung von Tekknozid war unter den gegebenen marktwirtschaftlichen Verhältnissen nicht mehr sinnvoll.

Organisiert wurden die Veranstaltungen von dem Berliner DJ Wolle XDP in Zusammenarbeit mit vielen Freunden.

Bild:tekknozid3.jpg

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