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Teilsicherheitskonzept

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Das Teilsicherheitskonzept ist ein Konzept für die Standsicherheitsberechnung von Bauwerken und ein Ergebnis der europäischen Normung für das Bauwesen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Um Handelshindernisse abzubauen und Ausschreibungen zu harmonisieren, sollte ein einheitlicher europäischen Standard erreicht werden. Deshalb mussten die national unterschiedlichen technischen Regeln angeglichen werden. Daraus wurden die Eurocodes, die erste Generation europäischer Normen in den 1980er Jahren. Zu Beginn der Arbeit an den Normen gab es keine Einigung, welches der damals vorhandenen verschiedenen nationalen Konzepte als Vorlage für ein europäisches Bau-Normungs-Konzept gelten solle. Ein durchgängiges, für alle neues Konzept, das Teilsicherheitskonzept, war die einzige Lösung. Das erforderliche Sicherheitsniveau für ein Bauwerk oder Bauteil sollte dadurch erreicht werden, dass man alle Einflussgrößen genau untersucht und ihnen Teilsicherheiten zuordnet - deshalb der Name Teilsicherheitskonzept.

[Bearbeiten] Eine Erläuterung

Auf ein Bauteil wirkt eine Beanspruchung (Einwirkung), deren Größe normalverteilt ist bzw. so angenommen wird. Die Beanspruchung hat einen Mittelwert und streut mit einer Standardabweichung um den Mittelwert. Der Widerstand des Bauteils, dieser Beanspruchung zu widerstehen, ist ebenfalls normalverteilt. Er hat auch einen Mittelwert und eine Standardabweichung.

Die beiden Normalverteilungen überschneiden sich mit einer kleinen Schnittmenge. Im Bereich dieser Schnittmenge würde das Bauteil versagen. Im Bauwesen ist in der Regel eine sehr kleine Versagenswahrscheinlichkeit von etwa 1*10-6 akzeptabel, das heißt, dass von 1 Million gleichartigen und gleichartig belasteten Bauteilen eines versagt. Deshalb müssen die Mittelwerte von Beanspruchung und Widerstand soweit auseinander liegen, dass die Schnittmenge so klein ist, dass sie dieser gewünschten geringen Versagenswahrscheinlichkeit entspricht. In diesem Fall hätte man die Sicherheit 1, weil gerade der Grenzfall der Mindest-Sicherheit erreicht ist.

Zusätzlich braucht man noch eine höhere Sicherheit. Diese erreicht man, indem man die Einwirkungen oder die Beanspruchungen mit Teilsicherheitsbeiwerten multipliziert (und damit erhöht) oder die Widerstände mit anderen Teilsicherheiten dividiert (und damit vermindert). Jede Einwirkung und jeder Widerstand hat seinen eigenen Sicherheitsbeiwert. Auch mit diesen Teilsicherheiten muss nun die Versagenswahrscheinlichkeit immer noch geringer als 1*10-6 sein, und darin besteht der Nachweis. Die Teilsicherheiten muss man für jede Einflussgröße entsprechend ihrer statistischen Streuung und entsprechend der möglichen Genauigkeit ihrer Ermittlung festlegen.

[Bearbeiten] Neue Normen

Im Rahmen der europäischen Standardisierung und Harmonisierung wurden bereits eine Reihe neuer, grundlegender Normen verabschiedet oder als Entwurf vorgelegt, die auf dem semi-probabilistischen Teilsicherheitskonzept beruhen. Die früheren Normen basierten auf einem globalen (deterministischen) Sicherheitskonzept. Dieser Wechsel hat erhebliche Auswirkungen auf die Bemessung von Bauwerken und Bauteilen, da sich aufgrund des neuen Verfahrens veränderte Berechnungsalgorithmen ergeben.

Die Neufassungen verschiedener deutscher Normen gehören bereits zur neuen Normengeneration und basieren auf dem Teilsicherheitskonzept, zum Beispiel:

  • DIN 1045-1 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton: Bemessung und Konstruktion Entwurf
  • DIN 1052 Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken
  • DIN 1054 Zulässige Belastung des Baugrunds
  • DIN 1055 Einwirkungen auf Tragwerke
  • DIN 18800 Stahlbau

[Bearbeiten] Schwierigkeiten

Der Ausgangspunkt für das neue Konzept ist weitgehend anerkannt, aber die Schwierigkeiten stecken im Detail.

Von zentraler Bedeutung für Tragfähigkeitsnachweise nach dem Teilsicherheitskonzept ist die Festlegung der charakteristischen Werte von Kenngrößen. Ganz allgemein soll der charakteristische Wert von Kenngrößen ein vorsichtiger Schätzwert des Mittelwertes sein. Die charakteristischen Größen und Mittelwerte sind aber oft nicht gut genug bekannt, weil es nicht genug Stichproben für eine statistische Auswertung gibt.

Die ungünstigen Einwirkungen sollen um bestimmte Teilsicherheitsbeiwerte erhöht werden – aber es ist nicht immer klar, welche Einwirkungen günstig und welche ungünstig sind, zum Beispiel beim Erddruck.

Normalerweise muss man verschiedene Lastfälle mit verschiedenen Sicherheiten nachweisen. Dabei muss man sich plausibel machen, dass man in verschiedenen Lastfällen unterschiedliche Materialkennwerte berücksichtigen muss.

Eine Bemessung nach dem neuen Verfahren kann gelegentlich dazu führen, dass ein Bauteil, das nach dem alten Verfahren als ausreichend tragfähig oder standsicher eingestuft wurde, dies nun nicht mehr ist.

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