Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Tarnmuster - Wikipedia

Tarnmuster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tarnmuster sind durch verschiedene Farben und Formen hervorgerufene Muster, die geeignet sind, die Kontur eines Gegenstandes, eines Tieres oder Menschen vor einem Hintergrund aufzulösen.

Tarnmuster gibt es zum einen im Tierreich, wo sie Raubtiere z. B. Tiger vor vorzeitiger Entdeckung durch die Beutetiere schützen. Umgekehrt schützt z. B. das gefleckte Fell des Rehkitzes es vor Entdeckung durch Fressfeinde. Während beim Chamäleon die Farbgebung seiner Haut von der "Stimmung" abhängig ist, können z. B. Tintenfische ihre Farbe instinktiv an die vorherrschende Umgebungsfarbe anpassen.

Im Gegensatz zu Mimikry, dem Nachahmen von Form und Erscheinung entweder unauffälliger Objekte (siehe Stabheuschrecke) oder gefährlicher Tiere durch harmlose Arten, geht es bei Tarnmustern nur um die rein optische Verschmelzung mit der Umgebung, die zumeist nur bei Bewegungslosigkeit funktioniert und durch Bewegung aufgelöst wird.

Beim Militär werden Tarnmuster für Bekleidungs- und Ausrüstungsteile als auch für Großgerät schon länger angewendet, um die optische Aufklärung zu erschweren.

Im Ersten Weltkrieg war die Verwendung von Tarnung eher seltener und improvisiert. So befindet sich in einem belgischen(?) Museum eine deutsche Kanone, die mit schwarzen, grünen und roten Streifen ähnlich einem Van Gogh-Gemälde mit einem impressionistischen Spagetti-Tarnmuster versehen ist. Im späteren Verlauf wurde dann auf deutscher Seite Großgerät mit einem Tarnmuster versehen, das aus unregelmäßigen polygonartigen braunen, grünen und grauen Flächen bestand, die durch einen breiten schwarzen Streifen voneinander getrennt waren. Die Gesamtfläche teilte sich dabei anteilsmäßig gleich auf alle verwendeten Farben auf. Amerikanische und britische Zerstörer waren mit einem unregelmäßigen Schwarz/Weiss-Muster versehen, das weniger die Entdeckung verhindern, als das Zielen mit einem U-Boot-Periskop erschweren sollte.

Zwischem Erstem und Zweiten Weltkrieg wurde dann intensiver untersucht, welche Tarnung zu welchem Typ Hintergrund passt, wobei natürlich auch die Verfügbarkeit von Farbe und der Zeitbedarf der Bemalung Berücksichtigung fanden. Trotzdem setzten sich die Tarnmuster gegenüber einem einfarbigen Tarnanstrich nur langsam durch. Im Zweiten Weltkrieg wurden dann schnell Tarnmuster bei allen Truppen weitverbreitet eingesetzt, da man durch die gemachten Erfahrungen von ihren Vorzügen überzeugt wurde. Bald gab es ziemlich detaillierte Vorschriften hinsichtlich der verwendeten Farben (siehe RAL-Farben) und der Tarnmuster. Allerdings zwang der Kriegsverlauf und die Knappheit an Material oft zu Improvisationen und der Benutzung von erbeuteter Farbe, so dass den ausführenden Soldaten oft reichlich Raum zur künstlerischen und individuellen Gestaltung blieb.

Während nach dem Zweiten Weltkrieg die neu gebildete Bundeswehr erst einmal wieder lange bei einem einfarbigen Olivgrün blieb, waren in den Streitkräften anderer Nationen Tarnmuster weit verbreitet und wurden immer weiterentwickelt bzw. den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Viel wurde auch experimentiert. Einige Besonderheiten sind die Verwendung von Kunstrasen als Tarnbeschichtung in Dänemark, mit rechteckigen weissen und grauen Flächen versehene britische Panzer für den Häuserkampf in Berlin, und das australische Verfahren, die Fahrzeuge mit einer Mischung aus Dieselöl und dem örtlichen Boden zu bewerfen.

Verschwunden sind mittlerweile im militärischen Bereich Netz- und "Batik" (ME262)-Tarnmuster, in erster Linie wegen der aufwendigen Erstellung. Auch "Digital"-Tarnmuster, die an grob gerasterte Grafiken erinnern, sind wieder verschwunden, wohl auch wegen des Aufwandes der Bemalung. Lediglich im "Würfeltarn" (Erbsensuppe) der Bundeswehr hat sich etwas Vergleichbares gehalten.

Auch Tarnmuster unterliegen "Moden", wie auch Tarnmuster selber Eingang in die Mode gefunden haben.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Wehrmacht Tarnanstriche 1935-1943 Wehrmacht Tarnanstriche 1944-1945 Wehrmacht Afrika-Tarnanstrich

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -