Tanzam Highway
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Der TANZAM-Highway führt von Dar-es-Salaam in Tansania nach Lusaka in Sambia. Diese Straße ist etwa 2.400 km lang und geteert. In Sambia heißt sie Great North Road. Während der Zeit der Apartheid in Südafrika und der Bürgerkriege in Angola und Mosambik war sie zusammen mit der Eisenbahn TAZARA für Sambia der einzige Zugang zu einem Meereshafen, mithin eine Grundbedingung für das Überleben. Der TANZAM-Highway führt weitgehend durch sehr bergiges Gebiet von NN bis über 2.000 Meter Höhe.
Der TANZAM-Highway gehört zum "Wilden Afrika" schlechthin. Hier treffen alle Gegensätze des Kontinents krass aufeinander. Rollende Güter und bitterste Armut, US-$ und Landeswährung, Geldwäsche und Korruption, abgebrühte LKW-Fahrer und ahnungslose Buspassagiere auf langen Strecken, weltläufige Arroganz und ländliche Borniertheit, Touristen und Einheimische, klimatisierte PKW und überladene Minibusse mit weit offenen Fenstern, Missionsstationen und Prostitution. Der TANZAM-Highway ist die Zentralachse des Drogenhandels zwischen Ost- und Südafrika.
Wer auf dieser AIDS-Avenue mit ihrer enormen Straßenprostitution fährt, sollte in Betracht ziehen, dass die LKW-Fahrer auf diesen Distanzen wie die Henker rasen, vor allem dann, wenn sie von einer Nutte kommen, und nach Unfällen mit Personenschaden für gewöhnlich von der Dorfbevölkerung an den Rücksspiegeln ihrer Trucks aufgehängt werden - so sie gefasst werden. Die fahren teilweise 60-Tonner (Doppelaufleger) mit sieben Achsen und 26 Reifen, die allein durch den Druck ihrer Last bei einer Vollbremsung ungehemmt geradeaus weiterfahren. In etlichen Abgründen neben dieser Straße liegen Transporter mit Kupferbarren, die das physikalische Gesetz der kinetischen Energie von Masse mal Geschwindigkeit eindrücklich dokumentieren. Zudem kennt Afrika keinen TÜV und viele Trucker haben irgendeine Bananenschale als Bremsbelag. Die Minibusse tragen zwar alle illustre Namen wie "King of the Road", benutzen aber Reifen, die bis auf das Gewebe abgefahren sind und nicht nur in der Regenzeit auf der Straße schwimmen. Wer immer auf dieser Straße verunglückt, hat Pech gehabt. Es gibt da kein Rettungssystem mit Krankenwagen.
Wer auf dieser Straße fährt und Menschen laufen sieht und meint mit 120 km/h oder mehr diese passieren zu können, sollte vorher bedenken, dass fast alle Dorfbewohner weder Geschwindigkeit noch Bremsweg von Fahrzeugen einschätzen können, weil sie solche nur sehen, wenn sie an der Straße ihre Ernte verkaufen wollen. Das findet nur wenige Male im Jahr statt. In ihren Dörfern gibt es weder asphaltierte Straßen noch Fahrzeuge. Die können von Geschwindigkeit zu Tode geängstigt werden und deshalb völlig desorientiert und irrational reagieren. Meist sind die Fußwege weit neben den Fahrbahnen, an engeren Stellen aber nicht. Dann sind mehr als 30-50 km/h wirklich rücksichtslos. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass Wildtiere auf der Straße sein können, die ausgesprochen groß und kräftig sein können.
