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Tannwalder Zahnradbahn

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Tannwalder Zahnradbahn
von Železný Brod (Eisenbrod)
von Liberec (Reichenberg)
0,0 Tanvald früher Tannwald-Schumburg
Desná (29 m)
Tunnel Ždarsky (67,2 m)
1 Desná früher Dessendorf
Stille Desse (28,9 m)
Tunnel Desná (252,1m)
Schwarze Desse (71,1 m, 13,6 m hoch)
Tunnel Dolní Polubný (156,3 m)
3 Dolní Polubný früher Unterpolaun
5 Kořenov zastávka früher Přichowitz
Tunnel Polubný (940 m)
7 Kořenov früher Polaun/Grünthal
Iserviadukt (Staatsgrenze bis 1958)
Tunnel Harrachov (279,7 m)
12 Harrachov früher Strickerhäuser
Staatsgrenze (seit 1958)
nach Szklarska Poręba (Schreiberhau), stillgelegt

Tannwalder Zahnradbahn wird die Eisenbahnstrecke von Tanvald (Tannwald) nach Kořenov (Wurzelndorf) und Harrachov (Harrachsdorf) in Tschechien genannt. Sie gilt als die letzte noch betriebsfähige regelspurige Zahnradbahnstrecke Europas. Seit dem Jahre 1992 steht die Strecke als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Bahnhof Kořenov
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Bahnhof Kořenov

Erbaut durch die Reichenberg-Gablonz-Tannwalder Eisenbahn, wurde die Strecke im Jahre 1902 eröffnet. In Tannwald beginnt sie im Bahnhof der Strecken von Reichenberg (heute: Liberec) und Eisenbrod (Železný Brod). Im damaligen Grenzbahnhof Grüntal (ab ca. 1920: Polaun, heute: Kořenov) bestand Anschluss an die ab 1923 elektrisch betriebene Zackenbahn Hirschberg-Polaun der Preußischen Staatsbahn.

Nach 1945 war die Strecke wegen Schäden am Gleis zunächst stillgelegt. Erst nachdem im Jahre 1958 durch einen Gebietsaustausch mit Polen der ehemals preußische Bahnhof Strickerhäuser als Bahnhof für den Riesengebirgsort Harrachov genutzt werden konnte, wurde die Strecke instandgesetzt und der Betrieb im Jahre 1963 wieder aufgenommen (s. Karte).

Schiebende Zahnradlokomotive bei Einfahrt in den zweiten Zahnstangenabschnitt
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Schiebende Zahnradlokomotive bei Einfahrt in den zweiten Zahnstangenabschnitt

Im Jahre 1961 wurden für den Güterverkehr bis Kořenov neue Zahnraddiesellokomotiven von SGP in Österreich beschafft. Im Reisezugverkehr kamen nunmehr als Neuerung Triebwagen ohne Zahnradantrieb zum Einsatz.

In den 1980-er Jahren wurde dann doch eine Ablösung des unwirtschaftlichen Zahnradbetriebes dringlich. Speziell für diese Strecke beschaffte Diesellokomotiven ohne Zahnradantrieb lösten die Zahnradlokomotiven ab. Die speziellen Gleisanlagen wurden jedoch nicht abgebaut, sondern blieben auch weiterhin betriebsfähig.

1992 setzten Eisenbahnfreunde die seit 47 Jahren ungenutzte Strecke nach Szklarska Poręba (Schreiberhau) wieder instand. Zur Aufnahme eines regulären Zugbetriebs kam es jedoch nicht.

Reisezug von Liberec nach Harrachov am Tunnel in Dolni Polubny
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Reisezug von Liberec nach Harrachov am Tunnel in Dolni Polubny

Im Jahre 1997 schien dann das Ende der Strecke besiegelt. Unter Anteilnahme tausender Eisenbahnfreunde verkehrten am 27. September 1997 die (vorerst) letzten Reisezüge. Doch schon im Jahr darauf verkehrten unter der Regie der Privatbahn GJW aus Prag wieder planmäßig Züge nach Harrachov. Vorgesehen war auch ein regelmäßiger Zugverkehr nach Szklarska Poręba, dazu kam es jedoch nicht. Wegen Unrentabilität stellte die private Bahn den Verkehr wieder ein, jedoch führte nunmehr wieder die ČD den Verkehr fort.

Zur Zeit (2006) verkehren in einem angenäherten Zweistundentakt durchgehende Züge von Liberec nach Harrachov. Zu jedem Zug fahren Stadtbusse ins Zentrum von Harrachov, so dass für die Reisenden der früher obligatorische lange Fußmarsch entfällt. In Tanvald bestehen attraktive Anschlussverbindungen zu den Schnellzügen nach Prag und zum Regionalexpress nach Dresden.

[Bearbeiten] Zukunft

Im Jahr 2000 wurde eine Studie vorgestellt, die die Einbeziehung der Strecke ins Projekt Regiotram Nisa vorsieht. Geplant ist eine Elektrifizierung der Trasse und der Einsatz von Stadtbahnen, die auch auf die Straßenbahngleise in Liberec übergehen können. Aber auch ein weiterer Betrieb mit Dieseltriebwagen neueren Baujahres ist angedacht. Vorgesehen ist dabei in beiden Fällen auch die Wiederaufnahme des Betriebes nach Jelenia Góra (Hirschberg i. Rgb.). Harrachov soll über eine Neubautrasse direkt erreicht werden. Zur Zeit werden dafür verschiedene Varianten untersucht, die auch einen unterirdischen Bahnhof im Zentrum von Harrachov vorsehen.

[Bearbeiten] Fahrzeugeinsatz

Sonderzug mit M 240.0 bei Kořenov zastavka
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Sonderzug mit M 240.0 bei Kořenov zastavka
Museumslokomotive T 426.0 in Tanvald
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Museumslokomotive T 426.0 in Tanvald

Die Reichenberg-Gablonz-Tannwalder Eisenbahn beschaffte für den Betrieb auf ihrer Zahnradstrecke drei vierfach gekuppelte Zahnradlokomotiven der späteren ČSD Baureihe 404.0 von der Lokomotivfabrik Floridsdorf in Wien. Die Lokomotiven erhielten von der RGTE die Bahnnummern 21G-23, die kkStB bezeichnete sie als Reihe 169. Die Lokomotiven verblieben stets auf ihrer Stammstrecke, bis sie 1962 durch moderne Zahnraddiesellokomotiven der ČSD Baureihe T 426.0 abgelöst wurden. Die 404.003 ist erhalten geblieben und steht heute im Eisenbahnmuseum Jaroměř.

Für den Reisezugverkehr wurden 1964 vier Dieseltriebwagen der ČSD Baureihe M 240.0 beschafft, welche speziell für den Steilstreckenbetrieb mit Magnetschienenbremsen ausgerüstet waren. Ende der 80er Jahre kamen zur Ablösung der Zahnradbetriebes fabrikneue Diesellokomotiven der ČSD Baureihe 743 auf die Strecke, welche später auch die mittlerweile überalterten Triebwagen der Reihe M 240.0 im Reisezugverkehr verdrängten. Die Privatbahn GJW setzte 1998 erstmals Triebwagen der ČD Baureihe 810 auf der Steilstrecke ein. Mit diesen leistungsschwachen, für Steilstrecken denkbar ungeeigneten Fahrzeugen wird der Betrieb bis heute abgewickelt.

Auf der ab 1923 elektrisch betriebenen preußischen Anschlußstrecke kam anfangs vor allem die Lokomotiven der DRG Baureihe 90.5 vor allen Zügen zum Einsatz. Ab 1926 gelangten die damals hochmodernen elektrischen Triebwagen der DRG Baureihe ET 89 im Reisezugverkehr bis Polaun, welche unter dem Spitznamen Rübezahl bekanntgeworden sind.

[Bearbeiten] Technische Daten

Beginn der Zahnstange
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Beginn der Zahnstange
gefederte Zahnstangeneinfahrt
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gefederte Zahnstangeneinfahrt
  • Zahnstangensystem: Abt 2 Lamellen, verlegt in 3 Abschnitten auf 4744 m
  • größte Steigung: 57 ‰
  • Höhenunterschied: 235 m auf 7 km

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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