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Sultanat der Rum-Seldschuken

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Das Sultanat der Rum-Seldschuken (tr:Anadolu Selçuklu Devleti, anatolisch-seldschukischer Staat), Sultanat Ikonion auch Sultanat Rum war der auf eroberten byzantinischem Boden errichtete Herrschaftbereich der oghusisch-türkischen Rum-Seldschuken in Anatolien. Es bestand von 1077 bis 1307 und zerfiel in zahlreiche türkische Fürstentümer (Beylik).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Ein abtrünniger Prinz der Großseldschuken, Kutalmiş, wanderte mit seinem Stamm nach Anatolien ein. Nach der Schlacht von Mantzikert 1071 ging das Innere Kleinasiens für das Byzantinische Reich endgültig verloren. 1075 eroberte Süleyman, Sohn des Kutalmiş, die Städte Nikäa (Iznik) und Nikomedia (Izmit) und nahm 1077 den Titel Sultan an. Seine Hauptstadt wurde Nikäa. Der Name des Sultanats Rum (bilâd al-Rûm) leitet sich von Rom/Rhomanoi ab und es heisst somit das "Römische Sultanat", bezugnehmend auf das oströmisch-byzantinische Kaiserreich.

1084 eroberte Malik Schah I., der Sultan von Baghdad mit Hilfe von Süleiman ibn Kutalmiş mit 300 Männern Antiochia, das zu dieser Zeit durch Philaretus Brachamius gehalten wurde, in einem Überraschungsangriff. Die Bewohner flüchteten sich in die Zitadelle. Als Süleyman in 1086 in Antiochia (Antakya) nach einer Niederlage gegen Abu Sa'id Taj ad-Dawla Tutusch, dem seldschukischen Sultan von Aleppo, durch Selbstmord endete (Anna Komnena) oder auf Befehl Tutuş's getötet wurde, geriet die Dynastie in eine ernste Krise. Süleymans Sohn Kılıç Arslan I. wurde Geisel am Grosseldschukuschen Hof und kam erst mit dem Tode Malik Schah I.s 1092 frei.

Er konnte grosse Teile des verlorenen Territoriums wieder einnehmen. Nach einer Niederlage gegen die Kreuzfahrer 1097 bei Nikäa und Doryläum fiel er auf Anatolien zurück, eroberte Ikonion/Konya und machte es zum Zentrum seines Reiches. 1107 eroberte er Mosul, aber fiel im selben Jahr im Kampf gegen Mehmed I. Tapar, dem Sohn Malik Schahs.

Das Sultanat befand sich in einem dauernden Konflikt mit dem byzantinischen Reich, war aber auch ein Pufferstaat zwischen Byzanz und der muslimischen Welt. Zu wesentlichen Verschiebungen der Grenze mit Byzanz kam es nicht. Ikonion wurde für einige byzantinische Renegaten zum Exil, teilweise kam es auch zu Bündnissen mit dem kilikischen Königreich Kleinarmenien.

Das Sultanat geriet 1243 unter die Herrschaft der Ilchane und löste sich bis 1307 auf. Die aufstrebenden Osmanen traten zu Beginn des 14. Jahrhunderts das Erbe der Seldschuken in Anatolien an und eroberten 1386 Konya, das Hauptstadt des seldschukischen Nachfolge-Sultanates Karaman geworden war. 1402 verloren die Osmanen Konya zwar wieder, das Sultanat Karaman wurde durch den Mongolen Timur Lenk nochmals wiederhergestellt, doch 1466 fiel Konya dann endgültig an die Osmanen.

Siehe auch: Seldschuken-Fürsten

[Bearbeiten] Kultur

Konya wurde, unter starkem persischen Einfluß, zum Zentrum der Kultur und der Gelehrsamkeit. Hier wirkte unter anderem der berühmte Dichter und Mystiker Jelaleddin Rumi (1207-1273).

[Bearbeiten] Organisation

In dem feudalen iqta-System wurden die einheimischen Bauern zu Untertanen der seldschukischen Emire, die das Land weiter an ihre Gefolgsleute und Soldaten vergaben. Der Inhaber eines iqta erhielt die Abgaben seines Lehens, konnte es aber nicht vererben. Im 14. Jh wurde das iqta-System durch Landvergaben an Soldaten ersetzt, die steuerfrei waren.

Auch die städtische Oberschicht bestand nun aus Seldschuken. In dem Heer dienten die nicht steuerpflichtigen Turkomanen sowie Araber und Kurden, später auch gefangene Christen sowie georgische und fränkische Söldner. Die Nomaden wurden an den Grenzen zum Kampf gegen die Ungläubigen (Gazi) eingesetzt, es gab jedoch auch ständige Versuche, sie zur Ansiedlung zu zwingen und in die unfruchtbaren Gebirgsgegenden zurückzudrängen, eine Politik, die sich in osmanischer und türkischer Zeit fortsetzte bzw. weitgehend zum Abschluss kam.

[Bearbeiten] Literatur

  • C. V. Findley, The Turks in world history (Oxford 2005).
  • Anna Komnena, Alexiade

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