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Stumpfnasenaffen

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Stumpfnasenaffen
Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellanae)
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Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellanae)
Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Schlank- und Stummelaffen (Colobinae)
Gattung: Rhinopithecus
Wissenschaftlicher Name
Rhinopithecus
Milne Edwards, 1872

Die Stumpfnasenaffen (Rhinopithecus) sind eine Primatengattung aus der Gruppe der Schlankaffen innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Sie gehören zu den am wenigsten erforschten und seltensten Primaten. Ihre nächsten Verwandten sind die Kleideraffen, manchmal werden sie sogar in die gleiche Gattung wie diese (Pygathrix) gestellt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verbreitung

Stumpfnasenaffen leben in Asien, ihr Verbreitungsgebiet ist das südliche China (vor allem Tibet, Sichuan, Yunnan und Guizhou) sowie der Norden Vietnams.

[Bearbeiten] Beschreibung

Die Stumpfnasenaffen haben ihren Namen von den kurzen, kaum aus dem runden Gesicht ragenden Stupsnasen, deren Öffnungen nach vorne gerichtet sind. Es sind relativ bunte Affen mit langem Fell, insbesondere an Schultern und Rücken. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 51 bis 83 cm und eine Schwanzlänge von 55 bis 97 cm.

[Bearbeiten] Lebensweise

Stumpfnasenaffen bewohnen Gebirgswälder bis zu einer Höhe von 4000m, im Winter wandern sie in tiefergelegene Regionen ab. Den Großteil ihres Lebens verbringen sie auf den Bäumen. Sie leben in variablen Gruppen von teilweise 600 Exemplaren zusammen, die sich in Zeiten des Nahrungsmangels (vor allem im Winter) in kleinere Untergruppen aufspalten. Untergruppen bestehen aus 5 bis 75 Tieren und sind meist Haremsgruppen mit nur einem Männchen. Stumpfnasen sind territoriale Tiere, die ihr Revier vor allem mit Geschrei gegenüber anderen verteidigen. Überhaupt kennen sie eine Vielzahl von Lauten, die manchmal von etlichen Tieren gleichzeitig fast chorartig aufgeführt werden.

[Bearbeiten] Nahrung

Die Nahrung dieser Tiere besteht hauptsächlich aus Baumnadeln, Bambusknospen, Früchten und Blättern. Ein mehrkammeriger Magen hilft ihnen bei der Verdauung ihrer Nahrung.

[Bearbeiten] Fortpflanzung

Der Impuls zur Paarung geht vom Weibchen aus. Es nimmt Augenkontakt mit dem Männchen auf und läuft dann ein kurzes Stück weg, manchmal präsentiert sie ihm auch ihren Genitalbereich. Wenn das Männchen Interesse zeigt, was nicht immer der Fall ist, kommt es zur Begattung. Nach rund 200-tägiger Tragzeit kommt im Frühling oder Frühsommer meist ein Jungtier zur Welt. Jungtiere werden mit fünf bis sieben Jahren geschlechtsreif. Über Stillzeit oder Lebenserwartung ist nichts bekannt.

[Bearbeiten] Bedrohung

Die Stumpfnasenaffen gehören zu den bedrohtesten Primaten. Einen Teil davon machte früher die Jagd aus. Das Fell dieser Affen gilt als Heilmittel gegen Rheuma und wurde im chinesischen Kaiserreich zu zeremonieller Kleidung verarbeitet. Heute trägt die Rodung der Wälder die Hauptschuld an der Gefährdung. Von drei der vier Arten leben heute weniger als 1500 Exemplare.

[Bearbeiten] Arten

Nicht in diese Gattung gehört die Pageh-Stumpfnase, die eine eigene Gattung (Simias) bildet.

  • Die Goldstumpfnase (Rhinopithecus roxellana) ist die häufigste und bekannteste Art. Sie ist überwiegend goldgelb gefärbt, Rücken und Schwanz sind dunkelbraun, ein Streifen am Kopf sowie die Schultern. sind schwarz. Das haarlose Gesicht weist eine blaue Färbung auf.. Sie lebt im südlichen China, vorwiegend in den Provinzen Sichuan und Yunnan.
  • In Yunnan und Tibet lebt die Braune Stumpfnase (R. bieti), die sich durch eine schwarzbraune Oberseite und eine weiße Unterseite auszeichnet. An den Schultern hat sie lange, gelbe Haare. Man schätzt, dass nur mehr rund 1500 dieser Tiere leben.
  • Nur im Fanjin-Gebirge in der chinesischen Provinz Guizhou kommt die Weißmantelstumpfnase (R. brelichi) vor. Charakteristisch für sie ist die graubraune Färbung mit weißer Behaarung am Rücken und ein gelber Kopfstreifen. Schätzungen über die Gesamtpopulation belaufen sich auf 800 Tiere.
  • Als einzige Art nicht in China, sondern im nördlichen Vietnam lebt die Tonkinstumpfnase (R. avunculus). Ihre Oberseite ist schwarzgrau und ihre Unterseite weißlich gefärbt. Die kaum mehr als 300 Tiere, die es noch gibt, leben im Nà-Hang-Nationalpark. Sie werden als stark bedroht gelistet.

[Bearbeiten] Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540436456
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899

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