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Stjepan Radić

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Stjepan Radić (*11. Juni 1871 bei Sisak; † 8. August 1928 in Zagreb) war einer der Gründer und bis zu seinem Tode Vorsitzender der Kroatischen Bauernpartei (Hrvatska Seljačka Stranka/HSS).


Stjepan Radić gründete im Jahre 1904 zusammen mit seinem Bruder Antun Radić die Kroatische Volks- und Bauernpartei (Hrvatska Pučka Seljačka Stranka/HPSS, später umbenannt in Kroatische Republikanische Bauernpartei/Hrvatska Republikanska Seljačka Stranka/HRSS und dann in Kroatische Bauernpartei/Hrvatska Seljačka Stranka/HSS). Sie setzten sich zum Ziel, vor allem die Interessen der bäuerlichen Bevölkerung zu vertreten, die damals die Mehrheit der Bevölkerung Kroatiens bildete, jedoch von den etablierten bürgerlichen Parteien kaum beachtet wurde. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hielt sich ihr Erfolg aber zunächst in Grenzen. Bedingt unter anderem durch das in Kroatien-Slawonien damals geltende Zensuswahlrecht konnte sie nur wenige Mandate im Sabor erringen.

Als der Nationalrat der Slowenen, Kroaten ud Serben des vormaligen Österreich-Ungarn im Herbst 1918 die sofortige Vereinigung der südslawischen Länder der ehemaligen Habsburgermonarchie mit dem Königreich Serbien zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen beschloss, stimmte Stjepan Radić als einziges Mitglied des Nationalrates dagegen. Er selbst befürwortete zwar stets eine Zusammenarbeit aller südslawischen so wie aller slawischen Völker, jedoch sollte dabei die Eigenständigkeit der einzelnen Völker gewahrt bleiben. Anstelle einer zentralistischen Monarchie strebte er die Bildung einer Föderation gleichberechtigter südslawischer Republiken an.

Im Laufe des Jahres 1919 propagierte die Kroatische Bauernpartei die Idee einer selbständigen Kroatischen Republik. Unter Berufung auf das vom amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker verlangte sie die Anerkennung eines separaten Selbstbestimmungsrechtes für Kroatien und ebenso für die anderen südslawischen Völker. Im ihrer Ablehnung der serbischen Monarchie Ausdruck zu verleihen, benannte sich die Kroatische Volks- und Bauernpartei in Kroatische Republikanische Bauernpartei (Hrvatska Republikanska Seljačka Stranka/HRSS) um. Sie gewann für ihre Politik die Unterstützung eines großen Teiles der kroatischen Bevölkerung. Dazu trug auch das Verhalten der serbischen Armee in Kroatien bei, die nach der Vereinigung als Ordnungsmacht im Namen des neugebildeten Zentralstaates in Kroatien auftrat, die sich seit dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns ausbreitenden Unruhen gewaltsam unterdrückte und gleichzeitig kroatische Wehrpflichtige für den Kriegsdienst in den südlichen Teilen des neuen Staates rekrutierte, wo sie im Kampf gegen albanische Aufständische stand. Die Vorstellung, kaum nach den Ende des Ersten Weltkrieges schon wieder für einen als fremd empfundenen Monarchen in den Krieg ziehen zu sollen, wirkte auf die Bevölkerung Kroatiens ausgesprochen abstoßend.

Obwohl Stjepan Radić während des Wahlkampfes zeitweise inhaftiert worden war, konnte die Kroatische Republikanische Bauernpartei bei den Wahlen zu Verfassunggebenden Versammlung des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen aus dem Gebiet Kroatien-Slawoniens die absolute Mehrheit der Stimmen gewinnen. Vor dem Ersten Weltkrieg in Kroatien dominierenden politischen Gruppen wurden vollkommen marginalisiert. Diesen ebenso wie die folgenden Wahlsiege interpretierte die Kroatische Republikanische Bauernpartei als plebiszitäre Ablehnung der neugeschaffenen Staatsordnung durch das kroatische Volk. Die Kroatische Bauernbewegung (die Partei und die mit ihr verbundenen Organisationen) sah sich damit als demokratisch legitimierte Vertretung der Kroaten sowohl gegenüber der Belgrader Zentralmacht als auch gegenüber dem Ausland. Die Führungsrolle der Kroatischen Bauernpartei und ihres Vorsitzenden Stjepan Radić mussten auch die übrigen politischen Kräfte Kroatiens angesichts seiner wiederholten Wahlerfolge anerkennen.


Im Juni 1928 wurden Stjepan Radić und vier weitere kroatische Abgeordnete mitten in einer Sitzung des Parlaments in Belgrad von Puniša Račić, einem montenegrinischen Abgeordneten, angeschossen. Račić erschoß außerdem noch Pavle Radić und Đuro Basariček. Fünf Wochen nach dem Attentat erlag Radić seinen Verletzungen.

Ein Portrait von Stjepan Radić findet sich heute auch auf der kroatischen 200 Kuna-Banknote.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Masaryk and the Croats (englisch)

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