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Steinkohle

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Steinkohle, hier:Anthrazit
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Steinkohle, hier:Anthrazit

Steinkohle ist ein schwarzes, festes Sedimentgestein, das durch Carbonisierung von Pflanzenresten (Inkohlung) entstand und zu mehr als 50 Prozent des Gewichtes und mehr als 70 Prozent des Volumens aus Kohlenstoff besteht. Die Steinkohle wird auch „Schwarzes Gold“ genannt. Steinkohle ist ein Energieträger und wird vom Menschen als fossiler Brennstoff und in Kombination mit dem Kohlenstoff zur Stahlproduktion verwendet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehung

Entstehungszeit der Steinkohle ist das Karbon. Entstanden ist sie aus großen Urwaldbeständen, die im Prozess des Absterbens große Mengen Biomasse anhäuften, ähnlich wie in einem Torfmoor zur heutigen Zeit. Diese Ablagerungen wurden teilweise in regelmäßigen Abständen (deswegen gibt es im Steinkohlebergbau meist mehrere Flöze) durch andere Sedimente wie Tone und Sand/Sandsteine abgedeckt. Dadurch wurde das organische Ausgangsmaterial unter Luftabschluss und hohen Drücken und Temperaturen solange verdichtet und umgewandelt, bis ein fester Verbund aus Kohlenstoff, Wasser und unbrennbaren Einschlüssen in Form von Asche entstand. Steinkohle zeichnet sich durch eine schwarze, feste Grundmasse aus, in welcher mitunter Einschlüsse und Abdrücke prähistorischer Pflanzen zu finden sind.

[Bearbeiten] Einteilung

Steinkohlen werden nach der Abnahme von flüchtigen Bestandteilen (Gasen) eingeteilt in:

  1. Flammkohle (40 bis 43 Prozent)
  2. Gasflammkohle (35 bis 40 Prozent)
  3. Gaskohle (28 bis 35 Prozent)
  4. Fettkohle (19 bis 28 Prozent)
  5. Esskohle (14 bis 19 Prozent)
  6. Magerkohle (zehn bis 14 Prozent)
  7. Anthrazit (unter zehn Prozent)

[Bearbeiten] Förderung

Abbau von Steinkohle in einem Flöz in Sprockhövel, Nordrhein-Westfalen, um 1965
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Abbau von Steinkohle in einem Flöz in Sprockhövel, Nordrhein-Westfalen, um 1965
Transport der Steinkohle mit der Eisenbahn nahe Bristol in Großbritannien
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Transport der Steinkohle mit der Eisenbahn nahe Bristol in Großbritannien

Weltweit wurden 2004 etwa 4,6 Milliarden Tonnen Steinkohle gefördert. Die Volksrepublik China (rund 40 Prozent) und die USA (rund 20 Prozent) fördern davon fast zwei Drittel. In Europa liegen die größten Abbaugebiete in Russland, Polen und der Ukraine. Abbaureviere in Deutschland sind zur Zeit das Ruhrgebiet, das Saarland und Ibbenbüren (Anthrazitkohle). Im Aachener Steinkohlenrevier wurde das letzte Bergwerk 1997 geschlossen.

Der Abbau von Steinkohle erfolgt in Deutschland in Bergwerken von bis zu 1750 Meter Teufe. Hereingewonnen wird sie entweder mit dem Kohlenhobel oder dem Walzenschrämlader. In den USA kann Steinkohle im Tagebau in Tiefen von 0 bis 70 Meter gewonnen werden. Daher ist diese Kohle in der Produktion viel billiger und kommt auch in deutschen Kraftwerken häufiger zum Einsatz als heimische Kohle. Damit in Deutschland nicht ausschließlich Kohle aus dem Ausland verstromt wird, existiert die Steinkohlesubvention.

Förderung von Steinkohle (2004)
Rang Land Förderung
(in Tsd. t)
Rang Land Förderung
(in Tsd. t)
1 VR China 1.910.000 11 Kanada 54.419
2 USA 932.500 12 Kolumbien 53.693
3 Indien 382.137 13 Vietnam 26.820
4 Australien 298.000 14 Deutschland 25.872
5 Südafrika 253.510 15 Großbritannien 25.096
6 Russland 179.000 16 Nordkorea 16.300
7 Indonesien 108.539 17 Tschechien 14.648
8 Polen 101.230 18 Spanien 12.349
9 Kasachstan 82.930 19 Mexiko 12.035
10 Ukraine 81.000 20 Venezuela 8.107

Quelle: United States Geological Survey

Für eine ausführlichere Tabelle der Produktionsländer siehe Kohle/Tabellen und Grafiken.

[Bearbeiten] Nutzung

Steinkohle wird überwiegend als fester Brennstoff benutzt, um Wärme durch Verbrennung zu erzeugen. Dabei entstehen Kohlendioxid, Wasserdampf und andere Gase wie Schwefeldioxid. Um elektrische Energie zu erzeugen, wird mittels der Wärme Wasserdampf erzeugt, der wiederum Turbinen antreibt. Um zu vergleichen, welche Energiemenge mit welcher Kohle gewonnen werden kann, bedient man sich meist der Steinkohleeinheit. Ein großer Teil der Kohle wird auch zur Gewinnung von Koks eingesetzt. Koks wird als Brennstoff und als Reduktionsmittel bei der Eisenproduktion in Hochöfen eingesetzt.

[Bearbeiten] Umweltprobleme

Steinkohlekraftwerk Rostock
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Steinkohlekraftwerk Rostock

Bei der Verfeuerung von Steinkohle entsteht klimaschädliches Kohlendioxid. Die Kohlendioxid-Freisetzung ist prinzipbedingt und kann nicht verhindert werden, sondern nur durch einen besseren Wirkungsgrad der Kraftwerke und dadurch geringeren Kohleverbrauch in Maßen reduziert werden.

Das Schwefeldioxid, das bei der Verbrennung von Steinkohle entsteht, ist mitverantwortlich für den Sauren Regen. Bei modernen Steinkohlekraftwerken werden die Abgase in Rauchgasentschwefelungsanlagen von Schwefeldioxid, durch katalytische oder nichtkatalytische Entstickung von Stickoxiden und in elektrischen Abscheidern von Staub gereinigt.

[Bearbeiten] Vorräte

Die weltweiten Vorräte werden nach Angaben der Vereinten Nationen auf 5980 Milliarden Tonnen geschätzt. Davon gelten 2600 Milliarden Tonnen als gesicherte Ressourcen und 3380 Milliarden Tonnen als vermutete Reserven. Die meisten Vorräte liegen in Russland (28 Prozent), in den USA (zwölf Prozent) und der Volksrepublik China (zehn Prozent).

Von den deutschen Steinkohlevorräten gelten rund 24 Milliarden Tonnen als gewinnbar. Angesichts einer aktuellen Förderquote von 25,7 Millionen Tonnen (2004) ergibt sich eine theoretische Reichweite von über 900 Jahren. Aufgrund ungünstiger geologischer Bedingungen ist zur Zeit jedoch nur ein Teil dieser Vorräte international wettbewerbsfähig förderbar. Vertreter der deutschen Kohlewirtschaft beziffern deshalb unter Beibehaltung der derzeitigen Fördermengen die Reichweite der deutschen Kohle auf etwa 400 Jahre.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary: Kohle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Commons: Kohle – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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