Stein am Kocher
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Stein am Kocher ist ein Ort in Baden-Württemberg, der zu Neuenstadt am Kocher gehört.
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[Bearbeiten] Geografie
Stein am Kocher liegt außerhalb von Neuenstadt im Kochertal, zur Gemarkung gehören ebenfalls der Lobenbacher Hof und der Buchhof.
[Bearbeiten] Geschichte
Eine Kirche in Stein wurde erstmals 1090 erwähnt. Stein wurde 1335 von den Herren von Weinsberg an Kurmainz verkauft, die es den Weinsbergern 1367 erneut zu Lehen auftrugen. Die Weinsberger hatten hier vermutlich eine Burg an Stelle der heutigen Kirche, ein Pfründehaus und eine Kapelle. Der Ort gelangte 1549 an die Herren von Gemmingen, die 1580 das Wasserschloss Presteneck errichteten.
1782 wurde das Weinsbergsche Pfründehaus abgerissen und an seiner Stelle das barocke Pfarrhaus erbaut.
Bei der Mediatisierung der Regionalfürstentümer gelangte Stein zum Großherzogtum Baden und war damit, im Gegensatz zu den anderen Teilen der heutigen Stadt Neuenstadt, bis zu seiner Eingemeindung Teil des Landkreises Mosbach.
1871 erwarb die Gemeinde ein 1852 von Abraham Gumbel erbautes Haus und nutzte es künftig als neues Rathaus. Gegenüber des Rathauses wurde ein Kriegerdenkmal zu Ehren der Kriegsteilnehmer 1870/71 errichtet. Im späten 19. Jahrhundert wurde auch die verfallene Weinsbergsche Burg vollends abgetragen und an ihrer Stelle 1884 die neogotische Pfarrkirche als Fortführung der Burgkapelle errichtet.
1961 wurden rund 1230 Einwohner gezählt. 1970 erwarb das Land Baden-Württemberg Schloss Presteneck und hat es 1976–81 umfassend saniert.
[Bearbeiten] Jüdische Gemeinde
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden auch Juden in Stein angesiedelt, die hier eine Synagoge errichteten. Um 1840 hatte die jüdische Gemeinde mit rund 130 Personen ihren höchsten Stand, durch Auswanderung und Landflucht ging die Gemeindegröße allerdings schnell stark zurück. 1875 waren es nur noch rund 50, 1900 noch 15 Personen. Die Synagoge wurde 1935 verkauft und im April 1945 durch Kampfhandlungen zerstört.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Schloss Presteneck, renaissancezeitliches, dreiflügeliges Wasserschloss von 1579–83, saniert 1976–81, mit prunkvollem Gemmingenschem Wappen über dem Haupttor, historischem Torhaus und Wirtschaftsgebäude von 1579.
- Pfarrkirche Heilig Kreuz, 1884 im Stil der Neogotik erbaut
- Marienkapelle (Friedhofskapelle), geht als Bethusel des Conrad von Weinsberg auf das Jahr 1382 zurück, erneuert 1685 und 1750. Nach Beschädigung 1945 nur noch als Lagerraum genutzt, saniert 1999, dient seit 2001 wieder kirchlichen Zwecken
- Pfarrhaus von 1782
- Rathaus von 1852, gegenüber Kriegerdenkmal
- Historisches Gasthaus „Lamm“ mit Saalbau um 1900
 Gemmingensches Wappen an Schloss Presteneck |
 Torhaus Schloss Presteneck |
 Heiligkreuzkirche |
 Marienkapelle |
 Pfarrhaus von 1782 |
 Rathaus |
 Kriegerdenkmal |
 Gasthaus Lamm |
Koordinaten: 49° 16′ N, 09° 18′ O
