Staufreies Hessen 2015
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Das Projekt Staufreies Hessen 2015 ist eine mittelfristig angelegte Strategie der Stauvermeidung des Bundeslandes Hessen. Es handelt sich um die Kombination unterschiedlicher Verkehrsmanagementsysteme.
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[Bearbeiten] Ziele
Die hessische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2015 Hessen staufrei zu machen. Aufgrunde des erwarteten hohen Wachstums des KFZ-Verkehrs reicht es nicht mehr aus, Autobahnen zu vergrößern.
[Bearbeiten] Maßnahmen
[Bearbeiten] Baustellenmanagementsystem (BMS)
Das Land Hessen implementierte im September 2003 als erstes Bundesland ein Baustellenmanagementsystem, das in mehreren Schritten ausgebaut wird.
In der ersten Ausbaustufe des BMS werden alle auf Autobahnen vorgesehenen Baustellen elektronisch erfasst. Die Tagesbaustellen werden einer verkehrlichen Bewertung unterzogen. Hierzu werden die Auswirkungen auf den Strassenverkehr abgeschätzt. Die so ermittelten voraussichtlichen Stausstunden werden durch eine zeitliche Optimierung der Baumaßnahmen minimiert. Dies erfolgt manuell oder mit im System hinterlegten Regeln (z. B. „keine Tagesbaustellen im Rhein-Main-Gebiet während der IAA“).
Teil des BMS ist auch eine automatisch Koordinierung der verwaltungsinternen Abstimmungsprozessezur Beschleunigung der Maßnahmen.
In den weiteren Ausbaustufen ist die Bewertung von Dauerbaustellen sowie die Bewertung der Baumaßnahmen im Netzzusammenhang vorgesehen.
[Bearbeiten] DIANA
Kern des Projektes ist die Einführung des Verkehrsinformationssystems "Dynamic Information And Navigation Assistance" (DIANA). Hierbei sollen durch mobil erhobene Verkehrsdaten (FloatingCarData, FCD) verbesserte Verkehrsinformationen bereitgestellt werden.
Zum Projektstart 2005 wurden 100 Fahrzeuge mit DIANA ausgestattet. Das permanente Übersenden von zeitnahen Daten direkt aus den DIANA-Fahrzeugen an die hessische Verkehrszentrale über die Verkehrssituation auf der Strecke, die das Fahrzeug zurücklegt, ermöglicht eine schnellere und exaktere Erfassung der aktuellen Verkehrslage. Die so ermittelten Daten ergänzen die Verkehrslageerfassung auf Autobahnen in Hessen an ortsfesten Messquerschnitten mit Hilfe von Induktionsschleifen oder Radarsensoren.
Diese Informationen werden verarbeitet und für die Erstellung einer dynamische Zielführung genutzt. Die DIANA-Teilnehmer werden so beispielsweise rechtzeitig vor Staus auf ihrer Strecke gewarnt werden und bekommen eine Alternativroute angeboten.
[Bearbeiten] Dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen (dWiSta)
Wesentlich für die Stauvermeidung ist der Einsatz von Verkehrsbeeinflussungsanlagen, d.h. die dynamische Steuerung des Kraftfahrzeugverkehrs je nach aktueller Verkehrslage.
Während bisher überwiegend substitutive Wechselwegweiser mit mechanischen Drehprismen zum Einsatz kamen, sollen künftig dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen (dWiSta) mit moderner LED-Technik zum Einsatz kommen.
Solche Anlagen wurden bereits auf der A66 sowie der A3 eingesetzt. Das Besondere an diesen Anlagen ist, dass durch die Angabe der Staugründe sowie der (verlängerten) Reisezeiten eine höhere Akzeptanz der Verkehrsbeeinflussungsanlage erreicht werden kann.
[Bearbeiten] Temporäre Nutzung der Standstreifen
Seit der Änderung der Straßenverkehrsordnung am 1. Januar 2002 ist die temoräre Freigabe des Standstreifens möglich. Dieses Instrument wird in Hessen bereits auf 50 km Strecke (Stand Mitte 2006) genutzt. Weitere Strecken sind in Vorbereitung.
Zur Sicherheit erfolgt eine Videoüberwachung, um die Freigabe des Standstreifens aufzuheben, wenn Kraftfahrzeuge liegen bleiben. Die Zahl der Unfälle ist durch dieses Verfahren sogar gesunken, da der verbesserte Verkehrsfluss die Zahl von Risikosituationen vermindert.
Die Kapazität der Autobahnen konnte durch die Freigabe des Seitenstreifens um ca. 25 % (bei drei regulären Fahrtstreifen) gesteigert werden.
[Bearbeiten] Aktivitäten anderer Bundesländer
Auch in anderen Bundesländern wurden Teilaspekte des hessischen Programms angegegangen. Insbesondere der Aufbau von Verkehrsinformationssystemen wird in einigen Bundesländern angegangen.
- Das Projekt BAYERNINFO realisierte den Aufbau eines überregionalen Verkehrsinformationssystems. Dort erfolgt eine dynamische Verkehrsanalyse und -prognose sowie die Erstellung aktuelle Verkehrslageberichte und Fahrplanauskünfte für Bayern. In Verbindung mit dem Ausbau der elektronischen Fahrplanauskunft EFA zu einem bayernweiten aktuellen Auskunftsystem für den öffentlichen Verkehr, der Realisierung des Internetauftritts "Bayernnetz für Radler" mit ca. 100 Radwegen (Netzlänge ca. 7.300 km), wurde ein Verkehrsmittelübergreifendes Informationsystem geschaffen.
- In Nordrhein-Westfalen wurde mit dem Projekt "Ruhrpilot" ein vergleichbares Angebot geschaffen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Staufreies Hessen 2015 auf der Seite des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
- Infos zu "DIANA" beim Projekt "staufreies Hessen 2015"
- Funktionsweise des Baustellenmanagementsystems (BMS)