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Stadtbibliothek Mainz

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Eingang der Stadtbibliothek
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Eingang der Stadtbibliothek

Die Stadtbibliothek Mainz zählt mit knapp 600.000 Bänden zu den traditionsreichsten und bedeutendsten kommunalen wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands. Ihre Anfänge reichen in das Jahr 1477 zurück.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der wissenschaftliche Teil der Stadtbibliothek ging aus der Bibliothek der Kurfürstlichen Universität zurück, die im Zuge der Revolutionskriege 1798 durch die französische Regierung aufgehoben wurde. Den größten Teil ihrer älteren Bücher verdankt die Stadtbibliothek den Bibliotheken der 1773 aufgelösten Mainzer Niederlassung der Jesuiten sowie der 1781 aufgehobenen drei reichsten Klöster der Stadt, Kartause, Reichklara und Altmünster. Aufgrund dieser Quellen liegt der deutliche Themenschwerpunkt der Altbestände auf den Fächern Theologie, Philosophie, Geschichte, Jura und Philologie.

Durch Verfügung des französischen Innenministers Champagny, die am 5. Oktober 1805 in Mainz eintraf, ging die komplette Bibliothek der aufgehobenen Klöster und der Bestand der alten Universitätsbibliothek in den Besitz der Stadt Mainz über, unter der Bedingung das die Stadt die Kosten der Unterhaltung derselben und die Gehalte der Beamten bestreitet. [1]

La Bibiothèque de Mayence est mise à la disposition de la commune. [2]
Die Bibliothek von Mainz wird der Gemeinde zur Verfügung gestellt.

In der nachfolgenden Zeit war die Bibliothek in verschiedenen Gebäuden untergebracht. Der Standort der Bibliothek zu kurfürstlicher Zeit seit 1744 bis in die Jahre 1842/45 war die Burse am Neubrunnenplatz. Anschließend wurde die Bibliothek bis zum Jahr 1912 in das Kurfürstliche Schloss verlegt.

Karl Göttelmann verhalf 1912 mit dem Bau eines eigenen Bibliotheksgebäudes in der Rheinallee dem Jugendstil in Mainz zum Durchbruch, die Finanzierung beruhte auf Überschüssen der Sparkasse.

[Bearbeiten] Sammlungen

Aus Schenkungen und Nachlässen stammen Sondersammlungen wie die Produktion des Kinderbuch-Verlages Joseph- Scholz, Mainz - Mal- und Bilderbüchern, Kinder- und Jugendbüchern, die von bedeutenden Illustratoren der Zeit gestaltet wurden -, die ornithologische Büchersammlung des Mainzer Kaufmanns Jakob Moyat (1861 - 1933) - eine umfassende Büchersammlung mit ca. 1200 Titeln aus allen Bereichen der Ornithologie- oder das Peter-Cornelius-Archiv mit verschiedenen Materialien aus dem musikalischen und literarischen Werk des Mainzer Dichters und Komponisten.

Eine Sammlung von Mainzer Zeitungen, deren Erscheinen bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht, kann auf Filmen eingesehen werden.

[Bearbeiten] Herausragende Kostbarkeiten

Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek besitzt einen umfangreichen Bestand an alten Drucken und mittelalterlichen Handschriften. Die Altbestände der Bibliothek spiegeln die Entwicklung der Druckgeschichte in der Gutenbergstadt seit der Inkunabelzeit wider und sind Ausdruck der spätmittelalterlichen klösterlichen und universitären Geistigkeit und Bildung.

[Bearbeiten] Raritäten

Künstlerisch oder druckgeschichtlich besonders wertvolle und seltene Druckwerke, Erstausgaben und Widmungsexemplare sowie schützenswerte Einbände, Drucke mit Einbandmakulatur und bibliophile Drucke, sind die Kleinodien der Bibliothek. Sie werden daher als Rarasammlung besonders aufbewahrt. Im historischen Lesesaal können Exemplare aus der Rarasammlung, ebenso wie die Handschriften, unter Aufsicht eingesehen werden.

[Bearbeiten] Handschriften

Die Stadtbibliothek weist etwa 1250 Handschriften nach, von denen zwei Drittel aus dem Mittelalter stammen. Diese überwiegend spätmittelalterlichen Gebrauchshandschriften stammen aus der Bibliothek der Mainzer Kartause.

[Bearbeiten] Inkunabeln

Der größte Teil der Mainzer Inkunabeln befindet sich seit 1962 als Dauerleihgabe im Gutenberg-Museum und wird dort betreut und erforscht.

[Bearbeiten] Gebäude

Die Stadtbibliothek ist ein Jugendstil Gebäude in Mainz. Der viergeschossige Bau wurde bis 1912 an der Rheinallee errichtet, am Ufer des Rheins westlich der Theodor-Heuss-Brücke. Das Protektorat übernahm der kunstsinnige Großherzog Ernst Ludwig von Hessen. Die kupferbeschlagene Eichentür ist das erste Glanzlicht des Gebäudes. Über der Türe ist eine Halbplastik Johannes Gutenbergs, da das Gebäude bis zum Bau des Gutenberg-Museums auch dessen Exponate beherbergte. Der Giebel wird von vier Säulen getragen.


Auf einer Grundfläche von x m² bietet die Stadtbibliothek ab 1912 einer Sammlung von rund 600.000 Bänden Platz, die bislang auf verschiedene Orte im Stadtgebiet verteilt waren.


[Bearbeiten] Heute

Die Mainzer Stadtbibliothek gliedert sich heute in die wissenschaftliche Stadtbibliothek am alten Standort und die öffentliche Bücherei Anna Seghers mit ihrer Zentrale in den Bonifatiustürmen, sowie fünf Stadtteilbüchereien. Beide Zweige verfügen über moderne Datenbankrecherchesysteme.

Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek hält derzeit etwa 2000 Periodika, Zeitungen und Zeitschriften, wovon ca. 400 im Auskunftsbereich systematisch geordnet in Fächern ausliegen.

Die Stadtbibliothek sammelt Regionalliteratur über Mainz und Rheinhessen - alles, was an Gedrucktem zu Mainz und der Region Rheinhessen erschienen ist und erscheint, so auch Schriften über die rechtsrheinisch gelegenen ehemaligen Stadtteile von Mainz oder über die Territorien des Mainzer Kurfürstentums. Unterstützt wird diese regionale Sammeltätigkeit durch das Pflichtexemplargesetz, das die Ablieferung von Veröffentlichungen aus der Region Rheinhessen vorschreibt.

[Bearbeiten] Förderer

1994 wurde die Mainzer Bibliotheksgesellschaft e.V. von engagierten Mainzer Bürgerinnen und Bürgern gegründet. Diese hat sich zur Aufgabe gemacht, Stadtbibliothek und Öffentliche Bücherei - Anna Seghers - zu fördern, deren Literaturangebot zu verbessern, Veröffentlichungen und Veranstaltungen zu unterstützen. So können z.B. Buchpatenschaften übernommen werden.

[Bearbeiten] Literatur

  • Annelen Ottermann, Stephan Fliedner (Hrsg.): 200 Jahre Stadtbibliothek - Festschrift anlässlich des Jubiläums
Wiesbaden, Harrassowitz in Kommission, 2005.

400 S., davon 16 Farbtafeln; Fadenheftung. ISBN 3-447-05202-3. Frau Annelen Ottermann, M.A., ist die Leiterin der Abteilung Handschriften, Rara, Alte Drucke, Bestandserhaltung der Stadtbibliothek Mainz.

  • Akten-Findbuch des Stadtarchivs zur Mairie und Munizipalverwaltung Mainz 1798-1814 (Findbuch zum Aktenbestand aus der napoleonischen Zeit von Mainz in gedruckter Form)
Band 103 der Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. ISBN 3-931014-66-5
Verzeichnis der 1300 Akten, die in der Zeit von 1798-1814 in der damaligen Mainzer Stadtverwaltung entstanden

[Bearbeiten] Quellen

  1. Karl Georg Bockenheimer, Geschichte der Stadt Mainz während der zweiten französischen Herrschaft 1798 - 1814, Mainz, Kupferberg 1890, 8°, VI (I) Seite 416
  2. Matthias Dietz-Lenssen, Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte; Hrsg.: Stadt Mainz; Verlag gzm Grafisches Zentrum Bödige Mainz, Heft 4/2005 Seite 110-112

[Bearbeiten] Weblinks

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