Sprossvokal

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Der Sprossvokal (auch: Anaptyxe < griech. anaptyxis 'Entfaltung') ist eine Unterkategorie der Lauteinschaltung (siehe auch Sonor), also eine Methode, um durch Änderung der Silbenstruktur die Aussprache zu erleichtern. Der dazwischengeschobene Laut ist in diesem Falle der Svarabhakti-Vokal (sanskr: 'der Vokal aus der mittleren Reihe').

Der Sprossvokal ist im Deutschen selten.

Beispiele:

  • du darfst [du darefsth] (im Affekt)
  • rhein. doref für 'Dorf' oder berlinisch raues für 'raus' (Dialekt)

Sprossvokale finden sich vermehrt bei Auszubildenden im DaF-Unterricht (Deutsch als Fremdsprache), deren Muttersprache eine weniger komplexe Phonotaktik hat. Typischerweise ist anfangs zu beobachten, dass die Schüler versuchen, durch Einschiebung von Sprossvokalen gehäufte Konsonanten leichter sprechbar zu machen.

Beispiele:

  • [sturumpef] für 'Strumpf'
  • [sanapes] für 'Schnaps'

Es ist durchaus möglich, dass eine Anaptyxe in ein neu entstehendes Wort übernommen wird, z.B. "kurusch" (türkische Währungseinheit) aus "Groschen".

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