Spitzenschuhe

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Spitzenschuhe sind Schuhe für den Ballett-Tanz. Mit Spitzenschuhen kann (im Gegensatz zu Schläppchen) auf den (gestreckten) Zehenspitzen getanzt werden (Spitzentanz). Der Spitzentanz, der seinen Ursprung im Romantischen Ballett hat, ist - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - der Tänzerin vorbehalten.

Der versteifte vordere Teil des heute gebräuchlichen Spitzenschuhs umfasst eng anliegend den Vorderfuß der Tänzerin und schafft für die Zehenspitzen eine ebene Standfläche. Die verstärkte Sohle des Spitzenschuhs stützt den Fuß so, dass die Tänzerin ihr Körpergewicht über den gewölbten Spann tragen und über der Standfläche ausbalancieren kann.

Um professionell und gefahrlos mit Spitzenschuhen tanzen zu können, müssen die Füße durch ein geeignetes Balletttraining unter fachkundiger Leitung über mehrere Jahre hinweg systematisch vorbereitet und gestärkt werden.

Die Form und die Ausführung des Spitzenschuhs hat sich in den vergangenen 150 Jahren stark verändert. Auffällig ist vor allem, dass die Standfläche erheblich breiter geworden ist, so dass die im Romantischen Ballett angestrebte Illusion des Schwebens über dem Boden nicht mehr vollkommen erreicht wird. Andererseits ermöglicht der heute gebräuchliche Spitzenschuh Schrittkombinationen und Bewegungen auf Zehenspitzen, die mit den Schuhen der Marie Taglioni undenkbar waren.

Im Idealfall sitzen Spitzenschuhe eng wie eine zweite Haut am Fuß. Wie man den zum eigenen Fuß passenden Spitzenschuh findet, wird in der Literatur beschrieben (siehe unten), ausprobieren muss es aber jeder selbst. Viele professionelle Tänzerinnen tragen auf Maß gefertigte Spitzenschuhe. Aber auch in diesem Fall gilt, dass ein hoher Aufwand an Zeit und Arbeit investiert werden muss, ehe Spitzenschuhe so geschmeidig sind und so am Fuß sitzen, dass sie bei einer Ballett-Aufführung getragen werden können.

Es gibt in der Literatur (siehe unten) eine Vielzahl von "Rezepten", wie man Bänder und Gummibänder an Spitzenschuhen befestigt oder den vorderen Teil des Schuhs (engl. "box") flexibel macht. Auch hier gilt, dass jede Tänzerin die für sie beste Lösung selbst durch Probieren finden muss.

In der Vergangenheit tanzten ausschließlich Frauen auf Spitze, doch seit einigen Jahren gibt es auch Spitzenschuhe in Herrengrößen.

Historische Spitzenschuhe in Museen:

• von Fanny Elßler - Landesmuseum Eisenstadt (Burgenland/Österreich)
• von Lucile Grahn - Deutsches Tanzarchiv Köln
• von Marie Taglioni - Bibliothek der Pariser Oper

[Bearbeiten] Literatur:

• Angela Reinhardt, Der passende Spitzenschuh, Tipps & Tricks für Kauf, Tuning und Pflege, http://www.Spitzenschuh-Tipps.de, Henschel-Verlag, Berlin, 2005. ISBN 3-89487-525-9
• Esther Juon, Pointe shoe secrets, Brighton, UK, 1995.
• Janice Barringer - Sarah Schlesinger, The pointe book, shoes, training & technique, A Dance Horizons Book, Princeton Book Company, Pennington, NJ, USA, 1991.