Spielhalle
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Als Spielhalle werden Einrichtungen bezeichnet, in denen dem Kunden verschiedene Arten von Spielautomaten und Videospielen angeboten werden. Normalerweise bezahlt der Kunde jeweils mehrere Spielversuche einzeln, indem er eine oder mehrere Münzen in das entsprechende Gerät einwirft.
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[Bearbeiten] Spiele
Manche Spiele werden nur zum Spaß gespielt (Unterhaltungsgerät), während bei anderen ein Geldbetrag zum Gewinn aussteht (Geldspielgerät). Diejenigen Spiele, die lediglich zum Zeitvertreib dienen, sind dementsprechend komplexer, spannender, zeitaufwändiger und/oder interessanter als solche, die wegen des Gewinns gespielt werden.
[Bearbeiten] Geldspielautomaten
Der Spielablauf der Geldgewinn-Glücksspiel-Geräte ist in Deutschland gesetzlich in einer Spielverordnung geregelt und begrenzt die Gewinn- und Verlustmöglichkeiten des Spielers, zum Beispiel durch Höchsteinsatz (20 Eurocent pro Spiel) und Mindestspieldauer (5 Sekunden). Die Einhaltung der technischen Vorschriften wird von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) überwacht.
Automatengeräte in staatlichen Casinos erlauben weitaus höhere Maximaleinsätze (mehrere Euro pro Spiel). Die Spieldauer ist erheblich kürzer, die Gewinn-/Verlustmöglichkeiten erheblich höher. Im Gegensatz zu Spielcasinos ist die Atmosphäre in Spielhallen meist weniger edel, die Kunden besitzen in der Regel ein geringeres Barvermögen. Auch eine Kleiderordnung, wie in Casinos vorgeschrieben, ist unüblich.
[Bearbeiten] Arcade-Spiele
Bekannte Videospiele haben ihren Ursprung aus der Spielhalle, z.B. Night Driver,Space Invaders, Pac-Man, Dig Dug, Frogger, Jungle Hunt, Donkey Kong, Outrun, Afterburner, Asteroids. Die bekannten Hersteller von Videospielen waren/sind Namco, SEGA, Atari, Taito, Nintendo.
Heutige Arcade-Videospiele kommen in der Regel alle aus den japanischen Spielhallen und erscheinen wenn überhaupt in Deutschland nur als Umsetzungen für Spielkonsolen wie Sonys PS2, Microsofts Xbox oder Nintendos GameCube. Vor allem die SEGA Dreamcast war bekannt für ihre viele Spielhallen-Umsetzungen, da die identische Hardware auch in den Spielhallen-Automaten verbaut waren.
[Bearbeiten] Mechanische Spiele
Vor den Arcade-Automaten gab es hauptsächlich Flipperautomaten und andere elektromechanische Spielautomaten, die es auch heute noch gibt. Bei vielen Spielen kann der Spieler auch seine Geschicklichkeit und das Reaktionsvermögen mit anderen messen. Beispiele für elektromechanische Spiele sind:
- Whac-A-Mole (Maulwürfe, die aus Löchern kommen mit einem Hammer treffen)
- MotoPolo (Ballspiel mit zwei Motorrädern)
- Spielzeugautomat (sogenannte Greifer)
- mechanische Lightgun-Spiele wie Twin Skeet Shoot
[Bearbeiten] Weitere Spiele
Zudem werden häufig auch weitere Spiele angeboten, insbesondere
- Billard
- Air Hockey
- Tischfußball (Kicker)
- elektronisches Dartspiel und
- elektronisches Roulette und Poker.
[Bearbeiten] Spielsucht
In den 80er Jahren gab es in Deutschland viele Kneipen, welche für ihre Gäste zahlreiche Spielautomaten aufgestellt haben. Für viele Kneipeninhaber war dies eine gute zusätzliche Einnahmequelle, bei Jugendliche bestand schnell eine Suchtgefahr (die es heute bei Online-Spielen auch wieder gibt) was auch ein Grund war, warum sie wieder aus den Gaststätten/Kneipen verschwanden. Ein weiterer Grund war das Aufkommen von Spielkonsolen und Heimcomputer, welche die teuren Spielhallenautomaten zunehmend verdrängten.
[Bearbeiten] Situation im Ausland
In Japan haben Spielhallen einen andern Stellenwert als z.B. in Deutschland, dort ist der Gang in eine Spielhalle eher mit einem Gang in ein Kino oder ins Theater gleich zu setzen, die ganze Familie vergnügt sich vor diversen Arcade-Spielen und erfreut sich an interaktiven Videospiel-Automaten mit Tanzmatte (Dance Dance Revolution) oder mit Samba-Rassel (Samba de Amigo), auch sogenannte Karaoke-Kabinen und Pachinko-Hallen findet man dort zuhauf.
Im europäischem Ausland findet man häufig auch Glücksspiele wie zum Beispiel Münzschieber und einarmige Banditen.