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Spiegelau

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Wappen Karte
Wappen von Spiegelau
Spiegelau
Deutschlandkarte, Position von Spiegelau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Freyung-Grafenau
Koordinaten: Koordinaten: 48° 55′ N, 13° 22′ O 48° 55′ N, 13° 22′ O
Höhe: 734–820 m ü. NN
Fläche: 40,42 km²
Einwohner: 4112 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km²
Postleitzahl: 94518
Vorwahl: 08553
Kfz-Kennzeichen: FRG
Gemeindeschlüssel: 09 2 72 149
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeinde Spiegelau
Konrad-Wilsdorf-Str. 5
94518 Spiegelau
Webpräsenz:
Bürgermeister: Josef Luksch (SPD)

Spiegelau ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes.

Es existieren folgende Gemarkungen: Oberkreuzberg, Klingenbrunn

[Bearbeiten] Geschichte

Spiegelau einst und heute - ein kurzer Überblick

Der Ursprung Spiegelaus führt uns zurück ins 15. Jahrhundert, wo inmitten der Waldwildnis Glasmacher in einer kleinen Glashütte das kostbare Glas erschmolzen und bearbeiteten. Hier am Zusammenfluss der Schwarzach und der großen Ohe war ein günstiger Platz für die Glasproduktion.

Zum Glasmachen braucht man Quarz, Pottasche, Kalk und Heizmaterial. Quarzlagerstätten waren in der Nähe. Holz als Lieferant von Pottasche und Heizenergie war genug vorhanden, ja sogar der eigentliche Grund für die Ansiedlung der Glasmacher. Kalk wurde von weiter her beschafft.

Schon 1521 wird die Glashütte Spiegelau urkundlich erwähnt und im Jahr 1568 in der ”Karte von Bayern” des Philipp Apian als Spiegelfabrik eingezeichnet. Nach fast einem Jahrhundert wird der nutzbare Baumbestand in der unmittelbaren Nähe geringer. Die Glashütte zieht um. Das Herrenhaus, die Landwirtschaft, das Brauhaus und alles was zu einem ordentlichen Glashüttengut gehört, steht jetzt in Klingenbrunn. Es wird still um Spiegelaumühle, wie das Anwesen jetzt genannt wird.

Die “eigentlichen” Glashütten, die Fabrikationsstätten mit den Schmelzöfen stehen “im Oxenkopf”, in Althütte und Neuhütte und werden z.T. wechselweise betrieben, während das Hüttengut immer in Klingenbrunn verbleibt.

Erst im 19. Jahrhundert gibt es in Spiegelau selbst wieder eine Glashütte. Der Forst gehört inzwischen dem Staat bzw. dem Königreich Bayern. Straßen und Eisenbahnanschluss machen den Ort wirtschaftlich interessant. Industrielle aus Bayern und Sachsen errichten in Spiegelau Fabriken für Glas- und Holzverarbeitung. Die Produktpalette reicht von Glaswaren aller Art, Spiegeln, Holzspielzeug, Holzdraht, Jalousien, Pappeartikeln bis zu Zündholzrohlingen. Nach der Jahrhundertwende geht der Aufschwung weiter. 1901 wird die evangelische, 1916 die katholische Kirche eingeweiht. Für den Transport des reichlich vorhandenen Holzes wird eigens eine Schmalspurbahn, die Spiegelauer Waldbahn, gebaut. Der Ort erhält eine Hochdruckwasserleitung und die elektrische Straßenbeleuchtung wird eingeführt. Sieben Industriebetriebe geben 600 Menschen Arbeit.

Spiegelau, zunächst Ortsteil von Oberkreuzberg, dann von Klingenbrunn, beginnt die älteren und zunächst auch größeren Orte der Umgebung zu überholen. Eine Namensänderung und die Gemeindegebietsreform sorgen dafür, dass Spiegelau zum Hauptort wird und diese Gemeinden heute Ortsteile der neu entstandenen Großgemeinde sind.

Aber nicht nur die Industrie wächst. Es kommen auch die ersten Sommerfrischler um die wunderschöne Umgebung und die endlosen Wälder zu genießen. Der Fremdenverkehrsort Spiegelau ist geboren. Ruhe, Natur und Gastlichkeit ziehen auch damals die Reisenden an. In der Nachkriegszeit wächst der Ort weiter und wird zu einem Zentrum der Glaskunst, dessen Erzeugnisse in aller Welt bekannt und gefragt sind.

Die Holzindustrie erlebt wieder einen Aufschwung. Sie fertigt von Rohprodukten bis hin zu Fertighäusern fast alles. Aber der übermächtigen Konkurrenz vor allem aus dem Osten ist man auf die Dauer nicht gewachsen. Zwei holzverarbeitende Betriebe müssen aufgeben. Selbst das staatliche Sägewerk (einmalig in Bayern!) muss im Sommer 1999 den Betrieb einstellen.

Auch die Spiegelauer Kristallglasfabrik gerät zunächst ins Trudeln. Erst dem neuen Eigentümer gelingt es, den Betrieb zu konsolidieren und wieder zu einer Attraktion des Ortes werden zu lassen. Bei einer der angebotenen Hüttenführungen kann man die Herstellung des Spiegelauer Echtkristallglases am umweltfreundlich mit Erdgas beheizten Glasofen bestaunen. Im September 2004 übernimmt Georg Riedel aus Kufstein in Tirol zu 100% den Nachtmann-Konzern, zu dem auch die Spiegelauer Glashütte gehört. Damit ist wieder einmal innerhalb geschichtlich kurzer Zeit ein Wechsel des „Glashüttenherrn“ erfolgt.

Bundeskanzler Kohl eröffnet 1997 in Spiegelau die Glasstraße. Diese neue deutsche Ferienstraße führt von Neustadt an der Waldnaab über Spiegelau bis nach Passau und zeigt die Vergangenheit und Gegenwart des Glases entlang dieser Fahrtroute.

Es ist jedoch nicht nur das Glas, das Spiegelaus Geschichte so entscheidend beeinflusst hat. Spiegelau hat etwas im Überfluss, was viele Menschen oft vergeblich suchen. Am Fuße des zweithöchsten Berges des Bayerischen Waldes, des Großen Rachel gelegen, inmitten des größten zusammenhängenden Waldgebietes Mitteleuropas, findet man Ruhe, gute Luft, weitgehend unberührte Natur, Wälder soweit das Auge blickt. 1970 wird hier der erste deutsche Nationalpark gegründet. Die weitgehend vom Menschen zurückgedrängte Natur soll hier noch ein kleines Rückzugsgebiet haben, in der sie sich selbst ohne menschliche Eingriffe entwickeln kann. Die Lage Spiegelaus als Tor zum Nationalpark sowie die vielen Möglichkeiten der Erholung in der Natur ziehen Jahr für Jahr viele Feriengäste aus aller Welt an. Was für die ersten Besiedler der Wildnis am Fuße des Rachel noch täglicher Überlebenskampf war, dient heute vielen Menschen als Ort der Ruhe und Erholung.

Quellen: Hermann Beiler, Kleine Spiegelauer Geschichte, Spiegelau 1998, vergriffen

Hermann Beiler, Grob Glaswerck und gemeine Waldgläser, Spiegelau 2003 ISBN 3-937067-00-0


[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1970 4383
1987 4064
2000 4212
2005 4119

[Bearbeiten] Politik

Bürgermeister ist Josef Luksch (SPD).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2004 umgerechnet 347 T€.

[Bearbeiten] Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber ein blauer Balken, im Ganzen belegt mit einem rot gerahmten silbernen Handspiegel mit rotem Griff.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 569 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 239 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1354. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 5 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 399 ha. Davon waren ha Ackerfläche und 391 ha Dauergrünfläche.

[Bearbeiten] Bildung

Im Jahr 2004 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 110 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 240 Schülern
  • Zivildienstschule Spiegelau

Aufgrund sinkender Schülerzahlen wird ab dem Schuljahr 2006/07 die Volksschule aufgelöst und in eine Grundschule umgewandelt. Die Hauptschüler sollen dann auf die Hauptschule in Riedlhütte gehen, im Gegenzug werden Grundschüler aus Riedlhütte an die Grundschule nach Spiegelau gehen.

[Bearbeiten] Verkehr

Spiegelau ist mit der Staatsstraße 2132 mit Grafenau und mit Frauenau verbunden.

Dazu besteht Anschluss an das Igelbus-System des Nationalpark Bayer. Wald

Ebenso besitzt Spiegelau einen Bahnhof an der Bahnstrecke von Zwiesel nach Grafenau der im Zwei-Stunden-Takt bedient wird.


[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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