Sopron
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Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Staat: | Ungarn | ||
Region: | Nyugat-Dunántúl (Westtransdanubien) | ||
Komitat: | Győr-Moson-Sopron | ||
Koordinaten: | Koordinaten: 47° 40' 54" N, 16° 35' 30" O 47° 40' 54" N, 16° 35' 30" O | ||
Fläche: | 169,06 km² | ||
Einwohner: | 56.394 (2005) | ||
Bevölkerungsdichte: | 334 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl: | 9400 | ||
Telefonvorwahl: | 99 | ||
Webpräsenz: |
Sopron [ˈʃopron] (Ödenburg) ist eine Stadt in Ungarn, südwestlich des Neusiedler Sees. Sie ragt wie ein Sporn in österreichisches Staatsgebiet und ist auch Korridorstrecke für das österreichische Eisenbahnnetz. Die Stadt hat etwa 55.000 Einwohner und liegt im Komitat Győr-Moson-Sopron. Es gibt eine beträchtliche deutsche Minderheit. Die Stadt ist offiziell zweisprachig und liegt etwa 60 km von Wien und 220 km von Budapest entfernt. Sie ist eine der ältesten Städte des Landes und bildet eine Brücke zwischen Ungarn und seinen westlichen Nachbarn. Dies wird auch im Wappen der Stadt symbolisiert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet um Ödenburg wurde bereits von den Illyrern und den Kelten, die hier den Weinbau einführten, besiedelt. Die Römer gründeten an der Stelle des heutigen Sopron die Siedlung Scarabantia, einen Handelsplatz an der Bernsteinstraße. Die Erdwälle der römischen Siedlung bildeten in späterer Zeit die Grundlage für die mittelalterlichen Stadtmauern, an der Stelle des römischen Forums liegt heute der Hauptplatz der Stadt.
In der Zeit der Völkerwanderung verwaiste die Stadt, bis sie von den eingewanderten ungarischen Stämmen neu besiedelt wurde.
1277 erhielt Ödenburg den Titel einer freien königlichen Stadt, als es sich der Belagerung durch König Ottokar von Böhmen widersetzte.
1529, während der ersten Wiener Türkenbelagerung, konnte sich die Stadt erfolgreich gegen eine Besetzung durch die osmanischen Truppen wehren, während das Umland von den belagernden Truppen geplündert wurde.
Ein Feuer zerstörte im Jahr 1676 weite Teile der Stadt, der Neuaufbau vieler Gebäude erfolgte in den folgenden Jahren im Stile des Barock, wodurch die Altstadt ihre heutige Gestalt erhielt.
Im Jahr 1683, unmittelbar vor, aber auch während der zweiten Wiener Türkenbelagerung hatte sich die damalige Stadt Ödenburg der osmanischen Streitmacht unter Kara Mustafa ergeben und hatte für die Verschonung beträchtliche Tributleistungen zu erbringen. Diese betrafen in hohem Maß Versorgungsgüter und kamen in erster Linie den Belagerern Wiens zu Gute. Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen (HRR) über die osmanische Streitmacht huldigten die Ödenburger Stadtväter dem römisch-deutschen Kaiser in Wien und erhielten seine Gnade. Ödenburg wurde daher nicht wegen Kollaboration bestraft.
Nach dem Ersten Weltkrieg war die Stadt als Hauptstadt des Burgenlandes vorgesehen und wäre bei weitem seine größte Stadt geworden. Nachdem zunächst die österreichische Regierung im Sommer 1920 erfolglos eine Abstimmung gefordert hatte und ungarische Freischärler sich gegen die Landnahme der österreichischen Regierung zur Wehr gesetzt hatten, vereinbarten Österreich und Ungarn im Protokoll von Venedig vom 13. Oktober 1921, eine bindende Volksabstimmung anzusetzen, die im Dezember 1921 mit 65,2 % für Ungarn ausging. Dabei spielte sowohl die massive Manipulation zugunsten Ungarns als auch die Etablierung des Horthy-Regimes eine Rolle, die dem Bürgertum die Angst vor den „Roten“ (Kommunisten) nahm, während sozialdemokratische Wähler eher für Österreich stimmten. Aufgrund des Ergebnisses der Volksabstimmung wurde der Stadt vom ungarischen Staat der Titel "Civitas Fidelissima" ("die treueste Stadt") verliehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ansässige Deutsche vertrieben. Man kündigte es in Form eines Schreibens an, in dem stand, dass man sich freuen solle, vom (sprachlichen) "Vaterland" ins "Mutterland" zu kommen. Daraufhin begannen die Ungarn, das Hab und Gut vertriebener Deutscher zu plündern.
Bei Ödenburg fand am 19. August 1989 das Paneuropäische Picknick statt, bei dem etwa 600 DDR-Bürger über die Grenze nach Österreich flohen. Am Ort dieses historischen Ereignisses werden jährlich Gedenkfeiern veranstaltet.
Heutzutage ist Ödenburg ein aufstrebender Wirtschaftsstandort in Westungarn, der wirtschaftlich schon längst mit dem Nachbarland Österreich verbunden ist. Die Straßenschilder des Ortes sind zweisprachig auf ungarisch und deutsch verfasst; im Deutschen heißt die Stadt Ödenburg. In den 1990er Jahren war die Stadt ein attraktives Einkaufsziel für die Bewohner des Ballungsraumes Wien. Dies brachte der Stadt auch den Kosenamen Shop-ron ein, der der ungarischen Aussprache entspricht.
War die exponierte Lage der Stadt zur Zeit des Eisernen Vorhanges ein massiver Nachteil, hat sich dies völlig geändert. Aufgrund ihrer nunmehr günstigen Verkehrslage ist sie allmählich auf dem Weg, sich zu einem wirtschaftlichen Gravitationszentrum direkt hinter der Ostgrenze Österreichs zu entwickeln.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Franz Liszt gab in Sopron sein erstes Konzert. Das Konferenz- und Kulturzentrum der Stadt trägt seinen Namen.
Wahrzeichen der Stadt ist der Feuerturm. An dessen Südseite wurde zum Gedenken an die Volksabstimmung von 1921 das „Treuetor“ errichtet. Das Rathaus wurde, wie der Heldenplatz in Budapest, 1896 anlässlich des ungarischen Millenniums erbaut, das gegenüber stehende Stornó-Haus beherbergt eine bedeutende Sammlung. In der Geißkirche fanden im 17. Jahrhundert Krönungen und Landtage statt. Die Dreifaltigkeitssäule wurde im barocken Stil errichtet, ein weiteres Baudenkmal bildet die Ursulinenkirche, die in neugotischem Stil erbaut wurde. Ein Rundgraben, genannt "Grabenrunde" (ungarisch "Várkerület"), wurde entlang des ehemaligen Burggrabens angelegt, die innere Häuserreihe folgt der Linie der Burgmauer.
Im Soproner Stadtteil Balf gibt es schwefelwasserstoffhaltige Heilquellen, die schon den Römern ein Begriff waren. Deshalb entstand hier ein Heilbad, welches Bewegungs-, Wannen-, Kohlensäure- und Unterwassertraktionsbäder sowie Unterwasserstrahlmassage, Heilgymnastik, Elektrotherapie und Kneipp-Behandlungen anbietet. Behandelt werden können hier orthopädische und neurologische Krankheitserscheinungen.
[Bearbeiten] Partnerstädte
Sopron ist die Partnerstadt von Bozen in Südtirol (seit 12. Juli 1990), von Eilat in Israel, von Kempten im Allgäu, von Rorschach in der Schweiz und von Wiener Neustadt. Des weiteren übernahm 1951 Bad Wimpfen bei Heilbronn eine Patenschaft für Sopron.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Baptist Röschel, (1652 - 1712), Physiker und lutherischer Theologe
- Otto Ferdinand von Abensberg-Traun (1677 - 1748), österreichischer General
- Maciej Kamieński (1734 - 1823), polnischer Komponist
- Heinrich von Angeli (1840 - 1925), österreichischer Maler
- Alfred Pallavicini (1848 - 1886), österreichischer Bergsteiger
- István Hiller (* 1964), ungarischer Kultusminister
- Terézia Mora (* 1971), ungarische Schriftstellerin und Übersetzerin
- Ludwig August Ritter von Benedek (1804-1881), österreichischer General
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Stadt (ungarisch, deutsch, englisch)
- Sopron – Reiseinformationen bei Wikitravel