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Sophie von La Roche

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Marie Sophie von La Roche
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Marie Sophie von La Roche

Marie Sophie von La Roche geb. Gutermann von Gutershofen (* 6. Dezember 1730 in Kaufbeuren, † 18. Februar 1807 in Offenbach am Main) war eine deutsche Schriftstellerin.

Marie Sophie wurde als ältestes Kind des aus Biberach an der Riß stammenden Arztes Georg Friedrich Gutermann und seiner Frau Regina Barbara geboren.

Ihr Schwiegervater war Friedrich von Station-Warthausen, der Staatsminister von Kurmainz. Ihre Schwiegermutter war die Tänzerin Catharina La Roche und hatte eine folgenreiche Affäre mit Friedrich von Stadion-Warthausen. Diese wurde 1719 mit dem erkrankten kurmainzerischen Senator und Chirugen Frank verheiratet, der zehn Tage vor der Geburt des Knaben Georg Michael Frank von La Roche (1720-1768) starb. Der insgesamt dreimal verheiratete Staatsminister Friedrich von Stadion-Warthausen mit insgesamt 23 leiblichen Kindern, nahm den Jungen sofort zu sich, ließ ihn sorgfältig erziehen und bildete ihn zum Sekretär aus. Georg Michael wurde Kanzler des Kurfürsten von Trier. 1754 heiratete er Marie Sophie.

Georg Michael Frank wurde trierischer Geheimrat auf der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz und Sophie von La Roche bezogen ein Haus am Fuß der Festung Ehrenbreitstein, das bald Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen der Aufklärung wurde.

Sie war eine Jugendfreundin von Christoph Martin Wieland und verlobte sich mit ihm. 1753 heiratete sie jedoch - für Wieland, der in der Schweiz lebte, ganz überraschend - Georg Michael Franck von La Roche. Von ihren acht Kindern überlebten nur fünf das Kindesalter.

Ihre Tochter Maximiliane von La Roche machte sie schließlich zur Großmutter von Bettina von Arnim und Clemens Brentano. Ihr Sohn Carl von La Roche wurde Schauspieler in Wien.

Von 1761-1768 war Sophie von La Roche Gesellschafterin und Hofdame beim pensionierten Staatsminister von Mainz Graf Friedrich von Stadion auf Schloss Warthausen bei Biberach an der Riß , ihrem leiblichem Schwiegervater. Hier gab es eine umfangreiche Bibliothek (1.400 Bände - 550 Werke), die heute zum größten Teil im böhmischen Schloss Kozel bei Pilsen liegen. Sie verfasste die Korrespondenz in der am Hofe gepflegten französischen Sprache und begleitete den Grafen öfters zu seinem 1756 errichteten barockem Landsitz nach Bönnigheim. Ihr Mann wurde vom Grafen testamentarisch zum Oberamtmann des Bönnigheimer Schlosses ernannt und folgte ihm dorthin, von den Erben Friedrichs von Stadion oft gedemütigt. Nach dem beruflichem Wechsel ihres Mannes nach Koblenz, unterhielt sie später in Ehrenbreitstein bei Koblenz einen literarischen Salon, in dem sie auch Johann Wolfgang von Goethe empfing. Sophie von La Roche verfasste empfindsame Romane (so etwa die 1771 Geschichte des Fräuleins von Sternheim). Sie war erste Herausgeberin einer deutschen Frauenzeitschrift mit dem Titel "Pomona".

1780 wurde ihr Mann Georg Michael Frank, nachdem er erst fünf Jahre vorher in den Adelsstand erhoben wurde, durch Kurfürst Clemens Wenzelslaus entlassen. Erst 1786 kaufte Sophie mit Hilfe Brentanos eine eigene Immobilie, das sog. Grillenhäuschen in Offenbach in der Domstrasse. In Offenbach-Bürgel ist ihr Grabstein an der Außenmauer der St. Pankratus-Kirche zu finden.

[Bearbeiten] Werke

  • Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Von einer Freundin derselben aus Original-Papieren und andern zuverläßigen Quellen gezogen. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. 2 Bände. Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1771
  • Der Eigensinn der Liebe und Freundschaft, eine Englische Erzählung, nebst einer kleinen deutschen Liebesgeschichte, aus dem Französischen. Orell, Geßner, Füßli, Zürich 1772
  • Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**. 3 Bände. Richter, Altenburg 1780–1781
  • Pomona für Teutschlands Töchter. Enderes, Speyer 1783-1784
  • Briefe an Lina, ein Buch für junge Frauenzimmer, die ihr Herz und ihren Versatand bilden wollen. Band 1. Lina als Mädchen. Weiß und Brede, Mannheim 1785; Gräff, Leipzig 1788
  • Neuere moralische Erzählungen. Richter, Altenburg 1786
  • Tagebuch einer Reise durch die Schweiz Richter, Altenburg 1787
  • Journal einer Reise durch Frankreich. Richter, Altenburg 1787
  • Tagebuch einer Reise durch Holland und England. Weiß und Brede, Offenbach 1788
  • Geschichte von Miß Lony und Der schöne Bund. C. W. Ettinger, Gotha 1789
  • Briefe über Mannheim. Orell, Geßner, Füßli, Zürich 1791
  • Lebensbeschreibung von Friderika Baldinger, von ihr selbst verfaßt. Hrsg. und mit einer Vorrede begleitet von Sophie Wittwe von La Roche. Carl Ludwig Brede, Offenbach 1791
  • Rosalie und Cleberg auf dem Lande. Weiß und Brede, Offenbach 1791
  • Erinnerungen aus meiner dritten Schweizerreise. Weiß und Brede, Offenbach 1793
  • Briefe an Lina als Mutter. 2 Bände. Gräff, Leipzig 1795-1797
  • Schönes Bild der Resignation, eine Erzählung. Gräff, Leipzig 1796
  • Erscheinungen am See Oneida, mit Kupfern. 3 Bände. Gräff, Leipzig 1798
  • Mein Schreibetisch. 2 Bände. Gräff, Leipzig 1799
  • Reise vom Offenbach nach Weimar und Schönebeck im Jahr 1799. Gräff, Leipzig 1800 (auch als Schattenrisse abgeschiedener Stunden in Offenbach, Weimar und Schönebeck in Jahre 1799)
  • Fanny und Julia, oder die Freundinnen. Gräff, Leipzig 1801
  • Liebe-Hütten. 2 Bände. Gräff, Leipzig 1804
  • Herbsttage. Gräff, Leipzig 1805
  • Melusinens Sommerabende. Hrsg. von Christoph Martin Wieland. Societäts-Buch- und Kunsthandlung, Halle 1806 (Digitalisat)

[Bearbeiten] Literatur

  • Klaus Haag; Jürgen Vordestemann (Hrsg.): Meine liebe grüne Stube. Die Schriftstellerin Sophie von La Roche in ihrer Speyerer Zeit (1780-1886). Marsilius, Speyer 2005, ISBN 3-929242-36-2
  • Hanns-Peter Mederer: Romanschriftstellerin Sophie von La Roche - eine Tochter Kaufbeurens. In: Das schöne Allgäu 9. 1993. S. 40 - 42.
  • Armin Strohmeyr: Sophie von La Roche. Eine Biografie. Reclam, Leipzig 2006, ISBN 3-379-00835-4
  • Ingrid Wiede-Behrendt: Lehrerin des Schönen, Wahren, Guten. Literatur und Frauenbildung im ausgehenden 18. Jh. am Beispiel Sophie von La Roche. Lang, Frankfurt u. a. 1987, ISBN 3-8204-0961-0

[Bearbeiten] Weblinks

Wikisource: Sophie von La Roche – Quellentexte
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