Solarkalender
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Solarkalender oder Sonnenkalender nimmt den Lauf der Erde um die Sonne als Basis für die Zeiteinteilung, ohne den Mond zu berücksichtigen. Wenn ein Solarkalender Monate hat, so ist dies als Relikt eines älteren Lunarkalenders zu betrachten; die Monate im Solarkalender stimmen aber nicht mehr mit dem Ablauf der Mondphasen überein.
Der Vorteil des Solaren Kalenders gegenüber einem Mondkalender liegt darin, dass er mit den Jahreszeiten korreliert. Um aber eine Verschiebung der Jahreszeiten zu verhindern, muss der Sonnenkalender sich streng nach dem tropischen Jahr und nicht nach dem siderischen oder Sternenjahr richten. Da ein tropisches Jahr keine ganze Anzahl von Tagen lang ist, sondern ungefähr 365,2422 Tage umfasst, kann ein Solarkalender nicht von Jahr zu Jahr die gleiche Anzahl an Tagen besitzen. Diese notwendigen Korrekturen geschehen durch das Einfügen von Schaltjahren mit einem zusätzlichen Schalttag, wobei die genauen Regeln der Kalenderrechnung spezifisch für den jeweiligen Kalender sind.
Heute ist der Gregorianische Kalender fast weltweit zu diesem Zweck in Gebrauch.
Auch so genannte Fiskalkalender sind in der Regel Sonnenkalender. So wurde im Osmanischen Reich ein Kalender zur Steuererhebung entwickelt, der es ermöglichte, die Jahressteuer immer zur Erntezeit und zum selben Datum zu erheben. Eine solche Regelung stiess im lunaren Islamischen Kalender auf Schwierigkeiten, da die Ernte jedes Jahr an einem anderen Datum im Kalender stattfindet.
Weitere (historische) Sonnenkalender sind der Ägyptische Kalender, der Iranische Kalender, der Julianische Kalender, der Koptische Kalender und der Maya-Kalender.
- Einen Überblick gibt die Liste der Kalendersysteme
