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Sixtus Ferdinand von Bourbon-Parma

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Prinz Sixtus Ferdinand Maria Ignazio Alfred Robert von Bourbon-Parma (* 1. August 1886 auf Schloss Wartegg am Bodensee, Schweiz; † 14. März 1934 in Paris) war ein belgischer Offizier und Namensgeber der diplomatischen Sixtus-Affäre im Ersten Weltkrieg.

[Bearbeiten] Herkunft

Sixtus Ferdinand war der Sohn des letzten Herzog von Parma, Robert I.(1848-1907) und seiner zweiten Gattin Infantin Maria Antonia (1862-1959), Tochter des König Michael I. von Portugal aus dem Haus Braganza und seiner Gemahlin Prinzessin Adelheid von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.

[Bearbeiten] Heirat und Nachkommen

Am 14. März 1919 heiratete Prinz Sixtus Ferdinand in Paris die Prinzessin Hedwig de la Rochefoucauld (1896-1986), Tochter des Herzog Armand von Doudeauville und seiner Gattin Prinzessin Luiza Radziwill. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor:

  • Isabella Marie Antoinette Louise Hedwig (* 1922) ∞ 1943-1966 Graf Roger Alexander Lucien de la Rochefoucauld (1915-1970, ermordet), Sohn des Grafen Pierre Paul (1887-1970) und seiner Gemahlin Gräfin Henriette Marguerite Marie de la Roche (1892-1980).

[Bearbeiten] Die Sixtus-Affäre

Am 21. November 1916 war Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916) gestorben, und sein Großneffe, Kaiser Karl I. (1887-1922), wollte den Krieg so rasch wie möglich beenden. Im Frühjahr 1917 versuchte er heimlich, mit der Entente (franz. Einverständnis) ins Gespräch zu kommen und nutzte dafür die Familienbeziehungen seiner Frau, Kaiserin Zita (1892-1989), deren Bruder Sixtus als Offizier in der belgischen Armee diente. In einem Brief an Raymond Poincaré (1860-1934) versicherte Karl I. am 24. März 1917, er werde sich für die Rückgabe von Elsass-Lothringen an Frankreich und die Wiederherstellung Belgiens einsetzen. Aber die Italiener wären nicht bereit gewesen, einem Sonderfrieden mit Österreich-Ungarn zuzustimmen.

Der Kaiser strebte Bedingungen an, die alle Kriegsparteien das Gesicht wahren und erneut stabile Verhältnisse in Europa entstehen lassen sollten. Der englische Premier David Lloyd George (1863-1945) quittierte diese Vorschläge mit den Worten: "Das ist der Friede". Kaiser Karl wurde in diesem Zusammenhang vorgeworfen, er hätte den deutschen Bündnispartner verraten, weil er in dem Brief "die gerechte Forderung nach Rückgabe Elsaß-Lothringens zu unterstützen" versprach, und er hätte gelogen, weil er leugnete, dieses Angebot gemacht zu haben. Tatsächlich war der deutsche Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) von den Friedensbemühungen Kaiser Karls unterrichtet. Es war in Erwägung gezogen worden, Deutschland für den Verlust Elsass-Lothringens durch die Abtretung Galiziens zu entschädigen.

Auch Außenminister Ottokar Theobald Graf Czernin (1872-1932) wusste von den Briefen, hielt sich aber bedeckt. Wie bei solchen Geheimverhandlungen gang und gebe, wurde absolute Vertraulichkeit vereinbart - mit dem Hinweis, die Vorschläge würden dementiert, wenn ein Teil sie veröffentlichte. Als Frankreichs Premier Georges Clemenceau (1841-1929) auf eine provokante Rede Czernins hin den Brief publizierte, zwang der österreichische Außenminister seinen Kaiser unter Selbstmorddrohungen, das Schreiben als reinen Privatbrief zu deklarieren. Die Sixtus-Affäre war da. Karl versuchte sich herauszureden. Er log, war nahe daran zu resignieren und eine zeitweilige Regentschaft eines Onkels, des Erzherzogs Eugen (1863-1954), zu akzeptieren. Doch Kaiserin Zita zeigte sich entschlossen zu kämpfen. Sie stärkte Karl den Rücken. Als Czernin in dieser Situation den Kaiser politisch entmachten und den von den Deutschnationalen seit 1870/71 angestrebten "Anschluss" an Deutschland herbeiführen wollte, hielt der Kaiser stand; Czernin musste zurücktreten (14. April 1918) Schließlich brach Karl nach Spa zur "Berichterstattung" an Wilhelm II. auf, ein wahrer Canossagang. Vetter Wilhelm verzieh. Doch der "Austerungar", wie der preußische Kriegsminister Baron Heinrich Adolf Wild von Hohenborn (1860-1925) wenig liebenswürdig den Bundesgenossen nannte, musste einer neuerlichen und noch weitergehenden Vereinbarung zustimmen: Aus der Gemeinsamen wurde nunmehr die Oberste Kriegsleitung. Das Wort gemeinsam war gestrichen. Und jetzt hatten eigentlich nur mehr der deutsche Kaiser und die deutsche Generalität das Sagen. Bis schließlich beide Reiche, das wilhelminische und das kakanische, zugrunde gingen.

Kaiser Karl bekannte sich noch im Exil zu den Briefen.

Sixtus Neffe, Prinz Carlos Hugo von Bourbon-Parma (* 1930), erbte die Thronansprüche der karlistischen Gegenkönige der spanischen Bourbonen (Karlistenkriege), verzichtete jedoch nach der effektiven Wiedererrichtung der spanischen Monarchie nach 1975 zugunsten des regierenden Königs Juan Carlos I. aus der bourbonischen Linie der Königin Isabella II.

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